planken Versuche anstellte, um eine practische Uebersicht wegen
den Kosten, welche noch durch die Bearbeitung der Nu-
then und Zapfen vermehrt werden, zu haben.
ff 61. Die Dicke der Fangedämme, worunter ich den Abstand
der Aussenseite von der gegenüberstehenden Dammplanke
verstehe, anbetreffend, so bin ich bereits in der Uebersicht der
Wasserbaukunst von der gewöhnlichen Angabe abgegangen und
ich habe daselbst iter Band S. 112. folgendes bemerkt. Gautier
in seinem Traité des ponts p. 84., dem viele Schriftsteller und
noch die jüngsten nachgeschrieben haben, sagt: dafs man die
Dicke eines solchen Fangdammes, der ein stillstehendes Wasser
zurückhalten solle, der Wasserhöhe gleich machen müsse, und
dafs sie beym strömenden Wasser um das Doppelte zu vermehren
sey. W ird indessen die Construction eines solchen Fangedammes
betrachtet und daher erwogen: dafs die vordere Wand
dem Drucke des Wassers in Gemeinschaft mit der hintern,
mittelst den queer übergehenden Holben widerstehen mufs, so
wird man sich davon überzeugen: dafs nämlich eine beträchtliche
Dicke überflüssig sey, daher denn auch Perronet in den
Abdämmungen der Brücke zu Neuilly die Pfähle auf 9 Fufs Abstand
gegenüber gestellt hat. An den Umdammungen der Brücke
von Nantes betrug dieser Abstand 12 Schuh; an der Brücke
von Orléans eben so viel und an der Brücke de la Fertéq Schuh
(Receuil etc. des Ponts, par Pitrou) — Régémortes in seinem
Werke über die Brücken hält diese Dicke zwischen 6 bis g Fufs
hinreichend und gewifs hatte derselbe mehr Erfahrung, als irgend
ein Brückenbaumeister nach Perronet.
Ich will nun diese Materie hier mit noch einigen instructi-
ven Beyspielen bereichern , welche unleugbar beweisen , dafs die
Dicke der Fangedämme noch geringer als 6 Schuh gemacht werden
könne und die gröfste Dicke nur 12 Schuh betragen dürfe.
V o r einem der Brückenpfeiler bey Orléans erhielt nämlich der
Fangdamm eine Dicke von zwey Schuh (Perronet Tome 11. p-4-
Tab. xxv.) Um einen Pfeiler der Brücke von Neuilly (Tab 14.
des P. W . ) wurde dem Fangdamme eine Dicke von 8 Schuh gegeben.
Noch andere Abdämmungen erhielten eine Dicke von 3
bis 6 Schuh , wie deren Tab. 84., Fig. 23. enthält. Der vor der
Seeschleuse am Nieuwendiep angelegte Fangdamm, welcher ein
20 Schuh hohes Wasser und die Brandungen der See abhalten
mufste, war nur i 3 Schuh dick (Band 2. Seite 471.) Tab. 83.
Fig. xv. Die Balkenabdammung E Fig. 10. Tab. 69. vor der
Schleuse de la Communication zu Havre hatte eine Dicke von
ix Fufs und die Schleuse von Slykens wurde von einer einen
Schuh dicken Balkenwand i h Fig. 15. Tab. 74. gegen die 20 Schuh
hoch stehende Wassermasse geschützt, als ich im Jahre 1800 ihre
Restauration sah.
W i r sehen daher, dafs es bey der Dicke der Fangdämme
auch wesentlich auf die Stärke deren dazugebrauchenden Hölzer ankömmt,
und dafs man sich unter gewissen Umständen blos einer
Balkenwand oder einer Reihe Spundpfähle bedienen könne, wenn
der Grund nicht quellenartig, sondern feste ist, daher kein Wasser
in der Nähe der Holzwand durchläfst. Das letztere ist bey dem
Grundbau der Essex- Brücke zu Dublin mit dem besten Erfolg
geschehen (aTreatise on Building in Water by Georg Semple
p. 99.) Ich rede daher hier nur von der Dicke solcher Fangdämme,
die mit Erde gefüllt werden, und auf eine lange Zeit dem
vorbeyfliesenden Wasser, so wie den Durchquellen desselben,
widerstehen sollen.
Nach allen diesen Erfahrungen kann festgesetzt werden:
Höhe der Fangdämme über den festen Boden bis
6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24 Fufs
Breite oder Dicke 3 bis 4 ,
4 bis 5 u. s. w. 6, 7 , 8 , 9, to, 1 1 , 12, Fufs
Die Dammplanken mögen tief stehen
3, 4 , 5 , 6, 7, 8, 9, 10, 11 , Fufs
Schweere der Rammklötze 3oo bis 5oo, bis 600, 700, u.s. w .
900 ; 1000, 1100, 1200 Pfund je nach der Dichtigkeit des Erdreichs.