und sich auf die Speichen des Drehhaspels verwickeln, wenn man
nicht eine Vorrichtung erdacht hätte. Diese besteht in ein stehendes
Gestelle g , welch.es einen Hebel (eine Bremse) trägt,0der
bey d an die "Walze angeprefst werden kann, wenn man dessen
Ende e herunterdrückt, wo sodann das Ende «hinauf geht, und
sich an die Walze kd andrängt. Zum Aufziehen der Rammpfähle,
dient der Drehhaspel p , welcher auf einem mit einem
Geländer Z umgebenen Plankenboden, der in Fig. 32 dargestellt
ist, steht..
Das Pfahlthau, welches sich um die Verticale Welle des Drehhaspels
wickelt läuft unter einer Scheibe 3 fort, und über eine
andere kleine Scheibe, welche oberhalb dem Rade 4 hängt, weg
und in der 3 i ten Figur, so wie. das Seil, welches darüber geht, angedeutet
ist.
Diese Ramme hat wegen ihrer Schwere und Gröfse den
Nachtheil, dafs ihre Versetzung viel Zeit und Geld erfordert;
j a , dafs sie einen grofsen Raum einnimmt und bey der Errichtung
kostbar ist. Hier an der Donau , wo der Grund aus
Schlick und Sand besteht, ist der Effekt dieser Maschine aus mehreren
Beobachtungen, gezogen, folgender: In 3 Stunden geschahen
80 Schläge, wodurch ein 10 Zoll dicker Pfahl i2Fufs tief
in den Grund gerammt wurde. In zwey Minuten i 3 Secunden
wurde der 1022 Pfund schwere Bär (dessen Zange 207 Pfund,
wog, mithin die Schwere 1729 Pfund betrug) 16' hoch aufge-
zogen , und er fiel diesen Raum in i | Secunde. Sechszehn Mann
waren an dem 20 Fufs im Durchmesser grofsen Drehhaspel gestellt
die 63 Fufs in i 35 Secunden zurücklegten.
§. 20. Auch Perronet bediente sich der Kunstrammen mit
Klinkhaken Fig. 5 und 6. Tab. 85. Er gebrauchte nämlich vier
dergleichen 33 Fufs hohe Rammen bey dem Brückenbau zu Neuil-
ly , deren Rammbären 900 bis 1880 Pfund wogen. Das über
ein 9 Fufs im Durchmesser grofses Rad in einer 2 bis 3 Zoll breiten
Randrinne liegende 6 Linien dicke Seil wurde von zweyen
Pferden gezogen. Ausser den Pferden waren noch sechs Mann nöthig
, nämlich ein Rammmeister, welcher den Pfahl dirigirte,
zwey Mann bey den Pferden, wovon der eine das Seil aus den
Zugschwängel ablöste, wenn -der Schlag geschehen w a r , zwey
Mann wickelten das Seil wieder auf, und der sechste brachte den
Klinkhaken an dem Rammklotz. Auf dessen 16 Zoll dicke W e lle,
wickelte sich das an den Klinkhaken gebundene 2 bis 3 Zoll
dicke Rammthau auf. Ich mufs hierbey bemerken , dafs auf ein
Pferd beym horizontalen Zuge 170 bis 180 Pfund, also 176 Pfund
im Mittel und auf den Mann 20 bis 25 Pfund rechnen kann ,
wenn nämlich die Geschwindigkeit drey Schuh beträgt.
Hatte nun der Rammklotz die bestimmte Höhe erreicht,
so wurde dieser Haken mittelst eines kleinen , an dem obern
Theil des Klinkhaken befindlichen Seils aus der Oebse des Rammklotzes
herausgezogen und dieser fiel auf den Pfahl hinab. W äh rend
dem die Pferde umkehrten und das 6 Linien dicke Zugseil
auf die Scheibe 5 gewickelt wurde, wickelte sich das Rammthau
von der Welle ab, und der Klinkhaken ergriff die Oehse des
Rammklotzes von neuem. Auf diese W reiSe war das Manövre
stets eines und dasselbe. Es ist leicht begreiflich, dafs es langsam
von statten ging und daher wurden mit jeder von vier Zugrammen,
deren Rammklötze i 35obis 1740 Pfund wogen , täglich4A
Grundpfähle eingerammt, wenn mit den Kunstrammen 3\ in der
nämlichen Zeit eingeschlagen wurden. Mit der Zugramme kostete
jedoch jeder Pfahl einzurammen i 3 Livresund i 5 Sous, mit
der Kunstramme hingegen nur 5 Livres 1 Sous. Die Pfähle
wurden 12 bis 17 Schuh in den Grund gerammt,; und hatten eine
Länge von 18 bis 21 Schuh, in ihrer Mitte eine Dicke von
9 bis 13 Zoll.
$..21. Eine andere Art Kunstrammen (Tab. 83, Fig. 5
und 7 ) wo sich der Klinkhaken f f auf die bekannte Art aushakt,
indem er an die Walze g stöfst, ist von dem K. K . Hof-
mechanikus Herrn Dietrich bieselbst, dadurch sehr bequem eingerichtet:
dafs sich die Welle ik , worauf das Rammthau aufwickelt
um die Achse g des gezahnten Rades o p , welches 18 Käm-
IV. Band. 32.