übrigen Queerwände sind nur eine Zugabe an Vorsicht: denn dieser
Kasten soll ja das äussere Wasser nicht in den Grundbau seitwärts
einlassen und der übrige Grundbau von dem ich bald handeln
werde, soll das Quellwasser zurückhalten. In dieser Absicht
wird in der Queer-Spundwand vor der Schleuse eine doppelte Reihe
Spundplanken eingerammt und die einzeln Planken einer Reihe,
mit Nuthen und Zapfen versehen; auch dieselbe längs Gurtungen
und Grundpfählen geschlagen , wie dies im v. Abschn. §. io 3.
No. 10. und im aten Abs. §. 46. 47-54 bis 60. 65. 72 und 73. gezeigt
ist. Wobey jedoch bemerkt werden mufs: dafs die Steine
über die rundherum laufende Spundwand gedeckt werden. J a ,
wenn die Schleuse von der gröfsten Art ist und in ein strömendes
Wasser geht oder die Ablassung durch die Thore geht, so läfst
man die untere Queerwand gleichfalls aus zwey Reihen Spundplanken
oder einer Reihe Spundpfähle bestehn und sichert ihren
Fufs mit Sinkstücken und Steinwurf , d. i. mit einem Sturzbette ,
sobald nur die Wassertiefe , welche für die Schifffahrt nöthig ist,
eine solche Vorkehrung zuläfst.
6.) Damit das Wasser, wenn irgend^ eine dieser Spundwände
noch dessen durchliesse, welches jedoch in der Regel und bey
sorgfältiger Einrammung derselben nicht statt finden soll, nicht
in einem Theil der Fundirung eindringen könne , so mögen bey
grofsen Schleusen zur übertriebenen Vorsicht, noch zwey Queer-
Spundwände eingerammt werden. Bey Schleusen ohne Fallmauer
kömmt eine davon unter dem Hauptstück des Drempels und
bey Schleusen mit einer Fallmauer, gerade am Rande derselben;
die zweyte, wenn siegemacht wird, die ich jedoch in den meh-
resten Fällen, für überflüfsig halte, kommt unter dem untern
Drempel. Fünf und sechs Spund - Queerwände zu schlagen, ist
aber, selbst im lockersten Boden, bey den Schleusen die jetzt erbauet
werden, ein unnöthiger Aufwand. Denn jede solche Wand
soll so tief eingerammt werden, dafs sie des Wassers nicht durch-
läfst und die Seiten-Spundwände, mit denen am obern und untern
Ende der Schleuse eingerammten Queer-Spundwänden formiren,
wie gesagt, den Kasten des Grundbaues. Ein anders war
es bey der Schleuse von Slykens , die eine Länge von 900 Schuh
hat und im Quellsande erbauet is t, den man also in verschiedenen
Abtheilungen oder Kisten einpressen und mit Füllgrund
compact machen mufste. Ein solcher Boden kann auch bey
Schleusen von mittler Gröfse; wie oben erwähnt ward dieSchla-
gung von zweyen Queer-Spundwänden im Inneren des Fundamentes
entschuldigen.
7.) Da die Dichtigkeit des Fundaments bey den hölzernen
Schleusen eben so wohl als bey massiven nothwendig ist, um das
Eindringen des Grundwassers zu verhindern||so gilt alles, was in
diesen §. §. von den Spundwänden der massiven Schleusen vorgetragen
ist, auch von denen der hölzernen.
§■ 178. Wenn wir den Grundbau weiter verfolgen , so
kommt die Ausfüllung zwischen den Grundpfählen und Spundwänden
in Betracht zu ziehen. Einigte begnügen sich damit:
diesen Raum bis auf den festen Grund hinab mit Thon auszustampfen.
Wenn aber in Erwägung gezogen wird , dafs der
Grundbau kein Wasser durchlassen soll, so ist diese Methode
nur daselbst anwendbar, wo der Grund weder aus Quellsand
besteht, noch viel Wasser enthält. Statt derselben ist es
aber immer besser und sicherer, die Felder auszumauern und
zwar bis auf eine solche Dicke, durch welche, wenn zum Mauerwerk
feste Steine oder besser Ziegel und Cement genommen
wird — das Wasser nicht durchdringen kann. Dieselbe sey
daher nach der Erfahrung zwey bis drey Schuh. Belidor setzt
§■ 285. die Dicke dieses Mauerwerkes nach der Breite der Schleusen
fest; nämlich bey 12 Fufs breiten Kammern zwey Schuh;
bey einer 48 Schuh breiten Kammer fünf Schuh.
§. 179. Sind diese Felder ausgemauert oder mit fetter Erde
ausgestampft? so wird der Balken- oder Schwellrost gelegt,
auf welchen man die Seitenmauern aufführt. Derselbe besteht
fast bey allen Schleusen 1.) aus den Queerschwellen, 2.) den
Längeschwellen und 3.) aus dem Plankenboden. Zuweilen