Auf der sich 4 15 über die Plattform sich erhebenden Röhre
ab ruht ein eiserner- Ring Fig. 7. der die eisernen Stäbe Fig.
8 aufnimmt, deren Länge sich nach dem Durchmesser des Ringes
richtet. Ihr triangelförmiger Querschnitt gibt eine den Luftzug
befördernde Oeffnung, und hält die Kohlen zurück. In
der Mitte hat jeder Stab einen kleinen Knopf, der den nächstfolgenden
Stab berührt, und es verhindert: dafs die Stäbe sich
nicht von der Hitze krümmen. Diese den Rost (Grille) ausmachende
Vorrichtung ist deswegen vortheilhaft, weil Weder der
Ring noch die Stäbe aus einem Stücke sind, deshalb sich letztere
je nach dem Grad der Hitze oder Erkältung ohne sich zu krümmen,
ausdehnen oder zusammenziehen können.
Indem die Stäbe über den Ring hervorstebn,- so wird derselbe
nicht vom Feuer erreicht,, und er kann daher lange dauern.
Ist aber ein Stab verdorben., so nimmt man leicht einen
andern an dessen Stellet. Auf diesen Rost wird ein aus vier eisernen
Bögen, die 4 hoch und eben so dick sind — zusammengesetzter
Kranz Fig,. 9.. 10 gelegt, der jenen Rost, den Feuer-
heerd ( Brasi.er) formirt. Dessen Tiefe 4.ji.-dessen innerer Durchmesser
i 5 Zoll ist, während der Durchmesser des Rostes 24" ausmach
t. Der Halbmesser der Laterne ist vorn Mittelpunkt des Heerdes
bis zu den Fenstern 7 Schuh, welches nach meiner Erfahrung
dem bemerkten Durchmesser des - Heerdes entspricht ,
und die geringste Dimension-ist , damit die Gläser nicht springen.
Ja man könnte die Laterne oder Leuchtkuppel noch vergrößern,
in welchem Fall mehr Kosten entstehn, und eine größere
Vorsicht wegen Stabilität der Laterne beobachtet werden
mufs. (*) Die Höhe des. Heerdes über die Plattform mag 4J-
(■ *") Wie nothwendig die bestimmte Gröfse der Glaslaterne .ist, beweifst ein VorFail, den der Herr
von Löwenörn in seinem Briefe anmerkt, weil er zur Warnung dient und dessen Mittheilung ein
neuer Beweis von dem lobenswürdigen Eifer ist, womit Hr. v. Löwenörn die Kunst Leuchtthürme
zu bauen cultiyirt. Er sagt nämlich: “ bey dem angegebenen Durchmesser der Laterne war ehemals
der Durchmesser des Feuerheerdes 20 Zoll und hatte überdies zu viel Tiefe. Die gröfsere
Quantität Kohlen vermehrte also .die Hitze, ohne die Flamme zu vergröfsern. Mit einem solchen
Feuer machte Hr. v. Löwenörn bey Tage die Probe, weil das Leuchtfeuer den Seefahrern noch
nicht bekannt gemacht war. Es war gegen das Ende des Winters bey einem mäfsigen Ostwinde,
wo es fror. Indessen war die Luft heiter und die Sonne verbreitete selbst einige Wärme und
warf ihre Strahlen auf die westliche Wand der Glasfenster. . Kaum war nun das Kohlenfeuer recht
in Brand, so zersprangen alle Glasfenster und fielen nach der westlichen Seite zu. Hr. v. Löwenörn
fand die Ursachen, dieses Ereignisses darin, dafs die eisernen Stäbe , in denen man die Glasscheiben
eingelassen hatte, sich von der Wärme, die zum Theil von dem Kohlenfeuer hervorgebracht war, aus-
Schub betragen ,- damit dem Feuerwärter die Flamme nicht zu
beschwerlich fällt und er sich unter dem Horizont des Heerdes
setzen kann. Von der Platteform bis zu den Fenstern erhebt sich
eine einen Schuh dicke Mauer 3i Schuh hoch, so dafs der Feuerkorb
oder Heerd einen Schuh höher als diese Mauer liegt. Die
Fenster sind sechs Fufs hoch. Die Flamme, wenn das Feuer gut
unterhalten wird, hat eine Höhe von vier Schuh j welches geschieht
, wenn der Feuerwärter nicht mit einem Mahle zu viele
Kohlen auflegt. Auch mufs das Feuer, dessen Hitze, wie oben
gesagt, durch das Oefnen und wechselsweise Verschliefsen (je
nachdem der W in d bläfst) der kleinen, 8 Zoll im Viereck weiten
Löcher ee (Fig. 5 und 6) gemäfsigt wird, nicht zu schnell auf dem
ganzen Heerde gemacht werden. Die durch diese Oeffnungen
streichende Luft macht die Hitze in der Laterne erträglich, treibt
den Dampf und kleinen Kohlenstaub nach dem Schornstein hinauf,
folglich sind die Oeffnungen unentbehrlich. Aehnliche, etwa
sechs Oeffnungen (AA) aber kleinere , etwa von 6 Zoll im
Vierecke, bringt man in dem Umfange des Heerdes, welche die
Platteform'cTurchschneiden und zwar bis zur Etage die darunter
liegt. Diese tragen viel zur aufrechten Steigung der Flamme,
zur Kühlung und Verjagung des Kohlendampfes bey.
« Um das Leuchten oder die Helle der Flamme zu vermehren,
so kann man die Mauerwände mit gelbem gut polirten Kupfer g
belegen. Insbesondere habe ich diese Maafsregel daselbst in Ausübung
gebracht, wo die Seefahrer das Leuchtfeuer nicht von allen
Seiten sehen müssen. Die Landseite der Kuppel kann in diesem
Fall eine breite Mauer g, statt eines Fensters erhalten, welche
auch die Stabilität der Laterne sehr vermehrt. Solche Kupfergedehnt
hatten. Da non das Glas nicht kleiner werden oder nachgehen
konnte, so mufste es zerspringen. Er liefs also die Scheiben nach Aus-
sen in Mastix einsetzen uud nach dem Inneren zwängte er sie in baumwollenen
Zeug. In der That ein treffliches und nachahmungswerthes
Mittel.