ruhte, waren auf 8- Schuh Abstand mittelst Queerhölzer und
dann noch zwischen je zwey Hölzer, mittelst eisernen drey Zoll
dicken Stangen verbunden; welche 'letztere sich in Schrauben endigten
, die in beyden Rinnen eingiengen. Auch die Queerhölzer
waren mit den zwo Rinnen mittelst eisernen Schrauben aneinander
befestigt.
Die Kugeln, welche in der untern Laufrinne gelegt wurden,
waren nur 5 Zoll im Durchmesser und auf zwey Schuh
Abstand wurden sie gelegt. Anfänglich hatte man sie von Eisen
gegossen, dann davon geschmiedet, aber sie wurden zerquetscht.
Als sie aber aus gelbem Kupfer, Zinn und Galmey
gegossen worden , .widerstanden sie dem Drucke der ungeheuren
Last vollkommen.
§. 47.. Alle diese Maafsregeln würden aber vergeblich gewesen
seyn, wenn nicht eine Vorrichtung ersonnen worden
wäre, womit der Fels nach, jeder beliebigen Richtung gedreht
werden konnte,, denn eine* Theils hatten die zu dessen Fortbringung
gebahnten Straßen mehrere Wendungen und andern
Theils mufste man ihn gleich, als er von dem Möosbett geschafft
werden sollte, drehen, um ihn mittelst den vorherbeschriebenen
Rinnen fortschieben zu können. Zu diesem Behuf wurden zwo
zirkelförmige Rinnen Fig. 26., die zwischen sich die Metallkugeln
aufnahmen, verfertigt; und auf das gleich anfänglich beschriebene
Rostwerk gebracht. Jetzt wurde der Stein mit zwölf
31 Zoll dicken eisernen flachen Schrauben Fig. 27,, deren Schraubenmutter
aus Kupfer verfertigt waren, weil mit den eisernen
schlechterdings, die Last nicht gehoben werden konnte, aufgewunden.
W a r dann dieser Kranz Unter dem Felsen geschoben,
so wurden die geraden Rinnen auf dem Wege , den er nehmen
sollte,, gelegt.
Nacher ward der auf die runden Kränze ruhende Stein mittelst
zwo Erdwinden ab Fig. 25, 'und den Flaschenzügen, die
an schräg'eingerammten Pfählen c e befestigt waren , gedreht und
die geraden Rinnen daruntergeschoben. Man liefs die zwölf
Schrauben nach und der Fels senkte sich darauf nieder. Da derselbe
aber eine sehr unregelmäfsige Form hatte, so stand zu befürchten,
dafs er auf einer schiefablaufenden Stelle kippen werde.
Es Wurden daher in demselben und auf den Rinnen jedesmahl
zwo Streben ƒ Fig. 29.‘angebracht.
ff. 48. Oefters waren zum Fortziehen sechs, vier, ja zwey
Erdwinden hinreichend und da an jeder 32 Mann zogen (die
Zugseile waren \\ Zoll dick) so zeigt es sich, dafs ein Mann auf
einem horizontalen Boden 940 Centner bey dieser Vorrichtung
fortzog. Täglich wurde der Fels 80 bis 200 Klafter weit gerollt.
Zuweilen glitt er auf einem abhängigen W"eg vermöge seiner
eigenen Last herab. Ja auf starken Abhängen mufste er mit
Erdwinden und Flaschenzügen gehalten werden. Damit aber
die Metallkugeln immer in Bewegung blieben, so setzten sich
auf jede Seite des Felsens- (auf Matten) sieben Arbeiter, die mit
eisernen Stäben an die Kugeln anstiefsen Fig. 29.
§, 49, Während der Felsen so fortgerollt wurde, arbeiteten
darauf dreyfsig Steinhauer, um ihm die ünnöthigen Ecken
zu benehmen. Auch stand.beständig eine Schmiede darauf, um
die .Utensilien auszubessern. Endlich wurde ein grofser Schlitten
nachgeschleift, worauf eine Bauhütte x stand, die die Gerätschaften
aller Art aufnahm. Oben auf den Felsen hatte aber
Carburi Tambours gestellt, welche mit der Trommel angaben,
wie und auf welche Weise an den Erdwinden gezogen werden
mufste.
§. 5o. In der Zeit, als diese Transportation bewerkstelliget
wurde, hatte Carburi an der Neva, da, wo der Fels auf ei-
0 * 12 4 Schuh lange, 66 Fufs breite und 17 Fufs hohe Barke
gebracht und auf den Flufs nach Petersburg geführt werden sollte,
ein Höft anlegen lassen, welches aus Stutzpfählen und horizontalliegenden
Balken bestand. An dieses legten die Commissarien
dar Admiralität, welche den Transport zu W’ässer übernommen
hatte, die Barke und liefsen dieselbe voll Whsser, so
dafs sie sich bis auf den festen Grund, der vorher dazu geebnet