wecliselung in der Länge der Planken getroffen, dafs auch der
Queere nach eine gerade linigte Fuge nicht entsteht, d. i. die
Planken werden ungleich lang gemacht, oder sie müssen an die
Queerschwellen abd Fig. 35. Tab. 89. angestofsen werden, wie
ed und f d zeigt. Kommen zwey Plankenlagen übereinander,
so wird, nachdem die untere Lage calfatert und mit warmem
Pech begossen ist, eine einen Zoll dicke Decke von trocknem von
Erde befreytem Moos oder Werch darauf gleich dick ausgebreitet.
Wenn man die Kosten nicht sparen w ill, so kann in Oehl
getränkte Baumwolle gebraucht werden. Diese elastische Zwischenlage
dient dazu, dafs die obern Planken scharf angetrieben
Werden können. In Ostindien legt man, wie mir ein dort gewesener
Schiffscapitain gesagt hat, eine aus gelöschtem Kalk mit
Oehl vermischte und geriebene Masse zwischen dem Holz und
Kupfer, womit die Schiffe beschlagen sind, um das Holz zu con-
serviren. Mit dieser Masse könnte man auch die Hölzer eines
Schwellrostes umgeben.
16.) Bey der Schleuse am Nieuwendiep Tab. 78. sind die
zwo Plankenböden aber nicht unmittelbar auf einander gelegt
worden; sondern es wurde der untere 3, 3 , Fig. in. Tab. 78.
für sich gemacht; der auch aus Eichenholz besteht und von dem
die Planke 4 Zoll dick, 12 bis 16 Zoll breit und mit drey Zoll
dicken eichenen und vorher beschriebenen Nägeln auf jede Queer-
schwelle genagelt sind; nachdem sie wohl gehobelt waren. Dieser
Boden wird zwischen allen Fugen gut calfatert und zwey-
mahl mit heifsen Pech übergossen.
Das Calfatern geschieht aber folgendermaafsen. Es Werden
alte getheerte Schiffsthaue in Stücken von 6 bis 12 Zoll Länge
zerhackt, im Ofen gedürrt und dann auseinander gezupft. Dieses
Werch wird in die mittelst Stemmeisen geöffneten Fugen
des Plankenbodens, mit Beiseleisen hineingestopft und zwar nach
und nach, so dafs das Werch zwischen die ganze Fuge hinab
geprefst wird. Jetzt wird jede Fuge während dürrem Wetter
mit heifsem Schiffstheer — der aus Pech und Fischthran oder
Oehl und Pech besteht — oder mit Steinkohlen theer getränkt;
wenn zuvor die Planken mittelst eines Stroh- oder Holzspän-
Feuers erwärmt sind.
17-) jeder -Seite der Flügel und hinter der Umfassung
Von den Strebepfeilern werden 4 und 8 Zoll starke Streckhölzer,
wie Fig. 111. zeigt, gelegt.
18. ) Ueber dem so verfertigten ersten Planken- oder Rost-
boden 3 , 3 , wurden die eichenen Deckhölzer oder die zweyte
Lage' Queerschwellen 2, 2, gelegt. Sie sind zwey Zoll tief in
die Längenschwellen eingelassen, um genau auf den Plankenboden
3, 3 , zu liegen, der um so viel niedriger ( 2") als jene Längenschwellen
eingekerbt sind, gelegt ist. Die 9 bis 1.1 Zoll starken
und 27 Schuh langen Deckhölzer wurden auf jede Längenschwelle
mit zwey Zoll starken eichenen Nägeln, auf die oben
angezeigte Methode , fest genagelt und reichen 2 Schuh in die
Seitenmauern.
19. ) Die zwischen den Deckhölzern entstandenen Felder
wurden nachher mit Ziegel-und Wassermörtel, in Rolllagen gesetzt,
ausgemauert. Einige streuen auf den Plankenboden Sand,
weil sie dafür halten : dafs der Mörtel das Holz angreift. Dieses
Mauerwerk, welches genau in einer Horizontal-Ebene, mit der
Oberfläche der Deckhölzer geführt wird, mufs man mit den Seitenwänden
zugleich in die Höhe aufmauern; wie denn in der
Regel die gesammten Schleusenmauern stets in einer Horizontal-
Ebene heraufzuführen sind, und deswegen der sorgfältigste Bedacht
zu nehmen ist. Es müssen daher auch die Köpfe der
Grundpfähle und Spundwände genau horizontal abgeschnitten
und der Rost horizontal gelegt werden.
Ueber dieses Mauerwerk kömmt endlich der zweyte Planken
oder Deckboden, der eben so auf die Deckhölzer 2 , 2 , fest
genagelt wird, als der erste- auf die Queerschwellen genagelt
ward. Auch wird derselbe gleichfalls calfatert und zweymahl
mit heifsem Pech übergossen. Er solle sich blos an die Seitenmauern
der Schleuse anschliefsen und nicht in dieselbe hinein