ches eine nachahmungswerthe Vorsicht ist, weil dahey die Schleusenmauern
verschont bleiben, wenn gleich die Umläufe beschädigt
sind. In d und i stehn die Vorrichtungen zum Aufschrauben
der Aufziehschütze, welche denen in Fig. 25. Tab. 89. ähnlich
sind. Aus der untern Kammer wird aber das Wasser durch
die Thorschütze ausgelassen; die 8 Schuh hohen Fallmauern bestehen
aus Quadern. Ein gleiches gilt von den einzelnen Schleusenkammern.
Die mehresten von diesen Schleusen haben nicht
blos einen Schwell- sondern auch einen Pfahlrost und der Schleusenboden
ist mit doppelten calfaterten Planken belegt. Sie würden
ohne Zweifel eine längere Dauer versprechen, wenn sie mit
einem Sturzbette versehen wären.
§. 224. Auf dem Canal zwischen Oxford und Coventry sind
die Schleusen Fig. 3.4 und 5. gröfstentheils von Ziegeln auf einen
Schwellrost erbauet. Einige haben einen hölzernen Boden mit
doppelten Plankenlagen ; bey andern besteht der Boden aus in
Trafsmörtel gesetzten Ziegeln. Sie haben zwey Umläufe. Das
Schütz ƒ wird mittelst einer Welle und Haspels aufgezogen. Der
oberirrdische Umlauf ab, womit sie sich von vielen andern Schleusen
unterscheiden (dessen in Stufen abgetheilterBoden, wodurch
die Geschwindigkeit des Wassers vermindert wird, ist in Fig. 4-
gezeichnet, wo a die Fallmauer macht) dient: um aus denobern
Canalhaltungen das Schnee- und Regenwasser bey Zeiten abzuführen
, damit es die Canalufer nicht übersteigt. Das obere Thor
besteht, aus einem Flügel, d. i. aus einem Anschlagthor das untere,
worin sich die Schütze zum Ablassen des Wassers befindet,
ist ein Stemmthor. Da, wo der Boden locker ist, gehn
unter der Fallmauer und dem untern Drempel Spundwände
durch; so wie an beyden Enden der Schleuse; wiewohl in Fig.
3. nur ein bloser Schwellrost angedeutet ist, den auch die mehresten
Schleusen dieses Canals allein haben.
§. 224. Der merkwürdigste Schleusenfall von mehreren
aneinander liegenden Schleusen ist der von Fonserane (Tab. 70.
Fig. 1. u. 2) auf dem Canal von Languedoc. Es sind hier acht
Schleusen aneinander gehangen. Er ist 145 Toisen lang und bildet
einen Fall von 66 Schuh, so dafs jede Fallmauer 8 Fufs 3 Zoll
hoch ist. Von demselben kömmt man in die 27532 Toisen lange
Canalhaltung von Fonserane. Alle diese Schleusen sind ohne
einen Rost, von Bruch-und Quadersteinen erbauet und der auf
Tab. 77. dargestellten Schleuse von Gardouche ähnlich.
Drey Meilen von diesem Schleusenfall ist der Canal auf 80
Toisen durch einen Berg, wo er 19 Schuh breit ist, geführt. Fig.
1 .abcd Tab. 80. stellt dies Gewölbe dar, welches das Gewölbe von
Malpas heifst, das 22 Fufs hoch ist und über sich eine aus
Schalthieren und Kreide bestehende Decke von 4° Schuh hat.
Auf . 25 Toisen ist es nicht blos aus dem natürlichen Erdboden
ausgehauen sondern gemauert und 5o Toisen gehen die Canalwände
bis zur Oberfläche des Erdreiches hinauf. Ich erwähne dieser
unterirrdischen Canalstrecke blos deswegen, um auf Tab. 80.
nicht zu viele Figuren unerklärt zu lassen, da von einigen erst
im 5ten Bande die Erklärung folgt.
IV. Band. 62.