im Jahr 15g4 erneuert worden. Ihre Thore müssen alle 12 Jahr
renovirt Werden, wiewohl dieses bqy andern Schleusen nur in
20 Jahren nothwendig ist, weil die Wellen dagegen heftig anschlagen.
Man hat sie daher ehemals mit Balken zugestemmt,
welches auch in dem Falle nothwendig war, wenn das Har-
lemmer Meer zu einer solchen Tiefe herabfiel , dafs die inneren
Fahrwasser von Rhynland noch eben ihre Fahrtiefe hatten; folglich
darf in solchem Fall, der innern Schifffahrt wegen, aus
dem Harlemmer Meer kein Wasser in das Y ausgelassen werden.
Anstatt die Thore wegen dem Angriffe derWellen mit Balken
zuzustemmen, liefs der General-Inspector Brünings auf eine
Entfernung von 55 Fufs dergestalt im rechten Winkel eine Pfahlreihe
davor schlagen, dafs noch eine hinreichende Oeffnung für
den freyen Abflufs des Wassers übrig blieb. (*)'
§. 213. Von den Spühlschkusen zu Fecamp T a i. 74. hat
jede zwo Öffnungen von i 5 Fufs Weite. Diejenige, welche
eigentlich die Hafenstrafse spühlt, ist in N 2. dargestellt. Ue-
brigens sind sie sich beyde ähnlich ; nur dafs der anderen ihr
Sturzbett 45 Fufs breit ist und dieses eine Breite von 80 Schuh
hat, welches jedoch nur auf 39 Schuh breit mit Planken belegt
ist. In jeder Oeffnung schlagen an einen gemeinschaftlichen Pfosten
zwey Thore an. Die Seitenmauern sind 8- Schuh'dick;
über diese zwo, vom Ingenieur Kostin erbauete Schleusen, geht
eine Brücke.
Zur gröfsern Sicherheit des Sturzbettes und Schleusenbodens
hat er zwischen den Pfählen eine Steinfüllung von 4 bis 6 Schuh
Da es mehrere Personen gab, welche diese Pfahlreihe als ein Hin-
dernifs der bequemen Auswässerung von Rhynland betrachteten: so erschien
zur Widerlegung folgende kleine intressänte Schrift.
Memorle wegens önschadelykheid der Paalwerken, voor de Slui-
sen op Halfwegeri, met betreking tot de ontlasting van het Boezem-
Water, döor C. Brünings. Inspecteur General der Rivieren van Holland
en Westvriesland van Rhynland etc.
hoch angelegt. Uebrigens ist die Construction einer solchen
Spühlschleuse in den angeführten Figuren deutlich dargestellt und
das Manövre des Auf-und Zugehens der Drehthore bereits vorne
erklärt worden.
§. 214. Eine der merkwürdigsten Spühlschleusen ist die
sogenannte Donker Schleuse zu Gouda in Holland (Tab. 79. Fig.
1. 2. 3. u. 4-) welche im Jahr 1770. durch die Gebrüder Van
Blanken erbauet ist. Sie hat zwischen den Thoren eine Weite
von i 5 Schuh und ihre Mauern sind unten 6 Schuh dick, ohne
die Strebepfeiler zu rechnen. Ihr, aus einem Pfahlrost und zwo
Balkenböden, welche zwischen'sich eine Plankendecke haben,
bestehendes Fundament und Scbleusenflur ist vortrefflich constru-
irt, wie. dies die-erste. Figur zeigt. Sie besteht gröfstentheils aus
Ziegelmauern und ist oben mit Werkstücken gedeckt. Das Fluth-
thor ist in Fig. 3. dargestellt. Aus dem Grundrisse Fig. 2. ersehen
wir , dafs zwey Paar Thore A und B sich gegeneinander
stemmen und dafs zwey Flügel D und C oder ac und be von
diesen Thoren sich hintereinander legen.
Das Spühl- Manövre dieser Schleuse ist folgendes. Wenn
der vor Gouda vorüber gehende Ysselflufs, bey dem offenstehenden
Fluththor l, m, Fig. 1. die niedrigste Ebbe erreicht hat:
so werden die zwo Paar Schleusenthore A und B gegen einander
gestemmt oder geschlossen; die gegenüber stehenden Räume,
welche zwischen den Thoren und der Schleusenmauer entstehn,
werden mittelst denen in den Thorflügeln B , C befindlichen
Schützöffnungen f g voll Wasser gelassen, nachdem vorher beym
niedrigen Wasser die zwo Aquäducte oder die zwo Umläufe h
verschlossen waren, um die Canäle der Stadt niedrig zu halten,
indem dieselben von dem höhern Strom gespühlt werden sollen;
welche Canäle mittelst einer anderen, mit der Yssel in Verbindung
stehenden Schleuse sich ausleeren. Nachdem nun die, durch
das geöffnete Fluththor Im hindurch tretende-Fluth, die Höhe
yon 5 Fufs und 4 Zoll erreicht hat, folglich auch die zwischen