eher gewöhnlich 3 bis 4 Fufs tief liegt. Nachher werden in mehreren
Puncten Probepfähler eingerammt, um die Länge der Pfähle
zu bestimmen. Das Fundament wird doppelt so breit als die
Mauerdicke gemacht. Man rammt nun die Grundpfähle , einen
dicht neben den andern ein, und füllt die Zwischenräume mit
kleinen Steinen und Mörtel. Jetzt wird ein Mörtelbett über das
ganze der Pfählköpfe gleich dick gegossen, und nach der Länge
des Gebäudes Planken dergestalt in dieses Bett gelegt , dafs sie
auf die Pfahlköpfe aufgenagelt werden können. Ueber diesen Boden
kommt noch eine zweyte Lage Planken, aber in der Queer
des Mauerwerks. Hierauf wird nun das Gebäude aufgeführt,
wenn zuvor der Cassaro weggenommen ist.
io 3. Folgende allgemeine Grundsätze bey Fundirungen
sind also als Resultate des in diesem Abschnitte Vorgetragenen,
anzusehen: l.) Der Boden, auf den ein Bauwerk errichtet werden
soll, mufs vorher untersucht und sorgfältig von weichen Stoffen
aller Art gereinigt werden. 2.) Auf einen durchaus festen
Grund kann das Mauerwerk gleich errichtet werden; alle- einzelne
Grüben und Schächte sind aber vorher aufs sorgfältigste mitfesten
Materiale auszufüllen oder auszumauern. 3.) Auf mittelmäs-
sigen Boden mufs ein Schwellrost, öfters ein doppelter, gelegt
werden. Zuweilen so, dafs so viel Holzwefk darin kommt, als
die Felder Oefnung haben. Dessen Rostschwellen liegen zum
Befsten, wenn sie nach Diagonalen geordnet werden. Fig. l.
Tab. 70., welches jedoch bey den langen Kammerschleusen nicht
geschehen kann; wohl aber bey den grofsen SchutzschleuSen,
die breit sind. 4 -) Des Schwellrostes Felder müssen ausgemauert
seyn und nur bey festen Thonboden und guter Erde können
sie aus Erde, Thon oder Mauerschutt bestehen und kleine
5 Schuh lange Spitzpfähle, welche einige darin (Pfahl an Pfahl)
schlagen, sind zweckwidrig. Bey diesem Boden kann man sich
auch der ausgemauerten Senkschächte §. 27. bedienen, wenn
man sie auf einen Rost (versteht sich einen liegenden Rost)
gründet, als wohey viel Mauerwerk erspart wird und der von
dem Kranze, worauf die Umfassung des Senkschachtes oderScnk-
pfeilers zuerst gemauert wird, gebildet ist. 5.) Ein mit Wasser
stark geschwängerter Boden gebraucht einen Pfahlgrund,
darüber einen Schw'ellrost und eine Spundwand, wovon bereits
im vorigen Abschnitte das Nöthige vorgetragen ist. Man mufs
jedoch, so viel als nur immer thunlich, das Wasser daraus ziehn.
6.) Der lose Boden mufs mit Einsenkung von Mauerschutt oder'
Kiesel, so viel als thunlich, compact gemacht werden. 7.) Ue-
berhaupt mufs man zwischen den Pfahlköpfen den Raum mit
kleinen Steinen, Mörtel, Mauerschutt, Kiesel oder Klayerde ausfüllen
und anstampfen oder besser mit Ziegel- und Trafsmörtel
ausmauern. Da, wo übrigens eine Unterwaschung zwischen den
Grundpfählen zu befürchten ist und solche Steinanfüllungen nicht
liegen bleiben können, mufs man den Grund mit Spundplanken
oder Spundpfählen — die 6 Schuh und tiefer in den festen Boden
stehn müssen — umgeben, wie dies im vorigen Abschnitt
gelehrt, ist. Der innere Raum, das ist das Rostfeld, mufs aber
ehe man Steine hinein wirft oder ein Mauerwerk darin aufführt,
von Schlamm, Sand und Wurzelwerk gereinigt werden. 8.)
Die Grundpfähle mufs man vertical und bis zum Stehen mit hinreichend
schweren Rammbären einschlagen; wo möglich 8 bis
i 5 Fufs in den festen Grund, g.) Die Stützpfähle müssen in der
Regel \ bis - ihrer Länge in den festen Grund stehen und Stärker
als die Grundpfähle, seyn. 10.) Gegen das Eindringen des
Wassers in die Schleusen von der Seite und durch den V o r oder
Hinterboden müssen bey einem wasserhaltigen Terrain,
Spundwände rund um die Schleuse und in der Queere geschlagen
werden, damit sich die Spundwände nicht vorwärts umbiegen
, wenn sie längs einen Wasser und nicht von allen Seiten
in Erde stehen , so wird die sechste Spundplanke Fig. 34.
Tab. 8g. an ihre Gurtung b oder an die zwey längs der Spundwand
hinlaufenden Gurtungen b und c, mittelst dadurch gezogenen
eisernen Bolzen d, die in der W"and ihren Kopf und dahinter
die Schraube, worauf eine Schraubenmutter kommt, ha