Durchmesser hat, welcher jedoch wenigstens zwey Schuh grofs
seyn sollte. Zuweilen werden die hangenden Läufer auch an die
Schwelle angebunden, um die Lenkbarkeit (Nachgiebigkeit)
derselben nicht zu stören : denn es ist sehr gut, wenn die Läufer
eine Elasticität, das ist, eine federnde Erschütterung bekommen,
wie denn überhaupt die federnde Bewegung der wesentlichsten
Theile von mehreren Maschinen , als z. B. der Windmühlen und
insonderheit der Schlagwerke, welche die Pfähle erschüttern und
deren Rammklotz von diesen abprellt, zum vortheilhaften öco-
nomischen Effekt gar sehr beyträgt.
§. 5. In Deutschland haben die Zugrammen (Tab. 83, Fig.
2 m 3 und 4 gewöhnlich ein grofses viereckiges Schwellwerk,
von welchem die halbrunde Vorderschwelle in a ist, in der die
beyden Läufer 1, 1, Fig. 4 stehctj. Zwey Läufer sind bey schweren
Rammklötzen, d. i. solche die über 1000 Pfund schwer sind,
besser als ein Läufer, weil der Klotz sodann senkrecht auf den
Pfahl fällt. Die zweyte Vorderschwelle b, hängt mit der Hinterschwelle
c vermittelst den Mittelschwellen e und ƒ zusammen ;
und die Seitenschwellen g beschliefsen dieses Schwellwerk, welches
unterhalb Einschnitte RR hat, damit die Maschine durch
darunter gesteckte Hebel fortgeschoben werden kann. Die Hinterruthen
k welche zugleich Leitern ausmachen , um darauf nach
dem obern Theil der Maschine zu kommen und denselben zu halten;
deren Sprofsen aufeinen Schuh Abstand gesteckt und \\Schuh
lang und 2 Zoll dick sind, werden in die Mittelschwellen e f eingezapft,
und die Vorderruthen i, welche an einigen Maschinen
gleichfalls Sprofsen haben (w ie Fig. 8 und 55. Tab. 85. zeigt),
halten den oder die Läufer. Zuweilen dienen sie auch um daran
die Rammscheibe zu befestigen. Bey den deutschen Rammen geht
das 1 bis l f Zoll dicke an den Pfahl, wie Fig. 18, Tab. 85 zeigt,
geschürzte Pfahlthau , über zwo Rollen 0,0, Fig. 55 und Fig. 3
Tab. 83 die in einem viereckigten Holze dd befestiget sind, und
welches in einem im obern Theil der Maschine befindlichen Zapfen
t gedrehet werden kann. Diese Vorrichtung wird Trietzkopf
genannt. Wenn der Zapfen aus festem Holze oder Wurzeln gemacht
wird, so kann man ihn in einer Halbkugel endigen lassen
und in Oehl sieden , wo er sodann in eine concave Hülse von
gleich festem Holze stehn mag. Auf diese Weise wird er sich
leicht bewegen.
Von demselben geht das Rammthau nach einer W elle w, welche
in den Seitenschwellen mit Zapfen läuft und mittelst zweyer
Hebel, die in die Löcher d gesteckt werden, umgedreht wird.
§. 6, Ist nun der Pfahl s Fig. 3 Tab. 83 und 111 mittelst
des Pfahlthaues p unter dem Rammklotz A gestellt, so wird um denselben
und den Läufern das Flohrthau l geschürzt. Zwischen
jenem und diesem wird ein Holz m, dev Abhalter genannt, gelegt,
welcher mit einer Kerbe versehen wird, worin das Flohrthau
eingreift.
Da zuweilen der Rammklotz auf eine gewisse Höhe erhalten
werden mufs, wenn nämlich etwas an der Maschine zu verändern
ist, so werden in die Läufer auf 6 Schuh Abstand kleine
Löcher »Fig. 111 gebohrt, in welche man Hölzerne Nägel steckt,
worauf der Rammklotz ruht. Bey dem Dockenbau zu Brest wurden
aber die 1200 Pfund schweren Rammklötze mittelst Schee-
rentonkel schwebend erhalten, während man sich leichterer zum
Einschlagen der kleineren Pfähle bediente.
Die Auf - und Abschürzung des Flohrthaues besorgt der
Flohrmeister.
§. 7. Dieser Rammklotz hat bey den gewöhnlichen Zugrammen
eine Schwere von 25o bis 1200 Pfund. Denn bey einem
schwereren Rammklotze haben die ziehenden Arbeiter nicht Raum,
um mit Vortheil ihre Kräfte beym Niederziehen detZugseile an-
Wenden zu können. Bey den Kunstrammen ist dessen Schwere
1200 bis 2000 Pfund, ja bey der alten hölzernen Brücke von Saumur,
hat man einen Rammklotz von 4000 Pfund Schwere gebrauchen
müssen um die 45 bis 5o Schuh langen und 20 bis 24
Zoll dicken Pfähle einzuraumen. Auch Perronef (Tom. 1 p. 100 )
gebrauchte bey den Zugrammen schwerere eiserne Bären als man