gestampfter Erde, u. s. w. füllen. Dafs die vordere Pfähle längs
einer Gurtung geschlagen und dafs auf 6 bis 10 Schuh Abstand,
queer über das W e rk Holben gelegt werden, versteht sich
von selbst,
§. 68. Ich habe in diesem Werke schon mehrmal der horizontalen
Balkenabdammung erwähnt, und ich empfehle sie
auch zu Fangedämmen, so wie zur Absteifung des Erdreichs. Sie
können auf verschiedenerley Arten errichtet werden , von denen
ich in folgenden §. §. einige der wesentlichsten angeben werde.
Von ihrer Stärke und Dichtigkeit sind nachstehende Fälle ein hinlänglicher
Beweifs a ) die Balkenkästen, worinn erbaut wurden:
l .) die Schiffsdocke und der Schiffsstapel zu Toulon Tab. 6i.
2 ) die Brücke zu Saumur, 3 ) die Blackfiärs und Westmünster
Brücke zu London, 4) die einfache Spundwand, worinn
die Brücke zu Dublin aufgeführt ward, b) die Bauart der Hafendämme
zu Cherbourg, c) die Inondationsschleusen zu Valen-
ciennes, Olmütz, Josephsstadt und Theresienstadt; auch sind
d) die Balkendurchlässe auf einigen Flüssen in Frankreich, und
namentlich auf der Charente des Orbflusses bey Beriers Tab. 76.
Fig.; die grofsen Wasserstauungen im Murchthal, und die mit
Planken beschlagenen Schleusenthore aller Art, ein Beweifs von
der Stärke und Dichtigkeit solcher Holzwände. Ja es ist zuweilen
, und insonderheit wenn der Abstand der verticalen Pfähle
10 Schuh beträgt nicht einmal nöthig, sich der Balken zu bedienen
, sondern vierzöllige Planken sind hinreichend stark um den
Druck des Wassers von 10 Schuh hoch und darüber zu widerstehen,
wie die Erfahrung bey den Wasserstauungen im Schwarzwalde,
so wie die grofsen Schützen bey Mühlen und Freyarchen
hinlänglich beweifst.
Der Balkendammung hat man sich auch bey der Reparatur
der Slyker-Schleuse Fig. x. und x5. Tab. 74. bedient. Hinter
der Balkenlage ih Fig. i 5. waren sowohl in der Mitte als an
den Enden k Ständer vertical aufgelegt. Diese wurden mittelst
der an die Schleusenthore spreitzenden Strebe eg und einer andern
eb, welche gegen ein horizontal liegendes Holz spreitzte,
in ihrer Stellung erhalten. Dieser Balken bg wurde aber von
der Strebe ab gespreitzt. Endlich waren von dem Holze b ab
noch zwey andere in der citirten Figur punctirte Streben angebracht.
Als ich diese Vorrichtung sah, stand die Fluth 18 Schuh
hoch davor und dennoch liefs die Wand keinen Tropfen Wasser
durch.
Die einfachste Art einer solchen Abdämmung besteht darin,
dafs man auf 8 bis 16 Schuh Abstand auf beyden Seiten mit
Nuthen versehene Stutzpfähle tief genug einrammet und in diese
Nuthe drey bis vier Zoll dicke Planken herunterläfst, von denen
die untere in den Grund liegen müssen.
§. 69. Eine andere Art Stauwände (Fig. xix. und Fig. 35.)
ist folgende, die man zum fortnehmen und wieder einsetzen einrichtet.
Auf dem geebneten Boden i i liegt eine auf Grundpfählen
h eingelassene Schwelle g , welche oberhalb eine Falze b hat,
worin die Nuthständer ab auf 6 bis 10 Fufs Abstand zu stehen
kommen. Damit diese Wände (also auch die gesammte Wand)
ihre verticale Richtung erhält, so ist hinter jeden Ständer ein
Grundpfahl k eingerammt, vor welchem aber eine Strebe l bis
zu dem Ständer ab geht. In der Falze 1, 2, 3 , von je zwo
Ständern und der Schwelle wird nun die unterste Dammplanke
1 eingelassen u. s. w. die folgenden 2, 3 , welche genau abgekantet
seyn müssen, damit sie aufeinander passen.
Auf, diese Weise kann man auch die auf 6 bis 12 Fufs Abstand
einzurammenden Stütz- oder Wandpfähle einer Abdämmung
mit Falzen versehen, darin die Planken und davor eine
Gurtung anbringen. Hat man nun zwey Reihen solcher Pfähle
auf 4 his 12 Fufs Abstand, nach der Queere des Fangedammes
gerichtet, geschlagen; so verbindet man die längs denselben hinlaufende
zwey Gurtungen mittelst Holben und füllt den Raum zwischen
beyden Wänden mit guter Erde, wo sodann ein wahrer
Fangedamm entsteht.