■ währt, dann mufs es umgekehrt werden : denn das Ausbessern
vermehrt die Reibung, da sie mit Umwicklung kleiner Bindfäden
geschieht. Auch ist dieselbe von geringer Dauer.
k.) Um die Haltbarkeit des Rammthaues zu vergröfsern, die
Biegsamkeit des Seils zu vermehren^ d. i. die Steifigkeit und Reibung
auf der Rammscheibe zu vermindern: so ist es sehr gut,
wenn das Seil in Oehl gesotten , vorher aber in ein Dampfbad
gebähet wird, weiches sich leicht durch eine Verrichtung über
einem grofsen Kessel bewerkstelligen Iäfst. Nachdem aber das
Seil auf diese Weise in Oehl getränkt ist, wird es in einen Ofen
gelegt, entweder mit Löschpapier oder Werch umwunden, damit
in dessen Oberfläche nicht zu viel Oehl bleibt. Man kann
auch die gewöhnlichen Seile, so weit sie über die Rammscheibe
laufen, mit steifem Fett, Unschlitt und grüner Seife bestreichen;
welche letztere besonders gut ist.
Vorzüglich sind, in Rücksicht der minderen Steifigkeit oder
Biegsamkeit, die in Stuttgard gewobenen Seile zu empfehlen.
/.) Endlich mufs auch die Falze oder Rinne von der Rammscheibe
dem Seile hinreichenden Spielraum lassen und zuweilen
so wie der Zapfen und der Läufer mit Fett oder grüner Seife geschmiert
werden. Da aber die metallenen Scheiben die Ramm-
thaue sehr erhitzen und schnell abnutzen, so bedient man sich
lieber der hölzernen Rammscheiben, deren Kränze aus dem festesten
Holz gemacht werden mögen, weil dieses Holz eine gute
Politur annimmt und lange dauert. Es ist über die Ramm-:
scheiben auch'im 9. §. das Nähere vorgetragen.
§. i 3. Die Zahl der Arbeiter während einer Hitze richtet
sich a.) nach der Schwere des Rammklotzes, b.) nach der Bedingung,
dafs der Klotz so hoch und so vielmal als möglich ist,
in einer Hitze geschnellt werde.
Es ist nämlich das Einrücken eines Pfahls stärker 10' je nachdem
der Rammklotz höher herabfällt und 2°’ je mehrere Schläge
schnell hinter einander in einer Hitze erfolgen.
§. 14. W ie das Einrücken der Pfähle sich zu der Geschwindigkeit,
womit der Rammklotz heruntergleitet und zu dessen
Fallhöhe verhält, darüber ist bis jetzt kein allgemeingültiges Gesetz
ausgemittelt worden, weil es noch an Beobachtungen fehlt;
insbesondere aber die Verschiedenheit des Pfahlgrundes und die
Einwirkung, welche aus der Zahl von Schlägen, die in einer
Hitze geleistet werden und aus denen dem Rammpfahl mitge-
theilten Schwingungen entsteht, schwerlich genau ausgemittelt
werden dürfte. Diese letztere Einwirkung auf das Einrücken
des Rammpfahles ist nämlich darin gegründet (a) dafs ehe der
Pfahl tiefer eindringen kann, selbst dessen Spitze von dem Aufschlagen
des Rammklotzes erschüttert oder in Schwingung ( Oseila-
tion) gebracht werden mufs. Diese Erscheinung'( nämlich die
Schwingung der Holzfiebern des gesammten Rammpfahls) ist
bey einem von dem Rammklotz getroffenen Pfahl, sichtbar, denn
der Pfahl selbst zittert, d. h. seine Fiebern sind in Schwingung.
Sie erklärt den anscheinlich sonderbaren Umstand, dafs solche
Pfähle, deren Holzfiebern in der Queere oder schräge laufen ,
sich während sie eingerammt werden, drehen ; folglich ausgeschossen
werden müssen. "Wird nun der Pfahl stark erschüttert
, dafs ist folgen die Schläge schnell auf einander, so mufs das
Einrücken des Pfahls vermehrt werden, wobey noch die Erschütterung
oder Schwingung aller Fiebern desHolzes in Anschlag kömmt.
Sind nämlich dieselben noch in Bewegung, während schon wieder
ein zweyter Schlag den Pfahl trifft, so theilt sich die Erschütterung
selbst der Pfahlspitze schneller und kräftiger mit. Je
elastischer daher das Holz ist, desto leichter werden die Pfähle
eindringen. Kiefernholz wird daher, unter sonst gleichen Umständen
, mit weniger Bärschlägen einzurammen seyn, als Eichen,
Buchen- und Erlenholz. Dahingegen wird es nach geschehener
Einrammung sich nicht so leicht von der darauf erbauten
Last eindrücken lassen, weil es sich gegen die ihm umgebene
Erdmasse, vermöge seiner Elasticität, die es während des
Einrammens zusammenpressen liefs, wieder auszudehnen strebt.