gelegt sind; rund um denselben aber eine Spundwand geschlagen.
Die Schleusensohle besteht aus einem 6 Schuh dicken Werkstücken
Gemäuer Fig. 11. Tab. 71. (*)
§. 206. Da die Schleuse manches Eigentümliches hat, so
will ich zugleich das Wesentlichste des Baues , wie er nach denen
von mir darüber an Ort undStelle im Jahr 1800. gesammleten
Nachrichten geführt worden ist, erklären; und deswegen drey
Kupfer dazu widmen.
In Frankreich hatte man schon längstens die Pfahlroste bey
mittelmäfsigem Boden als überflüssig betrachtet und der Ingenieur
Lamblardie machte daher den Vorschlag: beyde genannte Schleusen
mit einer Spundwand zu umgeben und sie nur auf einen
Balkenrost zu legen. Das Terrain war indessen hierzu nicht
ganz günstig: denn es mufste, wie Tab. 59. zeigt, ein Theil der
Vereinigungsschleuse in den alten Festungsgraben selbst gelegt
werden, welcher den Eintritt von Quellwasser voraus sehen lies.
Der Bau ward mit der Absteckung und Aushebung der
Schleusengrube Tab. 69; und mit der Aufführung des, das Wasser
abzuhaltenden Dammes op , welcher auch nebst der Laufbrücke
uu zur Beyschaffung der Baumaterialien diente, gemacht.
Insofern gegen dem alten Bassin zu eine feste Erdmässe stand,
so war von dorther das Eindringen des Wassers nicht zu befürchten
und über die ausgeworfene Baugrube ward eine andere
Laufbrücke gelegt. Beyde Laufbrücken sind im Profil in Fig.
8. Tab. 91. angedeutet und darauf stehn die zwo Hebmaschinen.
Zur Einschlagung der Spundwände l l , mm u. s. W . Tab.
69, womit der Anfang gemacht wurde, nachdem die Schleusengrube
ausgehoben war, diente das in kk im Grundrifs dargestellte
mit Brettern belegte Gerüste, indem darauf anfänglich die
(* ) Die über diese Schleuse führende Anfwindebrücke, welche in die
Oeffnungen i S . IQ . mit den zwo Enden herunter geht, soll im folgenden
Bande, wo der bey Canälen vorkommende Brückenbau abgehandelt
wird, beschrieben werden,
Rammen standen, von denen einige auch ausserhalb und in der
Schleusengrube gestellt wurden.
Als die Hauptspundwand m, l fertig und die den K a y g p ‘
Welcher dicht an die Schleuse stöfst, begrenzende Spundwände
angefangen waren, umfafste man zugleich die sich eingestellten
Quellen c und t mit Dammplanken und schöpfte das Wasser mit
Paternosterwerken und Tonnenschnecken aus. Das in der Schleusengrube
sich gesammelte Wasser wurde aber in die Rinne Inb
gegossen, woraus es bey a in den alten Festungsgraben flofs.
Jetzt wurden die Rammmaschinen weggebracht; die Grube
vollkommen horizontal geebnet und tüchtig ausgestampft, wozu
man, wenn ich recht berichtet bin, auch Mauerschutt verwendete.
Da die gesammte Schleuse, wegen der Trockenhaltung
in zweyen Abtheilungen gebaut wurde, so umschlossen
die ersten Spundwände den Körper der eigentlichen Schleuse Fig.
2. Tab. 70. und die Reihen i 5 und 17 , die zwo Strebepfeiler
Fig. 11. Tab. 71. Die andern Wände liefen längs dem Schleusencanal
c Fig. 6. Tab. 70. hin , wie es die punctirten Linien
zeigen.
Als die erste Bauabtheilung Fig. 2. 3. 4 und 5. mit der Spundwand
umgehen, der Boden fest gestampft und geebnet war,
wurde der Balkenrost so gelegt, wie es Fig. 2. zeigt. Darauf
kam der Deckboden Fig. 3. zu liegen, der aus mehreren Planken
bestand, als in der Zeichnung angegeben sind; den man calfater-
te und mit warmem Schiffstheer begofs. Zum betjuemcn Herunterlassen
der Baumaterialien dienten die liegenden Gerüste kkj
welche in den verschiedenen Horizontalschnitten und einigen
Profilen dieser Kupfer dargestellt sind; Zeichnungen, die der
wifsbegierige Leser mit einander vergleichen wird.
Das merkwürdigste an der Construction der Mauern besteht
in der Art, nach welcher die Werkstücke des Schleusenbodens
geformt und gelegt worden sind, wovon ich bereits im 3ten
Abschn. §. 92. Erwähnung that. Es ward nämlich die erste
Schicht Steine dergestalt gelegt, dals die Reihen 4, 6 u. s. w.
IV. Band. 60.