I Begreiflich mufs die Constrüction einer solchen Dammkiste |
wenn man auf einen Schlamm- oder Sandgrund bauen w ill, dergestalt
eingerichtet seyn , x.) dafs die Dämmkiste kein Wasser
durchläfst, um in dem Von ihr umschlossenen Raum das Mauerwerk
aufzuführen. 2.) Dafssieauch, je nachdem der Schlamm oder
Sand unter ihn ausgebaggert wird , sich allmählig tiefer ins W a s ser
senkt. Die erste Bedingnifs wird erreicht, wenn sie zwo wasserdichte
Wände ab und cd Fig.'47- Tab. 8g. und solchen Boden
ac erhält. Der zwoten kann zum sichersten entsprochen werden ,
wenn der Boden ac schräge abläuft und sich in der Spitze a endet,
wo nur diese Spitze die Dammkiste trägt; folglich ihre'Einsenkung
vor sich gehen kann, sobald man aus den Raum ace den Sand
weggefördert hat.
§. 106. Solche Dammkiste ist im Lichten 25 Fufs weit und
ihre Ständer Jb und cd Weichen um ^ derHöhe von der Vertical-
linie ab. V o r denselben hat sie eine aus zwey 2- zölligen Planken
verfertigte Plankenwand ii und ll. W ie aber diese letztere im
innern des die Dammkiste umschliessenden Raumes befestigt, d. i.
gehalten werden , dies zeigt Fig. 46- Diese stellt nämlich die innere
W and der Hälfte von einer zu einem Brückenpfeiler (Fig. 49.)
erforderlichen Dammkiste vor. Darinn sieht man 1.) den Durchschnitt
I. der Dammkiste von 1 bis 2. 2.) Die Holzverbindung II,
von .4 bis I , welche nicht nur die innere Wand von der gesamm-
ten Dammkiste bildet, sondern auch die Planken kk dieser Wand
hält und mittelst den Zugriegeln l, welche die Ständer cd umfassen
die zwo Hauptständer cd undf b , folglich auch den Körper
der Dammkiste zusammen halten. Fig. 44- zeigt die innere Wand,
der den Brückenpfeiler umgebenden Dammkiste 1. 3. Fig. 49 j die
auf eine ähnliche Art construirt ist. Die äussere Wand besteht
blos aus den Planken, welche auf die Ständer genagelt sind und
deren Fugen eben so, wie die Fugen der Wand aed schräge gehn
und calfatert seyn müssen, damit in die Damrakiste das Wasser
nicht eindringe.
§• 107, Ist eine solche Dammkiste bis zu einer gewissen Höhe
verfertigt (denn man kann auch alsdann wenn der untere Theil
im, Wasser und auf den Grund steht, dieselbe noch erhöhen) so
bringt man sie auf ein Balkenflofs m n Fig. 48, rammt längs ihrer
äuäsern W an d, Pfähle pp in den Grund; senkt sie mittelst
den Winden 0 in das Wasser und fängt an , darinnen zu mau-
ren (*). Die Senkung mufs jedoch stets horizontal bewerkstelligt
werden , welches zum leichtesten geschehen kann , wenn längs
der äussern Wand leere Tonnen, mittelst Seile, die unten an dem
Eisen ( raq Fig. 47.) .(**) und unterhalb dem Wasser, befestigt
werden. So wie die Dammkiste auf den Grund steht, wird zuerst
in der Nähe derselbe und so tief als möglich unter der Spitze a
der Sand und Schlamm weggebaggert, d. i. ausgehoben, jedoch
auf allen Seiten gleichförmig tief, damit sie sich gleichförmig senke.
So wie der Grund unter der Kiste weggenommen wird, mufs
ihr Inneres auch ausgemauert werden, damit dies Mauerwerk sie
herabdrücke und das Senken desto gewisser vor sich gehe.
§. 108. Wenn die Dammkiste bis auf den festen Boden gesenkt
ist, so wird vollends derjenige Raum, welchen sie umschliefst,
vom Sande befreyet und ausgeschöpft Ist er Wasserleer
und geebnet: so führt man darin das Mauerwerk E Fig. 48.
auf. Dasselbe könnte man aber der grössern Sicherheit wegen auf
Sinkstücken oder einem Schwellroste legen ! Ein Pfahlrost würde
überflüfsig feyn, nachdem schon vorausgesetzt ist, dafs die Dammkiste
bis auf den festen Boden hinabgesenkt werden mufs.
§• 10g. Diese Methode wird in solchen Gewässern , wo
der Strom langsam ist, insonderheit zu Hafendämmen , die man
des Verkehrs wegen aufmauern mufs; zu Kays- und Festungsmauren
in stehendes Gewässer , gute Dienste leisten.
C ) Sowohl bey dieser 48ten Figur als in Fig. 47; ist das Holzwerlc der
innern Wand II nur zum Theil vorgestellt und die Planken weggelassen.
(**) Diesen Eisenbeschlag macht die Spitze der Dammkiste aus und geht
durchaus.