gehen, weil man sonst die Ausbesserung dieses Deckbodens nicht
vornehmen kann. Eine Regel, welche auch Belidor §. 334-
giebt!
§. 182. Ist auf die Weise oder auf eine andere Art der
Boden und die Fundirung einer Schleuse vollendet, so werden
die Mauern aufgeführt, die Drempelpfannen und Zugstangen der
Thore gelegt, die Aquäducte angebracht; die Vorböden gemacht
und die Schleusenthore zur halben Oeffnung eingehangen.
Bey der Schleuse am Nieuwendiep wurden, nach Vollendung
des Schleusenbodens, die Seiten- und Flügelmauern vorne
mit 2 bis i \ Klinker und Trafsmörtel (der aus 3 Theilen
Lütticher Steinkalk und zwey Theilen gut gemahlenem Trafs bestand,
zum gesammten Mauerwerk dieser Schleuse gebraucht)
das übrige Gemäuer mit einer Ziegelgattung von mittler Güte
ijn Kreuzverbande wagrecht mit den Deckplanken aufgemauert
(*) alsdann aber eine Bettung von zwey Stromlager gemacht;
nämlich von harten Klinker. Ueber diese wurde der Trafsmörtel
dünne gegossen, in welchen die aus 'Werkstücken bestehenden
19 Zoll dicken Schlagschwellen eb und hm (Fig. ii.)
gesetzt wurden. Dieselben reichen zwey Fufs in die Seitenmauern
und ihr Anschlag ist 10 Zoll hoch. Die verschiedenen We rkstücke,
woraus die Drempel nn bestehen, sind in einem Trafs-
bett gelegt und mittelst kupfernen in Bley eingegossenen 10 Zoll
langen Krampen untereinander verbunden. An jedes Ende der
Schleuse ist eine 27 Schuh lange und i 3 bis 16 Zoll starke und
aus drey Stücken ineinander gefugte Jochschwelle py von We rkstücken
dergestalt gelegt, dafs ihre obere Seiten mit den zwey
Stromlagen der Mauern wagrecht laufen. Der Raum zwischen
der Schlag- und Jochschwelle, wie auch zwischen den beyden
Schlagschwellen der Fluth- und Ebbethore ward mit einer Roll(
* ) Alles Mauerwerk wurde nach aussen vertical aufgefuhrt und die Strebepfeiler
mit den Hauptmauern zugleich, welche erstem jedoch 2 Fufs
niedriger als die letztem gemacht sind.
läge der besten Klinker, in Trafsmörtel, gemauert. Dann wurden
die Seitenmauern, worin die Umläufe kamen, mit 8" langen,
4 ' breiten und 2" dicken guten Ziegeln (mit Trafsmörtel)
aufgeführt, wie es die Profile in Hinsicht der Dimensionen deut-
lieh zeigen. So wie aber diese Mauern, die oben mit W e rk stücken
belegt sind, emporstiegen, wurde der hintere Raum zugleich
mit Klayerde ausgefüllt. Endlich wurden die Thore,
welche des Holz- oder Seewurms wegen bis zur täglichen Fluth-
höhe mit Kupfer beschlagen sind, eingehangen; auch wird das
Sturzbett S zwischen den Flügelmauern angelegt, welches aus
einem Faschinenwerk, Verzäunungen und Steinen besteht.
§. i 83. Das äussere Fluththor dieser Schleuse ist 19 Fufs
3 Zoll hoch und jeder Flügel 14^ Fufs breit. Die Wendesäule
oder der Drehständer ist 20J Fufs lane und stark 11 ^IS x^Zoll •
0 12 — 18) ’
er wurde auf 6 Zoll abgerundet. Die obern und untern Rahmstücke
haben doppelte, die mittlern einfache Zapfen, durch welche
drey f zöllige eichene Nägel geschlagen sind. Alle Rahmstücke
und Ständer müssen von aussen in einer Ebene liegen,
damit die dreyzöllige Thorbeplankung darauf drey Zoll eingelassen
werden könne, wie Fig. 8. 9. und 10. zeigen. Dieselbe
wird nämlich mit 7 zölligen eisernen Nägel auf den Rahmen
des Flügels befestigt. Waren die Thorflügel so vollendet, so
wurden sie wohl getrocknet, mit Steinkohlen-Theer zweymahl
getheert und die Fugen calfatert, dann aber mit warmem Pech
üoergossen, mit den Falsbändern und Zapfen versehen und eingehangen.
Eben so wurden die übrigen Thorflügel gemacht.
Die eisernen Stangen, welche an die kleinen Schütze kommen,
sind 2 Zoll breit und | Zoll dick.
. Die Schleusenthore dieser Schleuse bestanden noch aus folgenden
Theilen: a) Um die hintere und vordere Rahmstücke fest miteinander
zu verbinden, wurden auf dieselben Fig. vin. und xi.
eiserne Bügel von 4 Schuh lang auf jeder Seite gelegt und mit
drey, einen Zoll dicken, Nägeln befestigt. Sie waren 3 Zoll breit\