den theoretischen Berechnungen der praktischen Wahrheit nähert.
2. Die Methode das Wasser mit Handeimern auf eine,
gewisse Höhe zu bringen ist sicher eines der ältesten Verfahren.
Dieselbe ist auch alsdann den bekannten Schöpfmaschinen vorzuziehen,
wenn es an Arbeitern nicht fehlt; die auszufördernde
Wassermasse nicht grofs; und die Höhe, worauf sie gehoben wird
( die Förderungshöhe) nicht über ö*- Schuh ist. Bis zu dieser Höbe
kann nämlich ein rüstiger Arbeiter in der Minute i | Cubik-
schuh Wasser, mit dem Handeimer , aufgiefsen. Auf 3' Höhe
2iC u b .-S ch u h ; auf 2' Höhe aber 3 Cub. - Schuh und auf 13
Schuh Höhe beynahe 3f C. S. wenn sich die Arbeiter alle zwey
Stunden ablösen und dieselben im Wasser, nicht aber auf einem
Flofse, worauf sie sich bücken müssen, stehen (*)
$. 3. Findet man es daher, der geringen Wassermasse wegen
unnöthig, Maschinen zum Ausschöpfen zu gebrauchen, so
kann dasselbe in eine auf Holzbänken gelegten Rinne geschehen;
( * ) Nach PerronetTom IX. p, ai. wurde, beym Bau der Brücke zu Orleans,
auf eine Höhe von 5J Schuh in einer Minute ein C. S. Wasser aufgeschöpft
und auf 3 Schuh Höhe ungefehr zwey C. S. Nach der praktischen
Anweisung zur Wasserbaukunst j soll ein Arbeiter bey einer Stundenweisen
Ablösung auf einer Höhe von drey Schuh fünf Cubik Fufs
aufgiefsen. Bey zwey Reihen Arbeiter, die die leere und vollen Eimer einem
dem andern sich wechselseitig zureichen, kapn ein Arbeiter auf
drey Schuh hoch in der Minute zwey C. S. ausschopfen. Ueberhaupt
mufs ein vorsichtiger Baumeister bey der Berechnung des Effektes aller
solcher Maschinen und Arbeiten, welche durch die Kräfte der Menschen
und Thiere in Bewegung gesetzt werden oder geschehen, den ökonomischen
Effekt nur nach angestellten Localversuchen in seinem Anschläge
aufnehmen, weil derselbe von der Gewandheit der Menschen und von
der Stärke des Zugviehes abhängt. Wird diese Regel beobachtet, so werden
wir nicht mehr so viele niedrige Bauanschläge erhalten und die Ausübung
wird in kurzer Zeit mit einer Menge brauchbaren Erfahrungen,
die dann im Lauf der Arbeit mit gröfsern Resultaten zu berichtigen sind,
bereichert werden.
entweder mit hölzernen, blechernen, ledernen oder von W e iden
geflochtenen Handeimer; die etwa \ bis | Cubik- Schuh
Wasser fassen. Selbst in dem Falle, wo die Höhe, auf welcher
das Wasser aufgefördert werden soll, 5| Schuh übersteigt.
Das ist, wo zwey und mehrere Reihen Arbeiter stehen müsseny
kann sich der Eimer bedient werden. Nämlich in den Fällen
ß) wenn es nicht an Arbeitern fehlt und b) die zu gewältigen-
de Wassermasse nicht zu grofs ist, um zur bestimmten Zeit ausgeschöpft
zu seyn. Dafs sodann auch noch zur Beförderung der
Arbeit für jeden Arbeiterein Eimer gegeben werden mufs, versteht
sich von selbst.
Das Ausschöpfen mit Eimern ist besonders daselbst anwendbar
und den Maschinen vorzuziehen a ) wo diese des Raumes wegen
nicht gestellt werden können , das ist, daselbst wo ein kleines
Wasserbecken ausgeschöpft werden mufs,-welches beym Bau
derjenigen Werke, die an der See aufgeführt werden, an denen
während der Ebbe gearbeitet w ird , der Fall ist. Der z. B. bey
der Grundlegung der Docken zu Brest geschah, B. 3. S. 278.,
wo man sich statt der Wurfschaufeln auch der Eimer hätte bedienen
können. 6.) Die Eimer sind ferner anzuwenden, wo
das auszuschöpfende Wasser viel Sand und Schlamm fuhrt, wodurch
die Maschinen verdorben werden und ins Stocken ge-
rathen.
§. 4. Ueberhaupt ist nach den vielfältigen Erfahrungen
das Ausschöpfen mit Eimern dem Zellenrade, der in einem Mantel
eingehüllten Wasserschenke und der Wasserwippe vorzuziehen,
wenn das Wasser nur 5A Schuh hoch aufgefördert werden
soll. Nach dem vorne angemerkten ökonomischen Effekt oder
einigen auf dem jedesmaligen Local anzustellenden Versuchen;
der bekannten Wasserhöhe; der auszuschöpfenden Wassermenge;
und der Zeit, in welcher die Ausleerung der Baustelle vollzogen
seyn mufs, läfst sich die Anzahl der Arbeiter bestimmen.
Vorausgesetzt, dafs dieselbe auf der Schöpfstelle Raum zum arbeiten
hat; wo nicht, so mufs die Zeit verlängert werden. W ie