als Fig. 3o. Tab. 83. ist, wohl einrichten; aber bey Flaschenzügen,
in denen mehrere Rollen nebeneinander stehn, geht es
nicht, weil sonst der untere Kloben, d. i. die hängende Flasche
schief gezogen werden würde. Beym Einziehn des Seils mufs
man daher auch allemahl die kleinen Rollen zwoer Kloben zuerst
beziehn und das Seil gleich an der einen Flasche befestigen.
Da bey Fig. C Tab. 89. auf jeder Seite einer Rolle zwey
Seile sind, so verhält sich bey solchen Rollenzügen die Kraft k
zur Last l (im Gleichgewichtsstande) wie zweymahl die Anzahl
der hangenden Rollen, d. i . , bey 3 Rollen 2 X 2 X 2 ,==:
Um dann die zur Hebung der Last anzuwendende Kraft zu erfahren,
mufs man auch den Widerstand kennen, den die Seile
mittelst ihrer Biegung und Reibung entgegen setzen. Bey Seile,
die bey heftiger Anspannung keiner merklichen Veränderung
leiden, läfst sich jedoch dieser Widerstand leicht durch Anhängung
von Gewichte ausmitteln , bevor der Flaschenzug gebraucht
wird. Zu Flaschenzügen mufs man sich aber nur bereits gestreckter
Seile bedienen, weil sich sonst bey neuen, noch nicht
gedehnten Seilen, die untere Flasche mit der Last leicht dreht,
wodurch die Seile einander streifen, welches nicht seyn sollte,
und das hier angemerkt werden mufste.
§. 7. Mit dem Flaschenzuge, wobey sich die Kraft zu dem
Gewichte der schwebenden Flasche und der aufzuziehenden Last
verhält, wie der Halbmesser zur Summe der Cosinusse derer
W in k e l , welche die Verticallinie mit den Richtungen der Takelfälle
machen , hebt man vorzüglich die Werkstücke in das für
sie bestimmte Lager, wie die 2. Figur Tab. 52. zeigt.
§. 8. Der Flaschenzug (* ), welcher zur Hebung grofser
Werkstücke zum häufigsten vor allen Maschinen gebraucht wird,
(*) Ich habe den auf Tab. 54. Fig. i 5. und 16. gezeichneten Flaschenzug,
jede Klobe mit zehn Rollen, machen lassen. Die Backen und Schrauben
etc. bestehen aus Eisen; die Rollen aus Messing. Er ist vortreff-
lieh gearbeitet.
weil er von einer Stelle zur andern leicht transportirt werden
kann, wenig Raum einnimmt und weil man mit denselben bald
schwere, bald leichte Lasten heben kann, je nachdem man die
Anzahl Rollen vermehrt, gehört auch zum Fortbringen schwerer
Lasten zu den wesentlichsten Hülfsmitteln.
§. g. Er wird zur Aufhebung der W'erkstücke noch brauchbarer;
wenn über den Bauplatz ein festes Gerüste errichtet ist.
Man kann nämlich auf dasselbe einen Walzenwagen mit vier
Walzenrädern, worin Fig. 3o. Tab. 83. zweye in i und h zu
sehen sind, anbringen, welcher den Flaschenzug trägt. Je zwo
dieser Räder werden mit dem Queerholze ik h und den queer-
stehenden Axen ih in Verbindung gebracht. Auf zwo solcher
Queerhölzer liegt dann die Tragwelle g ^ um deren Mitte die
Kette l des Klobens p geschlungen wird. Dieser Wagen kann
mit dem Flaschenzuge auf das Gerüste hin und her geschoben
werden, wozu dessen Räder in Rinnen laufen, worin Löcher
gebohrt sind, um Aufhaltstöcke darin zu stecken, damit der
Wagenseine Stelle nicht verändere. Mittelst dessen Fortrückung
kann man also die Werkstücke auf jede Stelle des Bauwerkes
hinlegen, wo es nöthig ist, ohne viele Schwierigkeit.
§. 10. Der Flaschenzug heifst auch zuweilen ein Takelfall
d. i. ein Seilfall. Hängt derselbe zwischen zwey oder dreyen
Richtbäumen Tab. 54. Fig. 2. oder Tab. 83. Fig. 33. so wird er
auch wohl Scheeren - Takel genannt, weil solche schrägstehende
Bäume Scheeren heifsen.
§. 11. W ird der Flaschenzug an einem Richtbaume A E
Fig. 3i. Tab. 84., der hier 35 Schuh lang, 10Z0II stark und von
Fichtenholz ist, angebracht: so setzt man ihn in ein etwa sechs
Schuh langes Schwelllager ein und befestigt oben , ehe er aufgerichtet
wird, vier Seile G G (die in der Figur nicht angedeutet
sind) Spannseile genannt, die oben unterhalb vier Klammern A
angebunden werden, damit sie nicht vom Richtbaume abgleiten
und nach dem Boden gehn, wo sie an schräg eingeschlagenen
Pfählen oder auch an Erdwinden d Fig. 43 und 44, wenn sie