wird. Ihre Getriebe greifen bey f f Fig. 27. in die Kerben 1. 2.
3. des beweglichen Ständers D C F G , Fig. 23. welcher unten
auf zwey Rollen m Fig. 26. sich- bewegt. Derselbe wird also
vorwärts gegen das Drehthor oder rückwärts vor dasselbe geschoben,
je nachdem es verschlossen oder geöffnet werden soll,
damit dieser Ständer nicht an die Mauer stöfst, so hat er seitwärts
zwey Rollen Fig. 1. und zweye mit einer Rolle ƒ versehene
eiserne Bügel f g ; der Drehpfosten der Schleuse ist in Fig.
24 und 2Ö dargestellt.
ƒ. 219. Unter den Spühlschleusen von mittler Gröfse ist
die zu Treport Tab. 79. Fig. 20. 21. und 22. eine der besten. Sie
hat zwey Oeffnungen; jede zu 16 Fufs. Der Mittelpfeiler ist 65
Fufs dick und da die Schleuse zugleich eine Brücke ist, so hat
derselbe eine Länge von 195 Schuh. Die Seitenmauern sind 5
Fufs dick und 17 Fufs hoch. Jeder Drehflügel de, Fig. 21. oder
A und B Fig. 20. hat 75 Fufs zur Breite. Der Pfosten a , an
welchem zwo Thore anschlagen, kann von einem, mit der Brücke
in Verbindung stehenden Balkenlager mittelst eines Drehbaumes,
der dadurch gesteckt w ird , gedreht werden, so daß,
wenn die Thore offen schlagen sollen, er nach der schmalen Seite
zu stehen kommen mufs, wo sodann das, auf seinen Drehständer
h Fig. 21. ruhende Thor die Richtung e f annimmt und die
in dem Spühlbusen bis zum Fluththore angeschwellte Wassermasse
durch die Schleuse strömt. Soll dann beym Eintritt einer
abermahligen Fluth das Wasser vor der Schleuse gestaut werden,
so wird der Drehpfosten a in der Queere der Schleusenöffnung
gestellt und das Drehthor f e nach cd gedreht; wo es sodann vollends
von dem strömenden Wasser an den Drehpfosten a angedrückt
wird.
Die Seitenmauern dieser Schleuse haben einen Pfahlgrund;
der Flur aber nur einen Schwellrost. Als ich sie im Jahr 1800
sah, konnte des schlechten Zustandes der Hafendämme wegen ;
damit nicht gespühlt werden. Nach ihr sind die Schleusen bey
Cuxhaven gebauet.
§. 220. Was die Construction der am Seehafen Nieuwendiep,
auf den Canälen in Languedoc und Bourgogne gelegenen Schleusen
anbetrifft: so ist dieselbe bereits in verschiedenen Stellen dieses
Werkes erörtert und Tab. 77, 78 und 81. stellen das Nähere
derselben deutlich dar. Es ist daher eine ermüdende Wieder-
hohlung überflüssig.
Auf dieser letztem Kupfertafel sind es die 6. 7. 14. i 5 u. 16.
Figur; welche eine Schleuse auf dem Canal von Charollois in
Bourgogne darstellen. Die Schleusen dieses Canals unterscheiden
sich von allen übrigen Schleusen dadurch, dafs ihre Fallmauer
und Oberhaupt eine Gewölbe-Kammer formirt und die Füllung
der Kammer mittelst zwoer verticaler Schächte geschieht, welche
mit einem Kreisstück verschlossen werden.
§. 22i. Fig. 8. g. 12 und 13. stellen die auf einigen Englischen
Canälen erbaueten Schleusen, gröfster Gattung vor, darin
Fig. i 3. wund Fig. 9g das obere Thor. Gefüllt werden diese
Schleusen durch schiefliegende Umläufe ƒ ; geleert mittelst Ziehung
derer in dem untern Thor Fig. 12. befindlichen Schütze h.
Das Eigne des Mauerwerks dieser Schleusen besteht darin, dafs in
demselben eiserne aneinander geschmiedete Stangen e Fig. 9.
liegen, welche kostbar sind und die Festigkeit wenig vermehren.
§• 222. Die Schleusen auf dem grofsen Vereinigungs - Canal
(The grand Junction Canal) in England sind in Fig. 10. 11. 17
und 18. dargestellt. Sie wurden auf sehr festen Boden erbauet
und haben deswegen ein dünnes Ziegelgewölbe zu ihrer Sohle.
Die Füllung und Ausleerung geschieht mittelst rund gemauerten
Umläufen, die eine viereckigte Oeffnung haben und mit Aufziehschützen
verschlossen sind.
§. 223. Die Schleusen auf dem Canal des Herzogs von Brid-
gewater sind so construirt, wie die 1. und 2te Fig. zeigen. Von andern
Schleusen unterscheiden sie sich dadurch, dafs ihre Umläufe
cdb und h if ausserhalb den Seitenmauern gelegt sind, wel