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ihre Glieder laufen über zwey auf die Trommel angebrachte prismatische,
eiserne* kupferne, oder mefsingene Sättel (a), welche
so hoch hervorstehen, dafs die Schaken oder Glieder der Kette
nicht davon abgleiten. Unten bewegt sich die Kette frey über
die Trommel oder Walze e, welche zu heyden Seiten hervorstehende
Wülste hat, damit die Kette nicht abgleitet. Auf das Gerüste
treten vier Mann, welche die Kurbeln ( b), folglich die
Trommel, drehen. Auf diese Weise schieben die Sättel a die
Kette (*) fort, mithin werden die vollen Eimer nach dem
Wassertrog (4 ) hinaufgezogen. Diese Eimer werden alsdann
durch das Ueberstehen des Troges genöthigt, sich in demselben
zu ergiefsen. Auch kann man den Trog über die Trommel (a)
anbringen, damit der Eimer ( 3) so wie er die in Fig.. i 3. gezeichnete
Lage erhält, sein Wasser ausgiefst. Die Eimer können
von Blech oder Holz gemacht werden. Bestimmte Erfahrungen
über diese Vorrichtung sind mir nicht bekannt.
§• *3. Das Schaufelwerk ( Tab. 87. Fig. 1. 2. 3. 4. und Tab.
g i. Fig. 21. 22. 23. 24.) besteht aus einem Gerinne a, b, Fig. 21,
welches einen Boden hat, worauf die Schaufeln , Paletten oder
Schiebebretter (x Fig: 23.) genannt, aufsteigen, die das Was.-,
ser vor sich herschieben ; zu welchem Ende das Gerinne zwey
Seiten wände c d und e/Fig. 22. hat. Dieses Steige - Gerinne a b
bedecken einige Baumeister mit einem Deckel, welcher dem über
die Schaufeln zurücksprudelnden "Wasser noch einen "Widerstand
entgegensetzt, so dafs die Last Vergröfsert wird. Es scheint
dafs auch Perronet zur Vermeidung dieses Widerstandes offne
Steige - Gerinne gebraucht habe. Parallel mit demselben liegt das
zweyte Gerinne oder das Abgleit- Gerinne Im welches ich so
benenne, weil darin die Schaufeln x abgleiten. Dieses mufs aber
deswegen einen Schuh kürzer als das Aulsteig - Gerinne seyn,
damit die Paletten x nicht dagegen anstofsen. Es mufs nämlich
(* ) Wie diese Kette beschaffen ist, dies sieht man inj Fig. 3. 5 und 6,
Tab. 8 g. deutlich.
die Kunstkette (2) an welche dieselben befestigt sind , wegen der
leichtern Bewegung, nicht zu stark angezogen werden, folglich
stofsen die Schaufeln oder Paletten an die Oeffnung des Abgleit
Gerinnes, wenn es zu lang ist. Beyde Gerinne die man
zwischen 18 und 36 Schuh lang macht, würden aber durchbiegen
, wenn nicht hölzerne Joche y y sie trügen.
Die Paletten, mithin auch die Kunstkettenglieder z, werden
von den zwo Trillingen g und h fortgeschoben, wenn die die
Kurbeln i und k drehenden Arbeiter den oberen Trilling herum
drehen. Die Schaufeln fördern daher das Wasser auf die der
Stellung des Schaufelwerkes angemessene Höhe. Zur Vermeidung
der Reibung mufs an beyden Wänden von den Steigegerinnen,
längs den Schaufeln hin, ein Spielraum uu; von drey
bis vier Linien, bleiben. In dem Obern - oder Abgleit-Gerinne
kann derselbe 8 Linien betragen. Die Wände a b des Steigegerinnes
müssen 4. bis 6 Zoll höher als die Schaufeln seyn, damit
das Wasser nicht seitwärts aussprudele. Bey dem obern Gerinne
mögen die Wände zur Vermeidung der Reibung von den
Schaufeln längs demselben nur halb so hoch seyn als bey dem
Untern.
Die Schaufeln sind gewöhnlich 4\ bis 8 Zoll hoch, 5A bis
bis i 5 Zoll breit und wenn sie von Holz sind 6 bis 9 Linien dick.
Sind sie von Eisenblech, so ist ihre Dicke von 4 Linien hinreichend.
Der Abstand, in welchem sie gewöhnlich gestellt werden
, beträgt 6 bis 12 Zoll. Die Schaufeln, bey denen zum Bau
der Brücke von Orleans gebrauchten Schaufelwerke, Tab. 87.
•f’g- 4• auch 1.2. — waren von Eisenblech und 6 Linien
stark, i 5 Zoll breit, 7 Zoll hoch, und auf XO3 Zoll Abstand nesteilt.
. .
? Die Schaufeln werden auf die Kunstkette senkrecht aufge-
setzt und unterhalb mit einem Spliefs M (Fig. 23., Tab. 91.)
befestigt. Die Kunstkette hat in der Mitte zwischen zwo Schiebern
eine Schacke oder eine Gewerbe n. Ist es ein Gewerbe, so
beträgt dessen Dicke 4 Linien. Die Kette kann von Kupfer,
IV. Band. 2 1.