dem Rande der Welle befestigt sind, eingreifen, oder es mögen
vier Arme eines eigends dazu gemachten eisernen Scheibenrades,
welches auf die Welle des letztem Stirnrades, zwischen demselben
und der We lle, steht, in die eisernen Schienen dér Welle
eingeschoben werden, welche Einrichtung der in Fig. 5. Tab.83.
dargestellten Anschiebung der Welle in etwas ähnlich ist, nur
dafs sie vollkommene Sicherheit gewährt, welche beym Aufziehen
schwerer Last nothwendig wird. DieserWegen sind hey l
und d auf der Welle zwey Speerräder angebracht, worin die
Speerhaken m einfallen. Das Räderwerk, so wie die Zapfen bestehn
aus Eisen, die Zapfenlager aber aus einer Composition.
§. 28. Wollte man die Wirkung dieser Maschine berechnen:
d. i. die Kraft angeben, welche gebraucht w ird, um mit ihr
die bestimmte Last zu heben, oder wie viel zwey bis vier Mann
aufheben können, so mufs man die Steifigkeit des Zugseiles auf
die Zugwelle und über die Rollen; ferner die Reibung zwischen
dem Zahn und Getriebe, so wie der Schrauben und in den W i derlagern
der Zapfen, endlich die Kraft eines tüchtigen an der
Kurbel drehenden Arbeiters kennen. Welches erstere alles nur
durch jedesmalige Versuche ausgemittelt werden kann: denn anders
ist dieser gesammte Widerstand bey schweren, als bey leichten
Lasten , da ein stark gespanntes Seil einen andern Widerstand,
in Hinsicht seiner Biegsamkeit ausüben wird, alsein weniger
gespanntes. Mit dieser Maschine haben vier Mann ohne
die mindeste Anstrengung über 3oo Centner aufgehoben.
§. 26. Ehe ich zu den übrigen Maschinen übergehe, so
will ich noch den bey Schrauben anwendbaren statischen Satz
auf diese Einrichtung anwenden. Es verhält sich nämlich bey
den Schrauben die Kraft zur Last, wie die Höhe des Schraubenganges
zum Umfange der Spindel.
Nun wirkt aber hier die Kraft an der Kurbel, folglich tritt
der von ihr beschriebene Kreis in die Stelle des Umfangs der
Spindel. Sonach wird die Last am Zahn des ersten Stirnrades
(nach den Maafsen der Maschine) um | verringert.
§. 27. Wenn man nichtsehr schwere, d. i. nur Lasten bis
25o Centner zu heben hat: so kann man die Schraube entweder
auch oberhalb des Stirnrades oder darunter, ja auch seitwärts
anbringen und das Stirnrad gleich auf die Zugwelle legen.
Wiewohl bey dieser Einrichtung <2.) eine gröfsere Kraft als
beV der im 24. §. beschriebenen angewendet werden mufs, so
kann sie doch b.) zuweilen den Vorzug verdienen. Es verhält
sich nämlich ad a.) die am Umfange des ersten Rades nach einer
Tangente wirkende Kraft zu dér am Umfange des letzten
Rades angebrachten Last, wiedas Product aus den Halbmessern
des Getriebes zu dem Producte aus den Plalbmessern der Räder.
Ad b.) weil die Anzahl Umgänge des letzten Rades gegen
die des ersten erhalten wird, wenn man die Anzahl der Zähne
aller Räder multiplicirt und die Anzahl aller Triebstöcke oder
Getriebezähne gleichfalls und das erste Product durch das letztere
dividirt. Hat man nun die Anzahl Umgänge des ersten Rades
in einer gewissen Zeit beobachtet, so läfst sich die Zahl Umgänge
des letzten Rades in eben dieser Zeit bestimmen. Je mehr
Räder daher eine Maschine hat und je geringer die Anzahl Zähne
oder Triebstöcke der Getriebe gegen die Anzahl der Zähne in
den Rädern ist, desto langsamer geht die Maschine.
§. 28. Statt der Schraube kann man. auch ein Getriebe
mittelst eines Hornhaspels, an dessen Welle es angebracht ist,
umtreiben, welches dann in ein Stirnrad eingreift, dessen Welle
die Zugwelle selbst ausmacht.
An der Stelle der Kurbeln bey der Schraube oder diesem
Getriebe kann man sich auch des Trett- und Sprossenrades bedienen.
§. 29. Wenn man auf den Kranz eines Rades eiserne Gabeln
(Y ) setzt, über dieselben eine Kette ohne Ende legt, die zugleich
auf eine isolirte, auf einem Bock stehende, gleichfalls mit
Gabeln versehene, Welle läuft und das Rad mittelst einer Kurbel
herumdreht: so geht auch die Welle herum und das Zugseil,
welches die Last aufzieht, wickelt sich auf dieselbe auf. Solches
IV. Band. 36.