me hat frey dreht, wenn sie mittelst des Lenkers ZA von den
Speichen 1 , 2, 3, 4, des Rades op abgeschoben wird ; und welches
geschehen mufs, sobald der Klinkhaken c d j aus dem Oehr
b des Rammklotzes a sich ausgehakt hat, wo dieser also herunterfällt.
Hat nun die We lle ik die Lage in Fig. 5 erhalten, so zieht
der etwa 5o bis 100 Pfund schwere Klinkhaken cd/das Ramm-
thau herunter und greift in das Oehr oder in die Oehse b des Rammklotzes.
Dann wird die Welle i, k fest auf die Stirne des Kammrades
qp gehoben , und dieselbe dreht sich mit diesem Rade herum,
zieht folglich den Klinkhaken , also auch den Rammklotz in
die Höhe, und so wechselt das Manövre fort.
§. 22. Mehrere Kunstrammen, die aber in der Praxis nicht
anzuempfehlen sind, findet man in Schüblers Zimmermannskunst,
und in den Schriften eines Leupold, Sturm , Befsoni, Lorini und
einer Abhandlung des ehemaligen Pommerschen BaudirectorsHaase*
Man kann auch dergleichen Rammen durch das Wasser in
Bewegungsetzen, wie bey dem Brückenbau zu Maixencevom Ingenieur
Dausse geschehen ist. An der fortgesetzten Welle des
Schaufel - oder Wasserrades wird ein Trilling angebracht, der
ein Stirnrad in Bewegung setzt.
§. 23. Welche Einrichtung man indessen den Kunstrammen
geben mag, so sind sie doch in Rücksicht des Zeitverlustes,
welcher bey W rasserbauarbeiten sehr wichtig ist, ferner des Umstandes
wegen, dafs die Schläge nur langsam etwa alle zwey
Minuten auf einander folgen; wogegen bey den Zugrammen in
einer Minute dreyfsig Schläge geschehen, in der Praxis bey allen
Fällen nicht so gut als die Zugrammen. Es geht auch bey ihnen
der im i4ten §. angeführte Vortheil, welcher aus den schnell
aufeinander folgenden Schlägen bey der Zugramme entsteht, ver-
lohren. Ferner sind dergleichen Rammen gebrechlich, und sehr
schwer, daher nur mit grofsem Zeit-und Geldaufwande von einer
Stelle zur andern zu transportiren. Bey einer solchen Versetzung
mufs man dann auch mehrere Mannschaft haben, als zur
Betreibung der Maschine nothwendig ist, wodurch andere Arbeiter
auf den Bauplatz in Stecken gerathen, weil das Abrufen
von einer Arbeit zur andern sehr nachtheilig ist. Endlich zerschmettern
die Kunstrammen die Pfahlköpfe sehr leicht, erfordern
bedeutende Auslagen und einen grofsen Raum ; sind daher bey
manchen Baustellen gar nicht anwendbar.
§. 24. Zuweilen werden die Rammmaschinen auch auf Prahmen
, das ist, über das Wasser gestellt, wie dies bey dem Bau
der Hafendämme zu Bayonne an der Mündung des Adourflusses
geschah. W ie ein solcher Prahmen construirt dessen Hintertheil
mit Steinen beschwert und die Ramme darauf gestellt ist, zeigen
die Figuren 33 bis 37; Tab. 85.
K. 25. Das Einrammen der Pfähle über Wasser kann mittelst
eines Prahmen Fig. 36 und 87 Tab. 85 oder zweyer Prahmen,
Tab. 82 Fig. 2 und 3 geschehen , wovon der eine mit Steinen beschwert
ist und so die Pfahlreihe zwischen den zwo Prahmen geschlagen
wird.
§. 26. Oefters müssen die-Pfähle auch nach einer schrägen
Richtung eingerammt werden. Dasselbe geschieht dadurch, dafs
man entweder die Ramme vorne’ höher als hinten stellt, oder die
Läufer in eine schräge Richtung setzt, so dafs ihr oberer Theil
auf einem Nagel beweglich ist und ihr unterer Theil auf beweglichen
Mittelschwellen , die vorwärts geschoben werden können,
steht. Zuweilen wird ein eigenes Gerüste gemacht, worauf die
schrägen Läufer ruhen. Bey keinem Bau hat man , glaube ich ,
die Pfähle so schräge, als bey Einrichtung des grofsen Dammes
vor Karlskron, den der berühmte Thunberg baute, eingeschlagen.
Ich will daher aus dem Werke Essais de batir sur l’eau
;etc. 1774 in Tab. 83 Fig. xm ein solches schwimmendes Rammgerüste
mit'der Vorstellung, . wie der Rammklotz auf dasselbe
herunter und auf den Pfahl gleitet, aufnehmen. Anfänglich
wurden in der Direktionslinie des Fangedammes auf 10 Schuh
Abstand Pfähle ƒ vertical eingerammt. Dann rammte man
von demselben zwey Schuh entfernet die schrägen Pfähle ein
und nachher die Pfähle c. Dies geschah nun mittelst eines