Messing oder Eisen gemacht werden, weil die hölzernen Gewerbe
oft brechen. Die gröfseren Paletten werden gewöhnlich
auf zwey Gewerbe-Ketten (Fig. 1. 2. und 4- Tab. 87.) befestigt.
Wenn man aber den Paletten, selbst bey grofsen Maschinen,
die wahre Gröfse giebt, das ist, dieselben nicht über 12
Zoll breit macht, so ist eine Kette in der Mitte der Schaufeln
hinreichend. Dieselbe könnte auch die in Fig. i 5. Tab. 87. und
Fig. yz Tab. 91. dargestellte Form erhalten, damit sie sich um
die Getriebe g, h besser abwickelt. Ich habe kürzlich mit einer
solchen Kette ein in Tab. 91. dargestelltes Schaufel werk, welches
84 Schaufeln hat, machen lassen. Es geht leicht, weil die
Biegung der Kunstkette besser als mit den Gewerben ist. Die
Befestigung der Paletten ist dabey dadurch bewerkstelligt, dafs
durch die Schaufeln die zwo Oehsenblätter m und n hindurch
gehn , und damit die Schaufel senkrecht steht, so sind darin zwey
an die Paletten anschliefsende Stifte 00 gestellt. Diese Kette kann
von Eisendrath gemacht werden. Sie ist leichter, wie eine in D
von oben und in E von der Seite dargestellte Gewerbekette und
vertritt wegen ihrer Breite die Stelle zweyer Ketten, welche einige
bey etwas breiten Paletten für nothwendig erachten.
§. 14. Die zwo Getriebe g und h müssen nun so viele
Stäbe haben, damit jeder Stab auf die Mitte der Kunstkette,
zvyischen zwo Paletten, kömmt. Folglich hängt ihr Umfang,
so wie die Anzahl derStäbe von dem Abstand der Paletten ab. Ihr
Durchmesser wechselt daher von 1' 4" bis 3 Fufs. Die eiserne
Welle q eines jeden Getriebes liegt in einem messingenen Lager
und ist von einer messingenen Platte, gegen das Ausgleiten , gedeckt.
Wenn man diese Maschine im Beharrungsstande sieht, so
wird man gewahr, dafs die Kunstkette so angespannt ist, dafs
ihre Mitte zwischen zwo Paletten immer auf einem Triebstock
des Getriebes zu liegen kömmt. Welches auch so seyn mufs,
weil sonst die Schaufeln an derselben anstofsen und daher entweder
brechen oder bey ihrem Umtriebe eine Stockung entstehen
müfste.
Diese Anspannung der Kunstkette, welche (wie gesagt)
nicht zu straff seyn darf, zu bewirken, dazu ist folgende Vorrichtung
nothwendig. Das aus einer Composidon von Messing
und Kupfer verfertigte Unterlager SS, Fig. 23. Tab. 91. der W e lle
q des Getriebes g ist auf einer eisernen Rinne t t beweglich.
Auf dieser steht in u ein Eisen, worin eine Schraubenmutter geschnitten
ist. Durch dieses geht die aus dem beweglichen Unterlager
befestigte Schraube v. Und damit dieselbe von den Arbeitern
nicht willkührlich gedreht werden oder zurückgehen
könne, so hängt auf einem Eisendrath w, ein an der Schraube
gelegter Schraubenschlüssel. Diese gesammte Vorrichtung wird
nun auf den beyden Seiten des obern Trillings, g g , angebracht
und so kann dann vermittelst derselben die Schaufel- oder Kunstkette
angespannt werden, wie es die Nothwendigkeit erheischt.
Sie wird von einigen der Wagen genannt. Ich würde sie die
Stell - Vorrichtung nennen.
§• i 5. W e r die Wirkungsart eines solchen Schaufelwerks
beobachtet hat, der wird sich von dem ruckweisen Fortschube
der Paletten über die Getriebe gh überzeugt haben und daher die
Einrichtung von zwey an die Axe des obern Getriebes angebrachten
Schwungrädern 3. 3. sehr zweckmäfsig erkennen. Ein
solches Schwungrad mag vier Schuh im Durchmesser grofs seyn.
Damit das Getriebe g fest und dauerhaft sey, so sind vier eiserne
Stäbe 4 1 4 j von einer Scheibe 5, zur andern 6 gehend, angebracht.
Die Backen 7 , 7 , welche den obern Theil der Maschine
tragen, sind an das Steigegerinne a, b, mittelst Schrauben
8, 8, befestigt. Sie werden übrigens von dem Fufsgestelle 9 und
10 getragen, welches auf dem Fangedamm A steht.
§• 16. An den gewöhnlichen Schaufelwerken werden acht
Mann (Fig. 21.) angestellt, die sich auch der an den Kurbeln
angebrachter Stofsstangen, von 3i Fufs Länge, bedienen. So
wie diese nun das obere Getriebe umdrehen, werden die Paletten
fortgeschoben, welche unten im Wasser stehen, mithin dasselbe
vor sich herschieben und bis zur Ausgufsöffnung bringen.