starken Träger g gesetzt ist. Auf diesem ruht die vorne 28" und
hinten 20" in Viereck starke Flügelwelle e durch welche die i 3
zu 14" starke Ruthen ƒ dergestalt durchgehen, dafs sie ein recht
winkeligtes Kreuz machen, welches dem Winde entgegen stehen
mufs. Die Hälfte einer Ruthe heifst ein Flügel. Damit man
nun diese stets dem Luftstrom entgegen stellen möge, so mufs die
Haube gedreht werden können. Dies wird folgendermaafsen bewerkstelligt:
1.) Sind die Ständer des Windmühlen - Gebäudes
Fig. 1. Tab. 91, 1. 2. 3. und 4- in den Kranz 5. eingezapft. 2.)
Auf diesen kommt ein zwejter Kranz (6) zu liegen, worauf
die aus Buxbaumholz, gemachten und an einem eisernen Ringe
(7 ) befestigten Walze I laufen. Von Aussen wird dieses mit
dem Ringe h Fig. 1. Tab. 86. oder H Fig. 1. Tab. 91. umgeben.
Auf den Walzen ruht alsdann ein anderer Ring (8 ) , der Rollring
genannt, auf diesem aber ruht der Träger oder Spannring G
oder g. Diese letzteren Stücke machen zusammen ein Theil des
Drehwerkes, wodurch die Haube umgedreht wird. W ie dieses
Drehwerk sich nun im Grundrifs darstellt, zeigt Fig. 2:3. Tab. 86.
Der Rollring, auch Oberring genannt, ist hier in h zu sehen,
der Spannring in g. Der lange 12 und i 3" starke Drehbalken
F ig . 1 1 . das S tu h ls tü c k v o n d em obern Stuhl r F ig . 3 . u n d d F ig . 1 2 . , w o -
r in d ie v e r t ic a le W e l l e s ic h b ew e g t . F ig . i 3 . G ru n d r i fs d es s te in e rn e n
T r ä g e r s , w e l c h e r o b e r h a lb d em S tu h l r liegt» F ig . 14 h o r i z o n ta le r D u r c h s
c h n i t t d e r H a u b e am B o d e n . F ig . i 5 d ie A x e d es W u r f r a d e s v o n F ig .
1 , w e l c h e 16 Z o l l in s G e v ie r te s ta rk ist. F ig . 16 . d ie v e r t ic a le W e l l e o d e r
S p i l l e v o n F ig . 1 , d ie i 5 Z o l l in s G e v ie r te m if s t u n d a u f ih r em T r ä g e r
o d e r S te g j/ s te h t x is t d ie W e l l e d e s W u r f r a d e s im D u r c h s c h n it t* D i e
S e ite n s tä n d e r h e if s e n d ie S c h e e r s t ie le u n d s in d 10 zu 16 Z o l l v ie rk a n t ig .
F ig . 1 7 s t e llt e in e n . T h e i l d e r S p in d e l in F ig . 3 d a r , n äm l ic h in p is t
d e r u n t e r e u n d r d e r o b e r e S tu h l. F ig . 18 is t d ie A n s i c h t d e r H a u b e ,
in F ig . 3 v o n d e r S e i t e , w o d ie T r e p p e h in a u f g e h t^ ee is t d ie T h ü r e ;
c d e r D r e h s t u r z ; a d ie h in t e r e S c h w e l l e ; b d ie L ä n g e n - S c h w e lle n u n d
k das D a c h . F ig . 24 is t da s u n t e r e K am m r a d v o n F ig . 1. F ig . 25 das o b e r
e K am m r a d ; F ig . 2 1 d e r o b e r e Fig. 20 d e r u n te r e D r e h l in g ; Fig. 26 is t
das W u r f r a d *
und der kurze Drehbalken. An diesen sind die nach dem Boden
zugehende Drehspreizen befestigt. Dieses aus den drey Spreizen bestehende
Drehwerk, Sterz genannt, erhält unten einen Haspelrad
weil da in dem Boden rund um die Mühle mit runden
Köpfen oder Kloben versehene Pfähle Fig. x. Tab. 86. eingeschlagen
sind, so kann man dasselbe nach allen Richtungen mittelst
Seile hinziehen; folglich die Haube mit der Windflügelwelle,
je nach der Richtung des Windes herumdrehen.
§. 72. Eine andere Vorrichtung der Holländischen W in d mühlen
besteht darin, dafs man ihren Umschwung hemmen
kann. Zum befsten geschieht dies mit dem sogenannten Flamm-
S c h e n -Fang oder mit der Flammschen-Bremse Fig. 19. Tab. 86.,
welche Bremse auch in Fig. 3. sichtbar ist. Dieselbe umschliefst
nämlich das Kammrad i. W ird nun das Eisen a b , welches
das Säbeleisen heifst, mittelst dem nach dem Boden gehenden Zuge
4.', Fig. 3,, mittelst des Hebels, womit dieser Zug und das
Eisen in Verbindung steht, herunter gezogen, so wird der Ring
oder die Bremse bgd an das Kammrad i Fig. 3. angeprefst und
der Gang der Maschine gehemmt. Bey einer gewöhnlichen
Bremse streift ein Baum unten an das Kammrad und es mufs eine
dgn obigen ähnliche Vorrichtung mittelst des herunter hängenden
Seiles Fig. 1. in Bewegung gesetzt werden können.
$. 73. Die Wurfradmühlen haben zu einer, bey allen
Mühlen und Wasserrädern sehr nützlichen Verbesserung Gelegenheit
gegeben. Da sie nämlich sehr lange Flügel, mithin auch
schwere Wellen erfordern, und das Holz zu 28 bis 3o Zoll kantig
überaus theuer ist: so setzt man jetzt in Holland die Wellen
aus vier Stücken zusammen , wovon zwey Stücke e und t in Fig.
5. Tab. 86. sichtbar sind. Diese Stücke werden zusammen gehalten
1.) vorne von den vier eisernen Schraubenrahmen ( * ) ,
( * ) E h em a ls w u rd e n d ie se R a hm e n m it t e ls t e is e rn en S p lie f s e n a n g e t r ie b e n ;
j e t z t g e b r a u c h t m an a b e r d a zu a u f d en E c k e n d e r W e l l e S c h r a u b e n , w e l c
h e e in e w e i t s tä rk e re A n z ie h u n g zu la s sen u n d d a h e r b e s s e r als d ie a lte
E in r ic h tu n g sind.