Schnecken hingegen mufs der Mantel a-ufgeschlagen werden um
die Ursache der Verstopfung zu entdecken.
Die Wasserschraube würde auch gewifs häufiger im Gebrauch
seyn, wenn sie nicht mit etwas Mühe und Genauigkeit,
wozu man die gewöhnlichen Handwerker nicht bringen kann,
verfertigt werden müfste. In Holland aber, wo dergleichen Maschinen
mit vieler Genauigkeit verfertigt werden, bedient man
sich ihrer zu grofsen Austrocknungen sehr häufig, weil sie in der
Wirkung alle übrigen Maschinen, ausser die Dampfmaschine,
übertrifft.
Im allgemeinen leistet die Wasserschraube bey gleicher Kraffc-
anwendung und Förderungshöhe mehr als viermahl so viel, wie
ein Schaufelwerk. Dies haben auch die Resultate meiner Beobachtungen
bewiesen.
§• 66. Dafs die gewöhnlichen kleinen Tonnenschnecken ,
deren man sich zur Trockenhaltung der Baustellen bedient, wesentlichen
Verbesserungen fähig sind, indem sie eines Theils fast
alle, von welcher Gröfse sie auch sind, nur einerley Windungsweiten,
etwa von sechs Zoll grofs haben, andern Theils aber
bey ihrer Umdrehung blofs die Kurbeln in Anwendung kamen
dies ist bekannt. W ir finden daher in Belidors Wasserbaukunst
Tom. 11. §. 224. eine Vorrichtung, mittelst welcher die Wasserschnecke
durch einen in zwo Zapfen spielenden Schwungrahmen
in Bewegung gesetzt wird; wobey noch zwey Schwungräder angebracht
sind. Diese Vorrichtung ist meines Wissens aber bey
grofsen Baustellen nicht weiter gebraucht worden , bis sie im
Jahr i 8o3 in der Festung Ollmütz in Mähren — von dem K. K.
Ingenieur - Hauptmann von Weidenthal, dessen unermüdete
Thätigkeit und dessen praktische Kenntnisse beym Festungsbau
unter dér trefflichen Leitung des General von Cerine, für den
Kaiserlichen Dienst und die Verbesserung der Inondations-Einrichtungen
bey der genannten Festung von den wichtigsten Folgen
gewesen sind — eine wesentliche Verbesserung erfahren hat.
Ich habe die von dem Herrn von Weiden thal erfundene Maschine
vor kurzem in Wirkung gesehen und kann daher als
Augenzeuge ihre praktische Brauchbarkeit verbürgen.
Diese Tonnenschnecke ist mit ihrer Zugmaschine auf folgende
Weise cönstruirt (Tab. 83.).
Der untere Zapfen Fig. 9. sowohl als die Kurbelzapfen Fig. 11.
ist von Eisen und mit einem Blatte versehen und so in die hölzerne
sechs Zoll dicke Spindel der Schnecke eingelassen, damit sie sich
nicht drehen können. Die letzte oder Schöpfschaufel (* ) a Fig.
10. welche von Eisen ist, hat an der innern Seite .einen I5Z0II hohen
Rand c, um dasjenige Wasser, welches bey der Umdrehung
der Maschine sonst zurück fällt, um den Schneckengangzu erhalten
und die groben Materialien als Steine u. d. gl. den Eintritt in
die Schnecke zu verwehren. An derStelle der gewöhnlichen Kurbel
ist in D Fig i 3. und 8 ein 2 'ƒ hohes Schwungrad angebracht.
Dasselbe hat an dessen Umfang drey Gewichte E (Schwungkolben)
jedes von 25 Pfund schwer (die Kraft eines Menschen beym
Stofs) erhalten, damit während dem Beharrungsstande der Maschine
stets ein Gewicht als Ueberwucht wirkt.
Der obere eiserne in die hölzerne Spindel eingelassene Blattzapfen
G Fig. 11. ruht mit seinem Bewegungspunkt ( i) der aus
einem gut gehärteten stählernen spitz auslaufenden Knopf ( i) besteht
aus ein von Metall oder Glockenspeise gemachten 8" langen
i\ bis Zoll dicken Pfanne, die auf das Bockgestell A .B .C . in
2 befestigt ist. Täglich wurde auf dieser 4 bis 5 Tropfen Baumöhl
gegossen, anstatt sonst bey den gewöhnlichen Maschinen der Art
viel Schmiere zu dem Lager gebraucht wird, wobey täglich 3| xr.
erspart wurde. Die Pfanne hat in der Mitte eine Breite von 2|Zoll
und für den Ring oder Kopf i einen unmerkliehen Ausschnitt,
worin derselbe genau pafst.
Der Grundrifs Fig. 12, so wie die Ansichten Fig. i 3 und 14
zeigen die Schwellen K. Die Tragesäule L ., über welche ein ei-
(*) Die übrigen fichtetten Schaufeln sind J Zoll dick und die tannenen
Tonnenhölzer haben eine Dicke von einem Zoll.