
 
		weifs,  dafs  dieses  Mittel  bey'm  Einrammen  nicht  allemal  günstig  
 ausfällt,  d. i.  das  Aufprellen  des  Pfahls  nicht  gänzlich  verhindert:  
 so  schlage  ich  folgende  Maafsregel  —   nicht  sowohl  bey  solchen  
 elastischen  und  thonigen  als  festen  Erdreich  zu  bewirkenden  
 Rammarbeiten,  sondern  bey  allen  übrigen  vor;  wo  nämlich  
 die  Pfähle  grofse  Bauwerke  tragen  und  schwere  Rammen  gebraucht  
 werden  müssen.  Man  umgebe  den  obern  Theil  des  
 Pfahls  mit  einer  eisernen Haube ,  welche  von  dem Pfahlringe  anhebt. 
   An  demselben  müssen  nämlich  drey  Haken  angebracht  
 seyn,  indem  die  an  solcher  Haube  gegossenen  Oehsen  angehakt  
 werden.  Diese  Haube  mag  \  bis  \  so  schwer,  als  der  Rammklotz  
 seyn.  W ird   Pfahl  an  Pfahl  geschlagen,  so  versteht  es sich,  
 däfs  diese  Haube,  wenn  die Pfähle sich  mit  dem  obern Theil  berühren, 
   weggenommen werden mufs,  welches aber nur geschieht  
 wenn  der  einzurammende  Pfahl  fast  feste  steht.  Diese  Beschwerung  
 des  obern  Theils  vom  Pfahl,  welche  überdies  die  Erschütterung  
 desselben  vermehrt,  wird  nicht  blos  verhindern,  dafs  der  
 Pfahl  nicht  aufwärts  prellt,.  sondern  das  Einrücken  wesentlich  
 befördern.  Insonderheit  wird  dies  Statt  haben  in  einem  nachgebenden  
 Boden,  wo  überhaupt  die  Wirkung  des  Rammklotzes  
 gröfstentheils  von  dessen  Schwere  abhängt  und  die  Geschwindigkeit, 
   womit  die  Schläge  auf  einander  erfolgen,  nicht  von  so  
 grofser Wirkung  als  bey einem  festen Boden  sind,  sondern mehr  
 durch  den  Druck  bewirkt  werden  kann,  als  bey  dem  festen Boden, 
   worin  die  den  Pfahl  umgebende  und  zusammengeprefste  
 Erdmasse  ihre  Erschütterung  als  einen  Widerstand  dem  Pfahl  
 entgegen  setzt. 
 Wenn  die  bereits  eingerammten  Pfähle  aufspringen,  sobald  
 man  in  ihrer  Nähe  andere  einrammt,  welcher  Fall  nicht  selten  
 ein tritt:  so  mufs  man  die  Pfähle,  längs  einer  an  einigen  eingerammten  
 Pfählen  befestigten  Gurtung,  mittelst  Bolzen  antreiben  
 oder  festnageln. 
 g)  Ist  es  eine  gute  Einrichtung,  wenn  man  die  Läufer nur  
 an  die Schwellen  anbindet,  so  dafs  sie sich  etwas schwingen können, 
   wovon  ich  den  Nutzen  in  der  Praxis,  in  Holland,  wahrzunehmen  
 Gelegenheit  gehabt  und  wovon  ich  im  4-  §•  gesprochen  
 habe. 
 io )  Sehr  weicher  Boden  und  schwere  Gebäude  erfordern  
 lange  Pfähle  und  wenn  diese  nicht wenigstens  neun bis  i 5 Schuh  
 in  einem  festen Boden  stecken,  so  kann  man  darauf solche  nicht  
 gründen.  Es  trifft  sich  daher,  dafs  selbst  40  bis  5o  Schuh  lange  
 Pfähle  nicht  hinreichend lang sind,  sondern,  dafs  zwey  Pfähle  
 aufeinander gesetzt werden  müssen.  Jedoch  versteht es  sich ,  dafs  
 dies  dem  Boden so  nahe  als  möglich  geschehe,  damit der  Pfropf  
 (die  Stelle,  wo  die  Pfähle  aufeinander  gesetzt  werden)  mit wenig  
 Schlägen  in  den  Grund käme,  das  ist  um  die mindest möglichste  
 Anzahl von  Schlägen  zu.erhalten,  bevor  er  mit  Erde  umgeben  
 ist.  Unter  den  neuesten  Architecten  hatte  Manger bey dem grossen  
 Grundbau  in  Potsdam 5:  wo  in  einem  weichen  Terrain  fun-  
 dirt  werden  mufste,  über  diesen  Gegenstand  die  mehreste Erfahrung. 
   Er  verwirft  die  Pfropfung  nach  diametralen  Ausschnit  
 ten  (Fig.  58  Tab.  85)  wo  A   der  Pfropf  oder  der  Aufsatz  und  
 B  den  untern  Pfahl  vorstellt.  Ihm  scheint  die  Ausschneidung  
 nicht genau  genug  geschehen  zu  können,  und  der  erste  schiefe  
 Bärschlag  das gegen  den  Mittelpunkt  zu geschwächte Holz  zu zersplittern  
 ,  folglich  die  Pfropfung  untauglich  zu  machen.  Nach  
 diesem  Urtheile würde man also auch  die von  Perronet vorgeschlagene  
 Pfropfung Fig. 63. welche jedoch  von den  vier  eisernen  Ringen, 
   die  in  die Höhlungen a  und  c passen  (auf jeder  Abtheilung  
 kommen zwey d. i.  auf den  Pfropf zwey ,  und zwey  auf den Ramm-  
 pfahl)  und  von  der  Länge  der  Pfropfung  selbst  eine  gröfsere  Festigkeit  
 als  die  vorherige  Pfropfung,  und von Gau der,  so wie von  
 Leupold  angegebene,  erhält,  nicht wählen  dürfen.  Die  zweyte  
 Pfropfung  Fig.  60  von  eben  diesen  Schriftstellern,  bey  welcher  
 die  Ausschnitte  a b 0 d  zur  Hälfte  1^  Schuh  hoch  geschehen  und  
 zwey  Ringe  t und  u  um  den  Pfropf gelegt  werden,  hat  man  in  
 Potsdam  nicht  zweckmässig  gefunden,  zumal  da  dadurch  die  
 Wirkung  der  Ramme  sehr  bedeutend  geschwächt  wurde:  denn  
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