weil diese Last sie durchgebogen haben würde. Perronet wählte
aber statt der gewöhnlichen Unterstützungen von Holz eine
weit bessere, wodurch die Reibung vermindert wurde. Er liefs
nämlich an fünf Stellen t (auf Tab. 88. Fig. 5. sind nur zwey
angegeben, und es mufste die Welle kürzer, als sie ist, gezeichnet
werden, um Raum zu ersparen) ein Traggerüste (Fig. 9.)
errichten. Dasselbe trägt eine drey Schuh im Durchmesser
grofse Scheibe e, über welche ein lederner Riemen geht, worin
die Welle h hängt.
Das Schöpf- oder Kastenrad hatte i6 | Fufs im Durchmesser
und war 4.5 Fufs breit. Es konnten 16 Kasten daran gelegt
werden. An dessen einen Seite Fig. 8. waren 118 Zähne e Fig.
4. angebracht, welche von dem Drehling g fortgerückt wurden.
Das Wasserrad hatte 18 Schuh im Durchmesser und 128 Zähne
waren auf den dessen einen Kranz gesetzt, um den Drehling e,
folglich auch die Welle ƒ , mithin den Drehling g und endlich
das SchOpfrad c in Bewegung zu setzen. Die Gröfse der Schaufeln
mufste wegen der vorne angeführten geringen Geschwindigkeit
des Flusses und der 108 Fufs langen Drehlingswelle, beträchtlich
seyn. Sie erhielten eine Länge von 20 und eine Breite
von 3 Schuh; und um den Stofs des Wassers zu vergrössern,
wurden sie unter einem Winkel von i 5 Graden mit dem Halbmesser
des Rades gestellt. Bey den andern Maschinen die eine
kürzere Welle von 28 Fufs hatten, erhielten die Schaufeln nur
eine Länge von 17 Fufs, auch mochte der Durchmesser des Wasserrades
nur eben so viel beytragen.
Hierbey mufs bemerkt werden: dafs diese angeführte Stellung
der Schaufeln bey einem überschläehtrgen Rade, welche
nicht mit dessen Centrum correspondirt, sondern einen Winkel
mit dem Radii macht,'bereits vorher von andern als von Perronet
vorgeschlagen worden ist. So hat z. B. Leendert van Natras
in seinem Buche über Maschinen auf der siebenten Kupfertafel bey
einer Kupferschmelze diese Stellung gezeichnet. Auch hat Leu-
pold in seinem Thetr. hyd. Fig. n. Tab. xiv. bey einem unter-.
schlächtigen zum Schöpfen des Wassers bestimmten und deswegen
mit Röhren versehenen Rade, die Schaufeln unter einem
Winkel von 80 Grad gestellt. Unter den neuern Schriftstellern
hat der Preufsische Bergrath Eiselen, in seiner treflichen Schrift:
(Beytrag zur Anwendung des Wassers auf unterschlächtige sogenannte
Kropfräder) diese Stellung angebracht; welche von entschiedenen
Vortheil für den Bau der Maschinen ist. In derThat
hat Herr Eiselen dem Preufsischen Staate durch seine Erfindung
einen wesentlichen Dienst geleistet: denn dafs es seine Erfindung
ist, kann man wohl von einem solchen Manne, der,
selbst keinen Verdrufs scheuhete, umseine Idee durchzusetzen,
erwarten; und ich setze daher voraus, dafs er die angeführten
Kupfer nicht benutzte.
§. 45. Die Drehlinge hatten bey dieser in Tab. 88 dargestellten
Maschine , vier Schuh im Durchmesser und dreyfsig Triebstöcke.
Das Kastenrad hing, gleich wie das Wasserrad in einem
Gestelle und so konnte es je nach dem Stande des Stroms hoch
und niedrig gehangen werden, wie es die 1 und 4te Figur zeigt.
Anfänglich wählte man Drehlinge, die nur zwey Schuh im
Durchmesser hatten, aber die Reibung der Zähne zwischen die
Triebstöcke war so stark, dafs man gezwungen war, diesen bis
auf vier Fufs zu vergröfsern.
Eine solche Maschine kostete, wenn sie ganz fertig da stand,
4442 Livres und wog 20155 Pfund.
§. 46- Es giebt noch andere Arten von Schöpfrädern mit
Kasten , worunter die mit beweglichen Kästen die brauchbarsten
sind, wie ich denn ein solches zu Colberg in Pommern gesehen
habe , welches von gutem Effekt ist und das, so viel ich
mich erinnere, eben so construirt war, wie das von Belidor
Tom. 1. §■ 783. beschriebene, welches ich hier Tab. 91. Fig. 33.
und 35. aufnehmen will, da es bey den Wiesenbewässerungen
oder zur Vertheilung des Wassers aus einem Flusse nach Stadtbrunnen
sehr gute Dienste leisten kann. Dieses unterschlächtige
Wasserrad hat, wie gesagt, bewegliche Kasten A B die mit ei