5. 6. i . und 8. ist vierrädrig, in dessen Mitte der viereckigte Kasten
v auf den zwo Bäumen n und m liegt. Am Boden des Ka-
stens#sind nach der Länge des Wagens zwey Holzer ss angebracht,
in welchen vier Stützen x zur Haltung der vordem und
hintern Wand eingezapft sind. Wenn der Wagen schief geht,
so verhindern die Hölzer ss das Abgleiten des Kastens. Damit
der Kasten entladen werden könne, sind die zwo Seitenwändev
zum herausnehmen eingerichtet und zwischen den Leisten ww und
den Nägeln mm eingesetzt. Der Kasten selbst fafst 8,16 bis 32
Cubikfufs. Der Wagen von mittlerer Gröfse wiegt 7 bis 8 und
die gröfsten 9 bis 10 Centner. Die Ladung wird mit Schaufeln
bewerkstelligt und 16 Cubikfufs laden zwey Menschen in 9 Minuten
, vier Mann aber in 4 Minuten. Das Abladen wird folgender
Mafsen bewirkt: Man zieht die vier Nägel m der einen Seiten wand
heraus, nimmt dann diese Wand selbst weg und zieht das Material
mit einer Hacke zum Theil aus-dem Kasten heraus. Hat man
nunso viel Material, als thunlich ist, herausgenommen, so wird der
Kasten von zwey Menschen mit der Achsel gehoben und zwar der
geleerte Theil; alsdann fällt die Erde vollends aus dem Kasten, als
wozu etwa 2 bis 3 Minuten Zeit nöthig ist. Man sieht es sogleich,
dafs diese Wagen sehr schwer sind und weder bey Erd- noch Kiefs-
Anfahrungen vortheilhaft seyn können; ja dafs sie nur dem Landmann
deswegen bequem sind, weil derselbe auf die Bäume nn
schwere Steine laden kann, wenn er denKasten abnimmt. Folglich
kann er den W agen zu mehrerley gebrauchen. Ihm gilt es
übrigens gleich, wie viel er mit zwey Pferden an Material laden
kann, weil er danach die Bezahlung einrichtet. Die Baukundigen
sollten daher den Bedacht nehmen , ein solches schwere und
verschwenderische Fuhrwerk nicht zu gebrauchen, sondern leichte
Wippkarrn einführen.
Aufser diesen beschriebenen Wagen und Karrn wird man
sich auch der ordinairen Wippkarrn, wie sie allgemein bekannt
sind, mit Vortheil bedienen können, besonders wenn sie von
Ochsen gezogen werden und man kann sie bis zu 10 Cubikschuh
vergröfsern. Sie können auch ganz leicht etwa zu ßo Pfund
schwer für Menschen eingerichtet werden, und ein Mann, der
in den gewöhnlichen Schubkarrn nur einen Cubikscfiuh drücken
' kann, zieht dann ganz bequem vier Cubikschuh. Bey diesem
Fuhrwerke ist man aber genöthigt, die Deichfahrten mit Brettern
, worauf der Queere nach Leisten kommen , zum sichern treten
zu belegen; denn sonst könnte ein Mann nicht 4 Cubikschuh
Erde, die doch 315 Pfund wiegen, auf ein bereits emporgestiegenes
DeichstUck ziehn. Da, wo der Boden sehr fest ist, oder wo
man vom Ladeplatze bis zum Deiche Bretter legen kann, könnten
die Felgen der Räder ausgehöhlt seyn und auf Leisten laufen,
wenn nicht die Erde sich in die hohlen Felgen setzte, oder man
könnte auch statt der Bretter eiserne Rinnen , nach der Art der
eisernen FabrikWege in England, legen.
§. 66, Was nun die ordinairen Schubkarrn betrift, so sind
sie sehr nachtheilig. Ihre Räder haben kaum einen Schuh im
Durchmesser, da er doch wenigstens zwanzig Zoll haben sollte,
um die Kraft des Drückens zu vermehren.' Auch laufen die Räder
nur selten mit eisernen Zapfen, sondern haben hölzerne starke
Zapfen, welche den Widerstand vermehren. Zu den befsten
Schubkarren kann man den Fig. A. und B Tab. 84 zählen. Das
Rad desselben hat 20 Zoll im Durchmesser und dreht sich um
einen acht Linien starken eisernen Zapfen oder Axe. Der Kasten
afbc besteht entweder, um ihn leicht zu machen aus haseinen
Böttcher - Reifen oder aus dünnen buchenen Brettern, welche
letztere auch die Seiten des Kastens ausmachen. Die Aufsetzstollen
e und die Bäume g halten die Seitenwände zusammen; die
\ örder- und Hinterwände a und b bestehn aus Bretter. Da die
Last hier tiefer, als bey den gewöhnlichen Karren liegt, so ist
der Schub leichter, wozu überdies die Höhe des Rades und die
dünne Axe wesentlich beyträgt.
§. 67. Aber nicht nur mit Schub - und Wippkarrn wird
die Erde beygefahren , sondern auch mit Wagen, Schiffen und
Schlitten. Mit diesen vorzüglich über das Eis in Nothfällen,