5.) Sind dann die Queerschwellen über die Zapfen der
Grundpfähle eingelassen, so wird in eine in dem Zapfen eingehauene
Spalte ein eichener Keil eingetrieben , der den Zapfen
recht fest an die Rostschwelle anprefst. Eine Vorsicht, die wesentlich
zur Festigkeit des Baues beyträgt. Sie hat selbst bey einem
Bau, wo sich Grundwasser einfand , die Aufbiegung der
Rostschwellen verhindert. Eine ähnliche Maäfsregel wird beym
hlosen Aufnageln der Rostschwellen und Deckplanken mit hölzernen
Nägeln ausgeübt, die in der Praxis vortreffliche Dienste
leistet, wo jedoch die Nägel sehr stark seyn müssen und man
bedient sich statt denselben einer andern Methode , welche ich
itzt beschreiben werde. Die eichenen Nägel, womit man die
Queer- und Längenschwellen aufnagelt, werden nämlich 2 Zoll
dick, aber in der Mitte etwas dünner gemacht und daselbst mit
in Oehl gesottenem Werch umwickelt; damit das Durchdringen
des Wassers durch das Bohrloch an dem Rande des Nagels
verhindert werde. Um ihn in das Bohrloch recht anzupressen,
wird in deqi untern Theil des Nagels eine Spalte gehauen^ worin
man einen ^ Zoll starken und 4 Zoll langen eichenen Keil
etwas hineinsteckt. So wie derselbe nun auf das untere Holz,
das ist hier bey der Ouecrschwelle auf den Grundpfahl oder bey
den Längenschwellen auf die Queerschwellen stöfst und der
Nagel eingetrieben w ird , geht der Keil weiter in denselben hinein
und treibt ihn gegen das Holz, worin er geschlagen wird,
prefst ihn folglich an dasselbe an.
6. ) Sollte dann eine von den Rostschwellen durch das Antreiben
etwas spalten, so mufs sie abgenommen und wieder durch
eine neue ersetzt werden.
7. ) Die Stärke der Rosthölzer, das ist der Queerschwellen
anbetreffend: so müssen dieselbe sich nach der Breite der Schleusen,
das ist nach ihrer Länge richten. Bey einer 12' breiten
Schleuse mag sie g und 6 ', bey 18 breiten Schleusen 10 und 8,
bey 2 4 'breiten Schleusen 11 und 8 f ; bey 3o' breiten Schleusen
aber 12 und 9" und bey 46 breiten Schleusen i 3 und 10 Zoll
betragen. Etwas schwächer mögen die Längenschwellen aus-
fallen. Von den letztem wird jede, da sie nicht aus einem
Holzstücke gemacht werden kann, aus zweyen Hölzern auf die
halbe Holzdicke mittelst einer Verzahnung — deren Mitte auf
eine Queerschwelle treffen mufs — zusammen geschiftet.
8. ) Wiewohl ich hier die Befestigung der ersten Queerschwellen
beschrieben habe, so mufs ich doch ausdrücklich bemerken
: dafs anfänglich nur diejenigen auf die Grundpfähle eingezapft
oder darauf genagelt werden, längs welchen die Queer-
Dammplankenwände zu stehen kommen (*). Ich werde daher
nach der Stuffenfolge der Arbeit noch einmahl von der Legung
der Queerschwellen sprechen.
9. ) Jede Dammplanke wird an die daranstossende Queerschwelle
mit einem einen Zoll starken eisernen Nagel he festigt,
und wenn vor der Reihe dieser Planken noch ein Queerholz c
Fig. 34. Tab. 8g. gelegt worden ist, welches jedoch meines W is sens
bey dieser Schleusen fehlt, worunter dann ein Grundpfahle
kommt, so wird jeder eiserne vorne mit einem 3 Zoll breiten Kopf
und am innern der Queerschwelle mit einer Schraube versehene
2 Zoll starke eiserne Bolzen durch die Gurtung die Dammplanke
und die Queerschwelle hindurch gezogen. An derselben aber
wird mittelst einer Schraube alles das Holz, wodurch er geht, fest
zusammengezogen. Dafs die schräge stehenden Grundpfähle e jedoch
nur auf einen Abstand von sechs Schuh zu stehn kommen,
ist bereits an einem andern Orte erwähnt worden. Uebrieens
treten bey dieser Schleuse die Dammplanken wände sechs Schuh
bis q rs Fig. 111. Tab. 78. über die Grundfläche der Seitenmauer
hervor und bestehen aus Tannenholz.
(* ) Ich wähle hier, so wie an mehreren Stellen mit Fleifs die Benennung
Damm-Plankenwändc dieser Schleuse, weil meines Wissens diese Schleuse
nur Dammplanken und keine Nuthplanken hat. Jedoch kann ich
mich hierin irren, welches auch nichts zur Sache thut. Was ich also
hier von den Dammplanken sage, gilt auch von den Spundwänden.