2.) von der mit zWey Ringen ik, mi,t Schrauben zusammen gezogen
werden, umschlossenen eisernen Schiene; 3.) von zwölf
Schrauben, von welchen zwey in der citirten Figur ohnweit
dem Ende sichtbar sind, und von denen auf zwo Seiten sechs
angebracht werden. Jede derselben geht durch alle vier Holzstücke,
woraus die Welle zusammen gesetzt ist, durch; folglich
ist an der einen Oberfläche der Seite die Schraubenmutter und
an der entgegen stehenden der viereckige Kopf. 4-) Endlich
wird die Welle von drey eisernen Ringen ohnweit des Zapfens
umgehen.
Diese Verbindung ist von der grüfsten Festigkeit und erlaubt
die W ahl eines guten Holzes, welche bey den dicken W e llen
aus einem Stücke, nicht immer übrig blieb.
§. 74. Ehe wir nun zur Construction der Windflügel und
ihrer Stellung übergehen, so ist zuförderst zu bemerken, dafs
die Flügelwelle unter einem Winkel von 11 bis 16 Grad mit
dem Horizont gelegt wird, eines Theils, damit ein sichererStand
der Haube oder des obern Theils der Mühle entstehe und andern
Theils, damit die Flügel vor dem Mühlgebäude vorüber
streichen können.
'§. 75. Eine Ruthe, das sind zwey Flügel, wird aus einem
60 bis 80' langen kiefernen Balken gemacht. Wenn sie 70 bis
9 6 'langseyn soll, wird eine Verlängerung von 10 bis 16 Schuh
daran geschiftet und mit Schrauben befestigt. Ehemals machte
man die Ruthen von Eichenholz und schiftete an beyden Enden
kieferne Verlängerungen daran. Immer mufs jedoch die Anschiftung
an denjenigen Theil kommen, dessen Holz schwerer
als das andere ist, damit die gleichförmige Umschwingung der
Flügel befördert wird.
Auf 10 bis 12' Länge von der Welle ab erhält die Ruthe eine
Stärke von 12 bis 16 Zoll und mufs sie 2" dicker als breit seyn.
Jede Ruthe sollte nach den Spitzen oder Enden dergestalt behauen
werden, dafs sie im Gleichgewichtzu liegen kömmt , wenn ihre
Mitte auf ein scharfes Unterlager gelegt wird , weil hierdurch der
Umschwung .von den Flügeln leichter und regelmäfsiger bewirkt
wird.
Man kann um ihren Schwerpunkt in der Mitte zu bringen,
auch nach der Bearbeitung in dem einen obern Ende etwas Bley
giefsen oder es mit Eisen beschlagen.
SV 76. Zu den wesentlichsten Maafsregeln bey der Anlage
der Windmühlen gehört unstreitig die Lage der Flügel auf die
Axe des Flügels d. i. die Lage desjenigen Feldes, worauf der W in d
stöfst auf die Axe. Dieselbe wird natürlich durch die Stellung
der Sprofsen ab Fig. 4I • Tab. 91 ■ . worauf das Segeltuch gespannt
wird und die das Feld- des Flügels ausmachen , bewirkt. Es
kömmt daher darauf an, dieser Lage gemäfs die Sprofsenlöcher in
die Ruthe einzustemmen.
Nach der Erfahrung müssen die der Welle zunächst stehenden
Sprofsen mit dem Flügel einen Winkel von 25 Grad bilden ,
wenn die Flügel von der Haube vorbey streichen und den W in d
gut auffangen sollen. Folglich müssen die Sprofsenlöcher mit 4
Zoll Schräge auf den Schuh ausgestemmt werden. Die nachfolgenden
Sprofsen erhalten eine geringere Schräge , so zwar, dafs
die zehnte Sprofse unter einem Winkel von 20, die 20te unter einem
Winkel von 10 Grad zu stehn kömmt.
(Verhandelingvan het Batofsch Genootschap 111. Deel p. 193.)
Auf diese Weise mufs die schräge Stellung der Sprofsen allmählig
abnehmen , bis die fünfte vom Ende recht winkelig auf dem Flügel
steht. Die übrigen erhalten eine den obern entgegengesetzte
schräge Stellung von 1. 2. 3 bis 4 Graden.
Die Vortheile, welche diese Lage der Sprofsen oder des Segeltuches
gewährt, bestehen darin a. ) dafs die Segel eine gute Anspannung
auf die Sprofsen erhalten, mithin nicht schlottern b.)
der Luftstrom auf die Flügel nicht nur vortheilhaft w irk t, sondern
an den Enden derselben abgleitet.
§. 77. Ich wähle mit Bedacht die Benennung Luftstrom,
denn bey den Windmühlen ist es nicht ein Windstofs, sondern
ein Luftstrom der daselbst wirkt, und der aus der Bewegung der