als die Flamme der in einem 15" im Durchmesser haltenden Feuerkorbe
(*) brennenden Steinkohlen, die gewöhnlich^ hoch schlägt.
.Wollte man aber das Leuchten der Lampen mit Reverbern ver-
gröfsern ( also war vorher die Rede von blofsen Lampen) so sey
eine zusammengesetzte künstliche Vorrichtung nothwendig. Die
Reverbern seyen nämlich nur dann von grofsen Effecte, wenn
die Flamme der Lampe den Brennpunct des Hohlspiegels trift.
In dem nördlichen Klima Dännemarks finde übrigens bey dem
Gebrauch der Lampenfeuer noch der ungünstige Umstand statt,
dafs die Gläser der Laterne oder Leuchtkuppel, welche aus dickem
Spiegelglas bestehen müssen, zur Winterszeit mit Eis beschlagen
sind; welches die von dem Kohlenfeuer verursachte Wärme nicht
zulasse, (ein Bestimmungsgrund, der für nördliche Länder wichtig
ist) dessen Flamme auch durch die angelauffene Glasscheiben
stärker leuchte, als die Lampenfeuer. Wiewohl man daher bey
Errichtung eines Leuchtfeuers die Localität zu Rathe ziehen müsse,
so sey doch ein Kohlenfeuer daselbst zu wählen, wo das Leuchtfeuer
auf weiten Distanzen gesehen werden solle. Da wo das
Holz zu billigen Preisen zu haben sey, könnte man sich dessen
auch statt der Steinkohlen bedienen. Die Erfahrung werde alsdann
bald zeigen, welcher Holzgattung man sich bedienen müsse.
Jedoch sey das Steinkohlen - und Holzfeuer in eine Laterne einzu-
schliefsen und auf einem Feuerkorb - Heerd zu brennen, dessen
Construction unten angezeigt wird. Mit geringem Kosten werde
indessen an den meisten Orten das Lampenfeuer zu unterhalten
seyn.»
«So wie es bey Errichtung eines Leuchtthurmes nothwendig
sey: die nahen Fahrwasser und die Küste genau zu kennen, mithin
eine Karte vor sich zu haben; so müsse auch zugleich auf den
Umstand geachtet werden, dafs die Helle sich nach dessen Bestimmung
— ob es in der Nähe oder Ferne gesehen werden soh
(*) Diese Dimension haben die Feuerkörbe der neuen Dänischen Leucht*
thürme.
le — selbst richte. Sey es auf einer Landspitze zu errichten, um
blofs dazu zu dienen, dafs der Seemann die nahen Klippen und
Sandbänke vermeide: so müsse es so hell und hoch als möglich
seyn. Werde am Eingang eines Hafens ein Leuchtfeuer, welches
der Seemann nicht von Weitem sehen darf, errichtet: so sey ein
Fanal von Lampen, deren Anzahl sich je nach der Erfordernifs
vermehren lasse, hinreichend. Müsse sich aber der Seefahrer nach
diesem Feuer zu alligniren: so sey in diesem Allignement hinter
die Lampe ein Hohlspiegel zu setzen. Ja, in einer zu engen Passage
könne ein zu helles Leuchtfeuer nachtheilig werden , weil der
Steuermann sich noch weit davon wähne, wenn er schon in dessen
Nähe sey, mithin dadurch verführt werde, auf die entgegengesetzte
Küste, worauf ein minder helles Leuchtfeuer brennt, loszusteuern
, wo er dann dieser zu nahe kömmt und wohl gar an ihr
scheitert ( Incidit in scyllam qui vult evitare Charybdim ). Längs
den schmalen Fahrwassern müfsten überhaupt viele Leuchtfeuer
angelegt werden und diese sich durch besondere Abänderungen
unterscheiden. Ausser den im 3. Bande vorgetragenen hierzu anzuwendenden
Maafsregeln kann man auch auf einem Leuchtthurm,
zwey oder drey Etagen Leuchtfeuer anbringen.»
H. v. Löwenörn drückt sich nun in seinen Briefen ferner aus,
wie folgt: «Dafs ein zu niedriges Leuchtfeuer nachtheilig seyn
kann, davon war das ehemals auf der Insel Anholt im Dänischen
Meer befindliche ein Beweis. Es wurde nämlich nur sichtbar,
wenn sich der Seefahrer bereits in der Nähe der Klippen befand,
die er doch vermeiden sollte. Ja wegen dieses geringen Scheins ,
war, bey einem trüben Wetter, der Steuermann ungewifs , ober
es sehen oder nicht sehen würde. *
«Das Gouvernement lies daher mit grofsen Kosten einen
Leuchtthurm p* worin die Lichtmasse sich 112 Schuh über das
Meer erhebt, erbauen. Da aber des Feuerkorbes Durchmesser
grofs und die Flamme sehr hell und stark war, so wurden die
Seefahrer zu dem entgegengesetzten Wege Verleitet, das ist, anstatt
dafs sie ehemals wegen des niedrigen und geringen Leuchtfeuers