um mit den Rammen in die Ecken und Winkel der Baustellen
hinein zu kommen. In diesem Fall müssen nämlich die Seitenschwellen
c c , von der Mittelschwelle ae ab divergirend gelegt
und vier Ruthen dcl und kk angebracht werden. Eine Ramme
mit solchen triangelförmigen Schwellwerken, in welchen die Hinterschwelle
b b etwa 15 bis 20 Schuh lang ist, wird eine Eckoder
Winkelramme genannt.
§. 12. Was nun die Stellung der Arbeiter und das Manövre
ley den Zugrammen, anbetrijt, so mufs dasselbe dergestalt eingerichtet
seyn, dafs die gröstmöglichste Kraftanwendung bewirkt
wird. Es mufs nämlich die nachtheilige schiefe Richtung der
Zugseile dadurch aufgehoben werden,
a) Dafs das Kranzthau so nahe als möglich der Rammscheibe
, an das Rammthau, nach einer Zirkellinie, angeknüpft wird.
b) Die Zugleinen müssen an das zirkelförmig geschlungene
Kranzthau dergestalt befestigt werden, so dafs man die Arbeiter
in concentrischen Kreisen stellen könne, deren Mittelpunkt, wo
möglich, in die Verticallinie, die den Rand der Rammscheibe
tangirt, fällt. Da ein jeder Arbeiter sechs bis sieben Quadratschuh
Raum nothwendig hat, so wird man die Stellung vieler Arbeiter
in mehr als einem Kreise bewirken müssen. Die kleinen Arbeiter
kommen dann in die innere Kreise und die gröfsere in
den äufsern Kreis.
a c) Der äufsereKreis d, e, mufs mit dem Kranz-
P\ thau bc, und dem Umfang der Scheibe a einen
, / \ Kegel formiren.
f \ d) Es ist der Kreis des Kranzthaues so enge als
d i \e möglich zu machen, (nämlich bey leichten Rammen,
wo der Stellungskreis de nicht grofs seyn darf) um den
schrägen Zug mit den Zugleinen so viel zu vermeiden, weil dadurch
bekanntlich die Wirkung der Kraft geschwächt wird. Bey
schweren Rammklötzen , zu deren Zug viele Arbeiter gebraucht
werden, mufs man jedoch den Kreis de, mithin auch den des
Kranzthaues, vergröfsern.
e) In sofern das Rammthau in der Ebene der Rammscheibe
fallen mufs,; um sich nicht auf diese zu klemmen, sondern in
der Mitte ihres Rands zu liegen , so dirigirt dessen Ende rr (das
Lenkende) Fig. 3 Tab 83 ) ein bey r stehender Aufseher, welchen
ich Rammmeister nennen w ill, anstatt man ihn sonst denSchwanz-
meisfer hiefs. W o das Rammthau nicht so gelenkt wird, da
fehlt man gegen die beste Art des Einrammens. Dieser Rammmeister
zählt auch die Anzahl Schläge, welche in einer Hitze geschehen.
Derselbe mufs ein geschickter Zimmermeister oder Geselle
seyn : denn er hat die Aufsicht über die rammenden Arbeiter,
er schürzt so oft es nothwendig ist das Kranzthau an das
Rammthau abwärts; je nach dem Eindringen des Pfahls in die
Erde. Er sorgt für die Verfertigung und Aufrichtung der Ramme
und bessert an derselben die vorgefallenen kleinen Beschädigungen
aus.
ƒ) Es mufs ferner das Kranzthau bey der Anschürzung so nahe
als thunlich der Rammscheibe gebracht werden , damit nach
der Lehre der Statik der Zug des Rammthaues so wenig als möglich
schräge sey.
An wenig Orten wird das Anschürzen von dem Nagelmeister
besorgt. Diefs kann aber recht gut von dem Rammmeister
geschehen.
Der Flohrmeister, welcher das Anschürzen des Flohrthaues
besorgt, mifstzugleich die Einrückung des Pfahls während jeder
Hitze, nach denen von ihm an dem Läufer gemachten Zeichen.
Er sorgt dafür, dafs der Rammpfahl stets in der vorgeschriebenen
Richtung bleibt, und steht deswegen vorne beym Pfahl. Einige
lassen demselben auch ein an den Rammklotz befestigtes Seil
ziehn, wenn dieser in die Höhe geschnellt ist, um den Fall des
Klotzes zu beschleunigen ; welches Verfahren Nachahmung verdient.
Manger in seinen Beyträgen zur praktischen Baukunst, welcher
über das Einrammen der Pfähle mit vollkommener Sachkennt-
nifs geschrieben hat, beschreibt die Anschürzung des Kranzthaues