nen Tag über in Oebl sieden, wo sie alsdann weniger abschlei-
fen und fester werden. Besteht der Zapfen aus Eisen, so wird
das Loch der Rolle aus Messing oder Metall verfertigt, denn
die Reibung von Eisen auf Eisen ist gröfser als von Eisen auf
Messing und anderes Metall. Für Eisen auf Eisen ist nämlich
das Verhältnifs (nach Coulomb) der Reibung zum Druck 0,28,
für Eisen auf Messing 0,26. (* )
(* ) Da die Coulombiscben Versuche einige Bogen einnehmen und dennoch
nicht diese wichtige Sache erschöpfen, so will ich blofs aus der
Langsdorfischen Uebersetzung von Pronys Hydraulik §. n ? 3. die vorzüglichsten
Resultate aus den von Coulomb gemachten -Erfahrungen mittheilen
, weil sich daraus für die Practik immer einige Vorschriiten
abstrahiren lassen..
1. ,, Die Reibung von Holz auf Holz , “ h eifstes, ,, verursacht,
wenn die Flächen trocken sind, nach einer hinlänglichen Ruhezeit einen
Widerstand, welcher dem Druck proportional ist; dieser Widerstand
nimmt in den ersten Augenblicken der Ruhezeit merklich zu ;
aber nach einigen Minuten erreicht er gewöhnlich sein Maximum oder
seine Gränze.
2. „ Rutschtein Holz trocken über, das andere mit einer gewissen
Geschwindigkeit, so bleibt die Reibung noch dem Druck proportional,
aber ihre Stärke ist weit geringer,- als diejenige, welche man
bemerkt, wenn man die Flächen nach einer Ruhezeit von einigen Minuten,
von einander trennt. Man findet- z. B. dafs die KräJfc, welche
erfordert wird, zwo Flächen von Eichenholz nach einer Ruhe To» einigen
Minuten von einander zu trennen und zürn Rutschen zu||ringefi>,
sich züf,der, welche zur Ueberwindung der Reibung bey einer schon erlangten
Geschwindigkeit der Flächen erfodert wird, verhält wie 9 zu 2. “
3. „ Die Reibung von Metall auf Metall ohne Schmiere ist gleichfalls
dem Druck proportional; ihre Stärke aber bleibt immer die nämliche,
man mag ihren Zusammenhang erst- nach, einer gewissen Ruhezeit
aufheben, oder eine gleichförmige Geschwindigkeit unterhalten wollen.
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. „ Flächen verschiedener Art, wie wenn Holz und Metall ohne
Schmiere sich aneinander reiben, geben für die Reibung Resultate, die
von den vorhergehende!! sehr verschieden sind^ denn die Gröfse ihrer
Reibung wächst in Vergleichung mit der Ruhezeit langsam und erreicht
eist nach 4 oder 5 Tagen und oft noch später ihre Gränze „ da sie hin.
§. 5. Die in Fig. A , B, C und D Tab. 89. gezeichneten
Rollenzüge würden für den Flaschenzügen einen Vorzug haben;
weil sich eine Flasche, worin sich mehrere Rollen nebeneinander
befinden, nach der Seite des Zugseils um etwas neigt, wenn
die Rollen nicht recht genau gearbeitet sind ; und die Seilstücke
sich zuweilen alsdann berühren ; auch bey ihnen der aus der
Seilbiegung resultirende Widerstand geringer als bey Flaschenzügen
istj wenn sie ihrer Einrichtung wegen gebraucht werden
könnten und es müssen in der Praxis statt solcher Rollenzüge,
Plaschenziige gewählt werden.
§. 6. Bey Flaschenzügen, wo die Seilstücke parallel laufen,
verhält sich im Gleichgewichtsstande die Kraft zur Last
(das Gewicht der schwebenden Flasche wird mit zur Last gerechnet)
wie 1 zur Anzahl der Seilstücke, welche die zwo Kloben
oder Flaschen in Verbindung bringen. Es ist daher vorteilhafter,
das Seil an der untern oder schwebenden Flasche zu
befestigen , denn es ist alsdann die Anzahl der Seilstücke gleich
der doppelten Zahl der Rollen in der schwebenden Flasche 1 ,
wohingegen, wenn das Seil an der hangenden Flasche befestigt
ist, die Seilstücke blofs der doppelten Anzahl der Rollen in der
schwebenden Flasche gleich sind. Alsdann aber mufs in der
erstem eine Rolle mehr als in der letztem seyn. Diefs läfst sich
bey solchen Flaschenzügen, worin die Rollen übereinander stehn,
gegen bey den Metallen untereinander in einem Augenblick und bey
den Holzarten untereinander in einigen Minuten ihre Gränze erreicht,
dieses Wachsthum ist über das so langsam, dafs bey unmerklichen Geschwindigkeiten
der Widerstand der Reibung beynahe der nämliche ist,
welchen man bey der Erschütterung'oder Losreissung der Flächen nach
einer Ruhezeit von 5 oder 4 Secunden überwindet. Noch mehr; bey
allen Holzarten, die ohne Schmiere übereinander rutschen und bey
Reibung der Metalle untereinander hat die Geschwindigkeit einen sehr
.geringen Einflufs auf die Reibungen; hier aber wächst die Reibung sehr
merklich, so wie die Geschwindigkeiten gröfser werden, so dafs die
Reibung beynahe in einer arithmetischen Progression wächst, wann die
Geschwindigkeiten in einer geometrischen zunehmen. “