streifen zu lassen. Dieser Kumm wird vom untern Ende hinauf
his gegen den untern Zapfen ausgeschnitten, damit das Wasser
den Windungsöffnungen frey Zuströme. Nur dessen Seiten bleiben
unterhalb dieser Oeffnungen stehen, damit sie das Unterlager
des Spindelzapfens, wie dies die perspectivische Zeichnung
Fig. 6. Tab. 87. deutlich ausdrückt, machen.
D ie Verfertigung des Kummes wird indessen dadurch mühsamer,
dafs die Schneckengänge nicht einerley Durchmesser erhalten
, wenn der ökonomische Effekt vergröfsert werden soll.
Die untere Schneckengänge müssen nämlich gröfser als die obere
seyn, damit die Queerschnitte der untern Wassersäulen die obere
leichter fortschieben und auch das etwa seitwärts sprudelnde
Wasser in den Schneckenwindungen nicht die Queerschni-tte der
Wassersäulen niedriger mache; kurz damit alle Gänge gleich
hoch mit Wasser gefüllt werden. Nach der Erfahrung mag diese
Zusammenziehung des Kummes oder die Verjüngung der
Schraube der untern Kumm weite betragen. Es mufs daher
der Durchmesser des Kummes von Schuh zu Schuh auf einer
Chablome abgerissen seyn, denn sonst läfst sich das Mauerwerk
nicht genau anlegen. Ueberhaupt ist ein solcher gemauerter
Kumm, der gröfsten Tbeils aus Rollagen verfertigt wird, für gewöhnliche
Maurer gar keine Arbeit und dieselbe ist nur bey den
grofsen Windschöpfmaschinen in Holland nothwendig : weil
bey den kleinen Schrauben ein hölzerner Kumm gebraucht wird.
Dieser Regel ungeachtet mufs man sich die Wirkungsart einer
Wasserschraube nicht so vorstellen, dafs der zwischen zwo W in dungen
befindliche Raum ganz mit Wasser angefüllt werde;
sondern es ist nur eine niedrige Wassersäule, welche aufgefördert
wird und die gleichsam längs der Wand eines Schraubenganges
hingleitet und aufsprudelt.
§. 56. Das beschwerlichste bey Verfertigung solcher Schnecken
oder Wasserschrauben besteht in Einsetzung der die Schneckenwindungen
bildenden Bretter (Schaufeln) A B Tab. 91.
Fig. 40. Folgende Anweisung wird dies näher beweisen. Ich
wähle dazu eine Wasserschraube mit drey Schneckengängen oder
Windungen 1. 11. in., weil dieselbe der Wasserschraube mit einem
oder zweyen Gängen, das ist, einer einfachen oder einer
doppelten Schnecke vorzuziehn ist, da das Einströmen des Wassers
in kürzeren Zeiträumen erfolgt, wenn die Windungsöffnungen
nähe auf einander kommen. Auch kann dabey derjenige
Winkel, den der Umfang des Schraubenganges I A C mit
einem Längenschnitt der Axe oder Spindel D E macht, gröfser
seyn, als wenn zwey Schneckengänge gewählt werden; denn es
darf der senkrechte Abstand zweyer Windungen, d. i. die Höhe
der Windungsweite, nicht gröfser als die Höhe der Schaufeln
A B oder die Breite der Windung seyn. So ist Z. B. hier
dieser Winkel 200, wo er sonst bey den einfachen Schnecken
nur 11 Grad beträgt. Nun ist es aber klar, dafs in einer jähe
steigenden Schneckenwindung das Wasser mit gröfserer Kraftanwendung
äufgefördert werden mufs, als in einer sanft aufsteigenden;
folglich hat allerdings die Gröfse des Windungswinkels
oder die Höhe 1. iv. eines Schneckenganges einen Einflufs
auf den ökonomischen Effekt, den die Wasserschraube leistet.
§. 5y. Wenn nun die Welle oder Spindel E D nach ihrem
bestimmten Maafse auf der Drehbank rund gedreht ist: so
wird darauf die Höhe eines jeden Schneckenganges abgesteckt,
ihr Umfang so wie diese Höhe in 8. 12 oder 16 gleiche Theile
getheilt, und nach den Diagonalen derer zusammen stofsenden
Vierecke von dem Anfang der Windung bis zum höchsten
Punkt des Schneckenganges, d. i. von I nach F mit einem Li-
nial von starkem Pappendeckel oder Fischbein auf der Welle eine
Linie I B F gezogen, welche die Windung bezeichnet. Jetzt
wird in dieser Linie die Breite der Schaufel db (an ihrer W^ur-
zel genommen) dividirt, um zu sehen: ob auch die Anzahl der'
Schaufeln genau darin aufgehn, oder ob man entweder die Höhe
des Schneckenganges etwas gröfser oder kleiner machen müsse.
Diese Breite kann der Schaufelhöhe C F betragen. Einige
haben n'aeh einer solchen Windung in die Spindel eine Ver