auf die Insel Anholt zusteuerten, jetzt sich den Schwedischen Küsten
zu sehr näherten und von der besagten Insel abhielten. Um
nun auch dieser Unbequemlichkeit abzuhelfen und dennoch das
hohe und helle Leuchtfeuer auf Anholt beyzubehalten, liefs ich
an der halben Hohe des Thurms nach der Seeseite zu eine Laterne
mit neun Lampenbüchsen anbringen, welche von dem Innern
des Thurms geleert und gefüllt werden. Dieselbe mufste
natürlich nach Osten zu angebracht werden, um die nach dieser
Weltgegend unter dem W'asser fortlaufende Bank, anzudeuten,
welche nämlich eine Fortsetzung der Insel ist."
«Was die Höhe der Dänischen Leuchtfeuer anbetrift, so
sind sie nach dem Local sehr verschieden , je nachdem sie weit
von der See aus gesehen werden sollen. Der Leuchtthurm auf
der Insel Bornholm ist auf einer Höhe, die 255| Schuh über
demMeere liegt, errichtet, folglich war es unnöthig, hier ein hohes
Gebäude aufzuführen und so steht der Feuerkorb 272 Schuh
über dem Meere (Tab. 91. Fig. 1 ,2 und 3.) (*) Im allgemeinen
sind die Dänischen Leuchtthürme so construirt wie es Fig. 4 > 5
und 6 zeigt, wobey die Treppen nicht angedeutet sind, die von
aufsen angebracht werden."
(*) Folgende Notiz wegen den Dänischen Lenchtthürmen habe ich mir irgendwo
ausgezogen. Ich glaube aus den geographischen Ephemeriden.
Im J. 1788 ist auf der Insel Anholt ein runder Leuchtthurm 5o Ellen
hoch und i 3 Ellen im Durchmesser erbauet. Der Feuerkorb hat 5
Schuh im Durchmesser und ist v! 9“ hoch. Ueber dem Meere aber 112
Fufs erhoben. Nicht weit davon brennt ein Lampenfeuer. Im Jahr
1799 wurde auf dem Vorgebirge Wandesnäs an einer beweglichen Stange
3oo Schuh über das Meer eine Lampe errichtet. Auf Lindesnes aber
ein 30 Schuh hoher Thurm , worauf Kohlenfeuer brennt. In dem folgenden
Jahr in der Nähe von Helsingör ist auf den beyden Thürmen
gleichfalls ein Steinkohlenfeuer eingerichtet. Auf dem Kronenburger
Schlofsthurm aber ein Lampenfeuer.
Zugleich bemerke ich , dafs das Kohlenfeuer auf Helgoland von der
Elbe-Mündung aiö Schuh über der Oberfläche des Meeres liegt.
Als mir vor einigen Jahren die Anlegung von Leuchtfeuern
anvertraut wurde , schöpfte ich die erste Idee zum Entwurf derselben
aus den Memoiren der Schwedischen Akademie von 1793.
In der That ist die Erhebung der Röhre ab Tab. 91. Fig. 4.
von der Mitte des Thurms aus , (jedoch in der nöthigen Entfernung
vom Boden , damit der Luftzug Statt finde ) und von déssen
Basis selbst vortreflich, indem sie den vortheilhaftesten Luftzug
zur Erhaltung einer, lebendigen Flamme hervorbringt (*). Die
sechseckige Form- des Thurms erleichtert die Construction der
Gewölbe,- und die Epken der - Mauer befördern den Luftzug
nach einer oder der andern Qeffnung e e Fig. 5,. (Tab. 91.) welche
mit Schiebern oder eckigen Klötzen m- Fig. 6 je nach dem
Luftzuge verschlössen werden können. Die Schieber werden
nämlich mit einer Schnur aufgezogen, welches der Feuerwärter
bewerkstelliget, d.er auf diese VVeise den vortheilhaftesten
Luftzug bewirken ,- und sq '.die Höhender Flamme reguliren
kann. Diese Röhre, mit einem Feuerheerd darauf, ist der altern
Einrichtung von Steinkohlfeuern, die in einem eisernen
24" hohen und i.5 — 16 Zoll weiten Feuerkörbe bestand, weit
vorzuziehen. Dabey wirkte, nämlich der d-ie Flamme unterhaltende
W in d seitwärts des, Korbes., welcher sie daher niederschlug
oder horizontal warf. Der Seefahrer, welcher mit dem Winde
segelte, hatte daher Mühe, das Leuchtfeuer wahrzunehmen,
wohingegen stets die vertical aufsteigende Flamme sehr gut gesehen
wird. Ich wurde sonach überzeugt, dafs das Leuchtfeuer
mit einer Kuppel oder Laterne umgeben werden müsse; wenn
die Flamme nicht von dem Winde abwärts oder seitwärts geschlagen,
sondern nach allen Seiten gleichförmig gesehen werden
, und die möglichst gröfste Lichtmasse bilden soll, denn eine
in eine Laterne eingeschlossene Flamme beleuchtet den Raum,
von dem sie umgeben ist.
*) In einem neuen Briefe sagt H. v. Löwenörn: .. ßey hohen Leuchtthürmen
habe ich’s nülzlich gefunden, dié Zügöffnungen in diese Röhre,
die mit eisernen Schiebern verschlossen werden können höher vom
Boden anznbringen.