von vorne als von der Seite an die zwo Balken befestigt ist, diefs
zeigen Fig. 4. und 5 deutlich.
ff. 73. Das Einrammen der Dammplanken mufs dann, so
wie überhaupt das Manövre in diesen aus dem Werke von Regemortes
über den Brückenbau , genommenen Kupfern zu ersehen
ist, dergestalt geschehen, dafs in einer Reihe nicht eine Dammplanke
mit einemmal bis zur gehörigen Tiefe geschlagen werde,
2) dafs die Dammplanken längs horizontalen Gurtungen, wenn
man auch die vorbeschriebenen Zwingen nicht gebraucht, hinabgleiten,
damit sie ihren verticalen Stand behalten, 3) dafs
der Rammklotz zwey Planken zugleich trift, die Ramme längs
der Plankenwand hin und her gerückt oder das Einrammen mit
mehreren Rammen zugleich bewerkstelligt wird. 4) Daß man
erstlich leichte, dann aber schwere Rammklötze gebraucht. So
hat sich z. B. Regemortes , beym Bau der Brücke von Moulines,
erst Rammklötze von 3oo, dann von 5oo, 700 und von i 5oo
Pfund schwer bedient. 5.) Zum dichten Stand der Dammplanke
eine an die andere, ist es endlich eine practische Regel, dafs man
die, fünfte, sechste oder siebende Planke 2 bis 4 Schuh über die
andern bereits vollkommen eingetriebenen hervorstehen läfst und
diese hervorstehende zuletzt eintreibt. Indem solche Planken
nun oben breiter als unten sind, so wirken sie als Keile und
pressen die übrigen zusammen. Endlich wird das Nachrammen
dergestalt bewirkt, dafs wie gesagt, der Rammklotz immer auf
zwey Spundplanken zugleich fällt damit eine gleichförmige Pressung
der Planken aneinander entstehe, und die Reibung in Je einer
Nuthe um die andere nur überwunden werden darf. Wenn
man diese letzte Regel beobachtet: so wird es selten nöthig seyn,
die Einrammung nach der vierten Maxime, welche immer kostbar
(wegen dem Verrücken der Rammen) ist, zu bewerkstelligen.
Bey den Gründungen der Kays oder Widerlager und Vorbetten
der Schleusen ziehen einige Bauführer durch die Gurtungen
und Spundwand auf 8 bis 12 Schuh Abstand einen eisernen
Bolzen, der vorne mit einam breiten Kopf und hinten mit einer
Schraube endigt, worauf die Mutter aufgeschraubt wird. Eine
Vorsicht, die bey blofsen Fangedämmen gänzlich überflüssig
ist.
§. 74. Zu den merkwürdigsten Fangedämmen, welche bis
jetzt aufgeführt worden sind , mufs derjenige Fangedamm gezählt
werden, den Thunberg bey Carlscrona errichtet hat und dessen
Bau von dem Ingenieur Fellers indem Werke «Essai de batirsous
l’eau” beschrieben ist.
Dieser Fangedamm, dessen Länge über fünfhundert fr. Schuh
betrug, wurde in einer Wassertiefe von 24 Schuh errichtet, um
hinter demselben einen Steindamm aufzuführen, der das Bassin,
welches Kriegsschiffe aufnimmt einzuschliefsen. Er erhielt eine
parabolische Form und gieng in die felsigten Ufer des Meeres
hinein.
V o r dem Beginnen der Arbeit wurden auf dem Eise in der
Richtung, die er erhalten sollte, auf zwey Schuh Abstand, sowohl
der Länge als der Breite nach, Löcher gemacht, um die Tiefen
genau zu messen. Die Beschaffenheit des Bodens wurde sorgfältig
untersucht und um darauf jeden Stein zu erkennen, bediente
man sich einer unten mit Glas verschlossenen hölzernen Röhre,
W'elche am untern Theil mit einer schweren Bleyplatte umlegt
wurde, um sie auf den Grund zu bringen.
Ehe man indessen den Bau des Fangedamms begann , wurde
in die See hinein auf hundert Schuh Abstand ein, aus 5 bis
6 Schuh tief eingerammten Pfählen ah Fig. xxi. Tab. 83. und
ein mit Steinen beschwertes Gerüste c bestehendes, Holzwerk errichtet,
um die Wogen des Meers zu zertheilenauf diese W e ise
bis zum Fangedamm Fig. xx. ein ruhiges Wasser zu bilden
und diesen darin dann desto besser errichten zu können. Jetzt
wurde der Boden, worauf die Gründung des Fangedammes zu
liegen kommen sollte, geebnet, indem man die Steine aus dem
Wasser mittelst Hebezeuge heraus nahm und den Boden fest
stampfte, nachdem die darin befindlichen Vertiefungen ausgefüllt
waren.
IV.'Band: 45.