wie Fig. 4. Tab, 70. zeigt. Es liegen nämlich die Steinlagen 6, 4
u. s. w. Fig. 8. 9 u. 10. neun bis zwölf Zoll tiefer als die in 5. 7.
angezeigten. Gegen das Aufliegen des Schleusenbodens hat man
diese Steine noch keilförmig gemacht, Fig. 11 und 12. Freylich
ist eine solche Construction kostbar,denn ausserdem, dafs die Steine
sehr genau zugehauen werden , mufs man das Werkstück zur
Probe in sein Lager einlassen, dann herausheben und jetzt erst die
Seitensteine, an die es gelegt wird, so wie die untern Steine mit
Mörtel bewerfen. Zum befsten ist es aber, stets die Steine mit Hebmaschinen
in ihr Lager zu legen. W o diese aber fehlen, mufs
man sie auf W alzen, die vor ihr Lager gelegt werden , dergestalt
walzen , dafs sie nur erst auf das Mörtelbett heruntergelassen werden,
wenn sie vollkommen über dasselbe hinliegen. W e r diese
Vorsicht mittelst Walzen, Keile und Brechstangen verabsäumt,
quetscht das Mörtellager , schiebt dasselbe zusammen und so liegt
das Werkstück hie und da hohl. Diese Methoden machen die von
----- , einem Französischen Ingenieur vorgeschlagene Constructi-
__H on, die Belidor §. 343 anführt und wonach die Ruhefu-
T~ gen vorne in a a so aussehn sollen, unnöthig.
Die Dollen, von denen vorher inN r° ' i 5. erwähnt worden,
sind vorzugsweise bey der Einsetzung des massiven Schleusendrempels
zu empfehlen, weil sie die längste Dauer versprechen,
denn es ist fast unmöglich, dafs dieselben brechen, mithin eine
Verschiebung der Steine zulassen I Bey Leuchtthürmen und
Brückenpfeilern kann man die Verbindung mittelst, Schwalbenschwänzen
oder Verzahnungen, Tab. 53. noch verstärken, 17*)
Die Decklagen der Schleusenmauern anbetrefifend, so ist die
im 3. B. S. 248. mitgetheilte Eintheilung musterhaft. Sie kann daher
in den mehresten Fällen angewendet werden. Bey Ziegel-
mauern ist aber stets eine Rollage zu machen. 18.) W ie die
Werkstücke mit Bruchstein, Wacken oder Ziegelmäuer zu verbinden
sind, dies zeigen die Figuren 6. 7. 16. 17. und 21. Tab. Sj.
deutlich. Wobey nur noch anzumerken ist, dafs man die Bruchsteine,
"Wacken oder grofse Kiesel nicht auf ihre flachste Seite, sondern
wo möglich auf die hohe Kante legen und weder zu viel
noch zu wenig Mörtel zwischen den Steinen verbrauchen müsse
sondern geradeso viel, dafs die Oberflächen der Steine vom Mörtel
hinreichend durchdrungen und etwa | bis 1 Zoll Mörtellage
zwischen den Bruchsteinlagen bleibt.
§. 185. Die verschiedene Lege -A r t der Steine, insonderheit
der Ziegel, das ist der sogenannte Mauer - Verband läfst sich nicht
erklären, ehe man die in dieser Hinsicht den Steinen gegebene
Benennungen weifs; welche ich daher hier anführen mufs.
1.) Breitziegel f 1 sind diejenigen Steine, welche in der
vordem Mauerwand, der Länge nach ihr schmales oder mittleres
Feld zeigen. Kopfziegel CU heifsen solche, deren kleinstes
Feld vorne gekehrt ist. Bey den Werkstückmauern nennt man
jene Läufer und diese Binder oder Strecker. So nennen auch
einige die mit Breitziegel gemachten Schichten Laufschichten
(Breitziegel-Schichten) und die mit Kopfziegel gelegten— Streckschichten.
Eine auf das schmälste und längste Feld gelegteStein-
schicht ( llilll I) heifst eine Rollage oder Rollschicht.
§■ 186. In der äusseren Wand einer Mauer sind die Breitziegel
Schichten nicht so gut als die Streck- oder Kopfziegel-
Schichten a) weil die Breitziegel nicht so weit in die Mauer gehn ,
als die Kopfziegel, mithin aus der Mauer leichter herausgebrochen
werden können. &) W e il der Mörtel aus den eine geringe
Tiefe habenden Fugen der Laufschichten eher, als aus den tie-
fern Fugen der Streckschichten herausfallen kann. Dieses letztere
ereignet sich insonderheit bey Schleusen, wenn sie noch im späten
Herbst zur Durchschleusung der Schiffe gebraucht werden.
§. 187. "Wird hinter einer Breitziegellage aa mit Kopf-
_____i____ ziegein bc gemauert, so nennen einige diese ho-
1 1 I M I II I rizontale Schichte gleichfalls Laufschicht, weil die
- LU 1*1 \ I I ,, Läufer vorne in der Mauer liegen. Dieselbe kann
auf zweyerley Art gelegt werden: nämlich i.)so
dafs eine Queerfuge die andere trifft, oder dafs Fuge auf Stein
kömmt; welches die beste Methode ist, weil sie einen abwech