die verlangte Böschung zu 1 oder 1 \ Schuh u. s. W. formirt.
So lange sie diese noch nicht bildet, mufs sie hier abgeebnet,
vertieft, oder dort erhöhet werden.
Diese Methode ist in der That so einfach, dafs sie von jedem
darin nur etwas geübten gemeinen Arbeiter in Ausübung gebracht
werden kann.
§. 57. Die Construction eines solchen Böschungsmessers beruhet
auf Folgendem:
Man gedenke sich auf dem Böschungskeil ab c (Fig. .63.
Tab 84.) eine.s Deiches d. i. auf die Böschung ac eine Schrottwage
x y i , so wird das vertical spielende Senkbley, welches anfänglich
als die,Schrottwage horizontal stand, in ir spielte, nunmehr
in io einspielen, weil diese Linie parallel mit der vertical
Linie a b ist. W ird nun ow mit i c parallel gezogen, so entstehen
drey ähnliche Dreyecke owr, iwo uJfd ori: denn es ist der
Winke l row == cba, (oder rechte W in k e l) mithin A orw
cn A bac. Es ist ferner- iro = go° == abc, also ist Aa.bc
<r> A iro, mithin der Winkel roi = abc. Es ist also in bey-
den A A bc: a b = ir: ro. Setzt man-also die Basis bc nach Und
nach 1. i\ . 2. 2§. 3. 3i . 4. Scljuhe u. s. w . ; die Höhe ab
aber nur immer einen Schuh , und es habe die Höhe der Schrottwage
r i sechs Z o l l , so wird ro == 6 Zoll seyn, wenn die Böschung
einschuhig ist. Auf der Basis der Schrottwage wird also
von b nach d. Fig. 64. abgesteckt werden müssen und zwar in
Gemäfsheit der oben stehenden Proportion; 12; 6; 4 5 “3 ; 2 ioi
2 ; ■ ■ (*) j # , T ,
§. 58. Beydem Planiren kommt es auch noch auf das We rkzeug
an, dessen man sich dazu bedient. Es mufs (nach der Erfahrung)
um gehörig in die Erde einzudringen, eine sogenannte
Rotthacke (Fig. 71. Tab. 84.) deren sich der Landmann zur
Ausrottung der Wurzeln und Stubben bedient, seyn. Das Blatt
(*) Die in der. Ueb. ate Aufl. S. 26a vorgefallenen Druckfehler müssen
hiernach corrigirt werden.
einer solchen Rotthacke^ mufs nur anders gestellt werden, als es
gewöhnlich steht. Die Schwere dieses Werkzeuges mufs 5 bis
7 Pfund betragen. Dessen Blatt mufs vorne gerade und scharf
seyn, um mit demselben die Erde abzuschaben. Damit dies
Werkzeug aber in die schräge Böschung nicht zu tief eindringe
und nur gleichsam abgleitend die vor der Böschung von oben
nach unten herabzuziehende Erdkruste abschabe, mufs dessen
Schneide oder Blatt mit dem Stiele nicht einen rechten , sondern
einen spitzen Winkel bilden, der kleiner seyn mufs, je nachdem
die Böschung steil ist. •
Wenn die Böschung 1 \ bis viersehühig ist, so mag der W in kel
70 bis 80 Grad betragen. Das Blatt mufs auch etwas von Z
nach l gebogen seyn , um mehr Erde zu fassen. Nach der Erfahrung
wird man dessen Länge 10 Zoll machen, dem Stiel der
Hacke aber eine Länge von 3 \ Schuh geben können. Damit
die Oehse Zt> des Blattes nicht von dem hölzernen Stiel r b gleite,
so wird er an sie mittelst zweyer eisernen Bände wz und xy, um
Welche noch zwey eiserne Ringe r und s angezogen sind, an den
Stiel befestigt.
Es ist schon bemerkt worden , dafs man von oben nach unten
zu die Erde herunterziehn , d. i. planiren müsse, und das geschieht,
um die Arbeit zu befördern und die Böschung fest und re-
gelmäfsig zu machen. Uebrigens mufs die Planirung nur stückweise
vorgenommen werden, etwa auf 10 Ruthen Entfernung
d. i. zwischen zwey Marquirfurchen , um die herunter gezogene
Erde wieder zum nächsten Deichstücke zu gebrauchen. Auch
darf der Planirer mit einem Mahle nicht zu tief einhacken, sondern
er mufs die Erde nur gleichsam abschaben , um eine regel-
mäfsige und feste Böschung zu formiren. Bey nasser und sehr
trockner Witterung lasse man nicht planiren, weil sich bey der
erstem die Erde an die Hacke hängt, und bey dieser die Hacke
in die Erde, welche zu hart ist, nicht gut eindringt. Mit dieser
Hacke kann ein Arbeiter, wenn die Erde nicht zu hart ist und
der Deich beyläuiig nach dem Besteck, wie S. 49 angegeben wur