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platte verstärkt den Schein der Flamme ausnehmend. Zur Vermehrung
des Luftzuges und der Abkühlung werden einige Ventilatoren
i angebracht. In dieser Rücksicht, und zur Vertreibung
des Dampfes habe ich mich, bey den zuerst erbauten Leuchtthürmen,
in den Schornsteinröhren k, oder Fig. 1 1 ., des in Gilberts
Annalen der Physik 5. B. 4- St. beschriebenen Boswellschen Ventilator,
mit dem befsten Erfolge bedient. Seitdem ich solche auf
verschiedenen Leuchtthürmen angebracht habe, sind die Leuchtfeuer
nicht nur viel heller, sondern der Kohlenstaub, welcher sich
vorher auf die Fenster setzte, wird leicht heraus getrieben. Da
man alle Mittel an wenden mufs, um mit einem mäfsigen Luftzug.
den Dampf aus der Laterne zu jagen und die Flamme gleichförmig
zu unterhalten, so habe ich in das Dach noch vier, von
einem Quadratschuh grofse, Oeffnungen, deren Deckel sich mittelst
einer Schnur leicht hebt und niederläfst, je nachdem das
Oeffnen oder Verschliefsen dieser Oeffnungen nothwendig wird,
angebracht. Damit die zwischen den Fenstern gemauerten Pfeiler
die Flamme weniger verdunkeln , so habe ich daran Reverbern
von polirtem Kupfer, welches vergoldet ist, angebracht. Dieselben
sind sechs Zoll breit, das ist zwey Zoll breiter als die Pfeiler,
und fünf Schuh hoch. Sie sind parabolisch geformt und machen
den trefflichsten Effect»
« Hat die Laterne auf der einen Seite eine Mauer, so macht
man darin eine Thüre , die aber doppelt seyn mufs, damit
die Luft nicht durch dieselbe einziehe und die Flamme seitwärts
den Fenstern zugetrieben wird, mithin solche sprenge. Es mufs
daher die Mauer eine solche Dicke haben, dafs ein Mensch zwischen
den zwo Thüren Raum hat, um die eine Thüre zuzumachen,
bevor er die ändere öffnet. Selbst bey einer Windstille zerstört
die durch die Thüröffnung einziehende Luft den Luftzug, welcher
durch die verschiedenen kleinen Oeffnungen und der Röhre a her-
yorgebracht wird. *
« Es ist leicht zu erachten, dafs da die Laterne, zu welcher die
sechseckigte Form die befste ist, allen Windstöfsen ausgesetzt
bleibt, dieselbe eine ganz besondere Sorgfalt in der Construcfion
nothwendig macht. Es ist daher das Dach von dicken eisernen
Stangen und Eisenblech oder Kupfer zu machen; und die eisernen
Stäbe der Fenster sind aufs befste untereinander zu verbinden.
W ie sehr man bey der Construction der Laterne und ihres Daches
auf seiner Hut seyn müsse , das hat auch folgender unangenehme
Umstand gelehrt. Ein am 3. Nov. 1801. längs denDäni-
schen Küsten eingetretener Sturm hob von zwey Leuchtthürmen
das Dach ab und trug es, wiewohl es aus eisernen Stäben bestand,
sechszig Schritt von den Leuchtthürmen hinweg. EinUmstand,
der ohne Zweifel darin seinen Grund hatte, dafs die Stäbe nicht
in die Mauer eingelassen waren.*
«Das in einer Laterne auf diese Weise eingeschlossene Leuchtfeuer
hat nun , aufser dem, dafs es auf grofsen Entfernungen sich
erkennen, und mit wenig Anstrengung für die Feuerwärter unterhalten
läfst, noch den Vortheil vor den im Freyen brennenden
Feuer voraus, dafs es nur die Hälfte von Brennstoff erfordert,
wozu noch kömmt, dafs die offnen Feuerkörbe, bey stürmischen
Nächten, drey bis fünfmahl so viel Kohlen als bey stillem W e tter
bedürfen, wo doch zu dem in der Laterne brennenden Feuer
die nämliche Menge gebraucht wird. Die Dänischen Leuchtfeuer
erfordern in 144 Stunden eine Last Steinkohlen der befsten Gattung
, die aus Schottland kommen.»
Der zweyte Brief vom 10. April 1802 enthält unter andern,
die Beschreibung einiger von dem Verf. erbaueten Leuchtthürme,
die ich hier gleichfalls in der Uebersetzung mittheile..
Leuchtthurm auf der Insel Bornholm. Fig. 1 und 3. Tab. g i,
«Den Ort zur Erbauung dieses Leuchtthurmes wählte ich
auf der nordwestlichen Landspitze der Insel, auf einer Anhöhe,
die das Leuchtfeuer 272 Dänische Schuh über die Meeresfläche erhebt
, und die von der äufsersten Landspitze ungefähr | Meile landwärts
gelegen ist. Dieses Leuchtfeuer kann wegen seiner Höhe
von den Seefahrern in der Runde gesehen werden.- Da es aber