het. An eben dieser Strebe aber ist eine hölzerne Verkleidung
befestigt, von welcher die Figur nur die Durchschnitts-Breite in
L und den hervortretenden Rand inM darstellt, und damit hängt
ein flaches Gerüste von Holz N mit der steilen Wand O zusammen,
auf und gegen welche das Wurfrad das Wasser wirft.
"Wegen der schrägen Lage des Rades darf die Verkleidung nur
hinter dem Rade angebracht werden,' wenn bey einem senkrecht
sich drehenden Rade das "Wasser auf beiden Seiten gehalten werden
mufs, dafs es nicht seitwärts weggeschleudert werde. Die
ganze Maschine steht in einer runden Grube , welcher das Wasser
von dem Acker umher zugeleitet wird. Ein Damm, P Q umschliefst
diese Grube, der riindum gleiche Höhe hält, über welchen
das von der Strebe i k gehaltene Gerüste N ohne anzustos-
sen mit jeder Drehung der Mühle fortgleitet, und das "Wasser
über den Damm hinaus abfliefsen macht.“
§. 90. "Werden nun die Effekte und Constructionen der
hier beschriebenen Schöpfmaschinen gegeneinander gehalten, so
zeigt sich
1 ) Dafs man zu grofsen Austrocknungen und Entwässerungen
die Wasserschraube und das Wurfrad anwenden müsse.
2 ) Daß zur Leerung der Baustellen am vorteilhaftesten angewendet
werden können: a) Die Wasserschraube, b) DasPater-
nosterwerk. c) Das Schaufelwerk, d) Die Tonnenschnecke,
e) Das Kastenrad , so wie ƒ) das Ausschöpfen mit Eimern.
3 ) Dafs aber zu den Grabenaufräumungen das Wasser zum
leichtesten mit den Wurfschaufeln und 4) zu den "Wiesenwäs-
serungen mit dem Kasten-oder Schöpfrad aufgefördert werden
können.
Als eine Uebersicht wollen wir aus dem Vorgetragenen
folgendes wiederhohlen.
r -----------------------------
Förderungshö- Anzahl | Effekt in Cu-
Art der Maschinen. he in der bikschuhen in
Schuhen. Arbeiter. der Stunde.
Schaufelwerk 1 2 8 1440
Paternosterwerk 12 % 4 460
Tonnenschnecken . 6 2 962
Schöpfrad mit Eymer \ vom Wasser
1 1
1 getrieben )
0O 00 >uD O
IW asserwippe . , 3 20 600
Zellenrad . . . . 8 12 36oo
Wasserschraube . 12 8 6760
Was die Dampfmaschine anbetrifft: so hat eine der neuesten
und besten, nämlich die zu Helvoet in Holland wegen der Schiffsdocken
erbauten Maschine mit drey Pumpen 56700 Cubikschuh
zwanzig Schuh hoch gehoben. Da sie aber neun Pumpen hat,
so wird sie über 170,000 Cubikschuh in der Stunde auffördern,
wozu 42k Paternosterwerke nothwendig gewesen seyn würden.
Ueber diese Maschine zu Helvoet ist mir nichts weiter bekannt,
als was ich in der Allgemeinen Konst an Letterboede 1802. Nr°-
32. gelesen habe. Gewifs wird uns der Baudirector Blanken
eine Beschreibung des ganzen merkwürdigen Dockenbaues dereinst
liefern und die Wissenschaft mit seinen dabey gemachten
Erfahrungen bereichern.
■ §■ 91. W e r den Effekt der Schöpfwerke in gewissen Stunden
genau wissen w ill, ohne spezielle Messungen anzustellen,
der mufs an den Maschinen ein Räderwerk anbringen , welches
die Anzahl der Umdrehungen der Maschine angibt und die Wassermenge,
vorher ausgemittelt haben, welche auf jede Umdrehung
der Maschinen kömmt.
Perronet hat sich einer solchen Vorrichtung bedient, die,
um die geleistete Arbeit selbst zur Nachtzeit zu beurtheilen, sehr
nützlich ist. Er theilte dieselbe dem Belidor m it, welcher sie in
IV . Band. 2 9 .