d o c h auf jeden Arbeiter 29 bis 3i Pfund Bärenscbwerc gehabt,
wie die Tabellen S. 40 beweisen (*). Belidor §. 200 rechnet sogar
5o Pfund Bärschwere , wenn die Rammscheibe 4 bis 5 in
Durchmesser hat und dafs in einer Minute 3o,Schläge gemacht
werden können, wenn eine Minute geruhet wird; von der Höhe
erwähnt er nichts. Manger in seinen Beyträgen rechnet 33 Pfund,
macht jedoch die Bemerkung, dafs während des Baues noch mehrere
Arbeiter bey jeder Ramme angenommen wurden. Uebrigens
rechnet er blos die ziehenden Arbeiter.
In Holland rechnet man gegenwärtig 20 bis 25 Pfund Bärschwere
auf den Mann. So hat man nämlich, bey der im Jahr
1800, Gouda gegenüber im Krimpener-Waard, erbautenKam-
merschleuse; bey der im J. 1800. ohnweit Spaarndam beym Pen-
ningsver erbauten Durchlafs - Schleuse und bey der im Seehafen
Nieuvendiep angelegten Schleuse , gerechnet und in Praxis so verfahren.
Es ist schon erinnert worden, dafs ich unten diese Anzahl
Arbeiter a 20 Pfund der Flohrmeister, kurz alle an der Ramme
angestellten Arbeiter mit begreife; aber das habe ich noch nicht
angeführt, dafs ich bey dieser Annahme auf schwere Rammbäjen ,
d. i. auf solche, die über 800 Pfund schwer sind, rechne, wobey also
derZug, wie oben bemerkt ist nicht vorteilhaft, sondern schief ist.
Bey leichtern Rammklötzen also kann von 800 Pfund bis auf 25o
Pfund abwärts auf den Mann 20 bis 25 Pfund gerechnet werden.
§. 16. Was nun die Aufrichtung einer Ramme anbetrifft,
so wird dieselbe zum leichtesten auf folgende Art bewerkstelliget.
Zuerst wird das Schwellgerüste auf den Boden horizontal gelegt,
dann aber trietzt man die Läufer und Ruthen mittelst eines Richtbaumes
(Fig. 3i oder Fig. 43 , Tab. 84.), mittelst zweyer ( I G
( * ) Mit einer Ramme, deren Klotz 600 bis-goo Pfund wog; wobey ein
Zimmermeister angestellt war; wurden 5 bis 6 Grundpfähle von 22
bis 24 Schuh lang und g bis 10 Zoll stark oder 16 Spundplanken eingerammt,
welche 21 Schuh lang waren und eine Stärke von 4 bis
9 Zoll hatten.
Tab. 84. Fig. 2.) oder dreyer Richtbäumer und Winden auf. Zu-
weilen kann man sich dazu auch des an einer in der Nähe stehenden
Ramme befindlichen Trietzkopfes oder Trietzwerkes bedienen.
Gewöhnlich wird aber diese Aufrichtung mittelstRiehthakcn,
Täkelfälle oder Flaschenzüge und Winden bewerkstelliget, wo
sodann zuerst die Zapfen der Ruthen und Läufer in die Schwellen
eingesezt und allmählig aufgerichtet und aufgetritzt werden.
Gewöhnliche zum Schrägeeinrammen abzweckende Rammen werden
durch Unterlager schräge gestellt und dann mit Seilen, die
man an solchen im Boden geschlagenen Pfählen befestigt, rechtsicher
gehalten. Dieses Mittels-, verbunden mit Erdwinden, kann
man sich auch bey der Sicherstellung hoher Winkelrammen bedienen.
'
§. 17. Ueber die Kunstrammen (Fig. 6. Tab. 85.) sind
manche sonderbare Vorschläge gemacht worden. Sie haben meh-
rerley Vorrichtungen als z. B. Treträder, Seilräder, Haspeln,
gezahnte Räder u. d.gl. erhalten. Das Beschwerlichste bey solchen
Maschinen ist a. ) die sichere Abgleitung der Zange oder Scheere ,
Fig. 4,9.Tab. 85. vomRammklotz, welche diesen fassenmufs, während
er aufgezogen wird, b.) Die Abwickelung des Rammthaues
von der Zugwelle 1 Fig. 5i.
Gewöhnlich ist der Rammklotz oder Kunstrammen mit der
Scheere Fig. 53. oder dem Klinkhaken Fig. 5, 1200 bis 4° ° °
Pfund schwer und die Fallhöhe kann 6 bis 21 Schuh und darüberbetragen.
So war bey dem Dockenbau zu Brest der Rammklotz
1200 Pfund schwer und die Fallhöhe betrug zuweilen 32
Schuh. Description des trois formes de Brest par Choquet p. g.
Die schweren Rammklötze werden gewöhnlich von Gufseisen
oder Metall gemacht. So hatten z. B. die beym Brückenbau von
Neuilly gebrauchten Rammen eiserne Bären von 3oo bis 1880
Pfund schwer. Ihre Länge betrug 3' 3" und ihre Breite 1' 10"
bis 2 2", wie Fig. 2. bis 6. Tab. 85. zeigen. Auch bey dem
Brückenbau von Moulines und Maixance wurde sich der eisernen
Bären bedient, welche 700 bis i 5oo Pfund schwer waren.