Dieses geschieht nun; wenn man in den Rammpfahl sowohl,
als in den Knecht eine zwey Schuh lange, drey Zoll dicke hölzerne
Stange (*) steckt, und beide mittelst Klammern zusammen
hält, damit der Knecht nach erfolgtem Schlage, nicht in die
Höhe prellen kann, als wodurch von der erschütternden Kraft
des Rammklotzes gar viel verlohren ginge. Dieser Knecht wird
gleichfalls vor die Läufer vertical gehalten. Es ist also nicht die
gröfsere Schwere des Knechtes, welchen die Wirkung des Ramm-
bärs in Hinsicht des Einrückens vom Rammpfahl vermindert,
sondern die Länge desselben, die die Fortpflanzung von derSchwin-
eung der Holzfiebern stört oder schwächt.5 0 W ill man den Boden
unterm Wasser zusammenpressen lassen, so bedient man sich eines
solchen Knechts , der aber einen 4 Quadrat Fufs breiten
Fufs erh'ält.
5 ) Mufs auch der Pfahl gut zubereitet werden, und nicht
aus solchem Llolze bestehn, dessen Fiebern krumm laufen^. Weil
sich alsdann der Pfahl während dem Einrammen dreht. Man
mufs ihm nämlich die Rinde und alle Aeste benehmen, aber keines
wegen behauen , weil runde Pfähle leichter in den Grund
eindringen als viereckige und der Splint die Dauer des Holzes
vermehrt. Nur da, wo Spundplanken an Pfahlreihen anstossen
mag man die Pfähle viereckig oder nach einer Seite gerade behauen.
Die Spitze der Pfähle mufs immer noch zwey bis vier Zoll
Zoll eintrieb, so rückte dieser Pfahl nach Unterbringnng des Knechtes
von 6' Länge i , von 3' Länge und von einem Schuh Länge ^
Zolls. Also störte ein längerer Knecht das Einrücken des Rammpfahls
mehr als ein kürzerer. Eine Wirkung, welche aus1 der gestörten Fort-
pflanzung der Schwingung zu erklären ist, indem diese durch einen
kurzen Aufsatz (Knecht) weniger als durch einen längern erschwert werden
kann. Dieser Schwingungen wegen sollte der Knecht mit dem des
Rammbärs von einerley Holzgattung seyn.
( * ) Dazu kann man sich gleichfalls des Holzes bedienen, weil dasselbe,
wie gesagt,- die Fortpflanzung der Erschütterung besser als Eisen bewirket,
Sie mag daher an den Knecht selbst angearbeitet seyn.“
dick und nicht viel über den Durchmesser des Pfahls lang seyn ,
damit sie sich nicht umbiege Fig. 64 Tab. 85. Man kann sie bey
lockerem Terrain anbrennen , bey harten aber mit einem eisernen
mit vier Federn bestehenden Schuh versehen, die an den Pfahl
mit Nägel befestigt sind (* ) , welcher Schuh aber an das Holz des
Rammpfahles platt anliegen mufs , damit die Erschütterung des
Rammklotzes bis in die Spitze des Pfahls hinabgehe.
6) Der Kopf des Rammpfahls mufs genau wagrecht abgeschnitten
und gebeifselt, endlich mit einem eisernen Ringe umlegt
werden. Ist der Pfahlkopf aber vom Rammklotz gequätscht
worden und daher die Fibration des Pfahls gestört, folglich
dessen Einrücken erschwert, so mufs er wieder abgeschnitten
und glatt gehauen werden: denn sonst kann der Rammklotz
die Holzfiebern des Pfahls nicht hinlänglich erschüttern, folglich
wird dessen Einwirkung auf die Pfahlspitze verringert, ohne welche
jedoch der Pfahl nicht in den Erdboden eindringen kann.
Ist aber der Pfahlkopf glatt abgebeifselt, so kann der Rammklotz
seine ganze Kraft ausüben; und man kann es aus dem Klange
den dessen Aufprellen auf den Pfahl verursachet, hören , ob der
Pfahl auf weiche oder feste Körper stöfst.
7) Hat man Pfähle in solchen Gegenden zu schlagen, wo
der Pfahlwurm ist, so müssen dieselben bis zu derjenigen Tiefe,
wo er schädlich werden kann mit Bley umwunden werden.
8 ) Zuweilen wenn das Terrain sehr elastisch oder compact
ist, springen die Rammpfähle aufwärts. Um dieses Aufprellen
zu verhüten, machen einige in der Nähe der Spitze einen 2 bis
4 Zoll starken Wiederhaken, oder eine Einkerbung. Da ich
( * ) Diese Nägel müssen in länglichten Nagellöchern des Schuhes stehen
• und darin eingelassen werden, -damit wenn der eiserne Schuh des
Rammpfahls aufwärts gestossen wird, die Nägel sich in den länglichten
Nagellöchern aufwärts pressen, folglich der eiserne Schuh sich fest
anschliefst, und die Maschine nicht eher ruhen darf, bis man den
falsch eingerammten und eine gebogene Spitze habenden Pfahl wieder
herausgezogen hat, um eine bessere an dessen Stelle einzutreiben.