s e i n e r W a s s e r b a u k u n s t b e s c h r i e b e n h a t , wo s ie §. t i 85. u n t e r
d e r B e n e n n u n g Odometrum vorkömmt.
DRITTER ABSCHNITT.
VON DER CONSTRUCTIÖN DER RAMMMASCHINEN UND IHRER
ANWENDUNG BEYM EINSCHLAGEN DER PFÄHLE.
J1. 1. Zu den notbwendigsten beym Wasserbau vorkom-
menden Maschinen müssen diejenigen gezählt werden, mit denen
man die Pfähle aller Art dergestalt einschlägt, dafs sie ohne zu
sinken , das auf sie gelegte Bauwerk tragen. Diese Maschinen
werden Rammen oder Schlagwerke genannt.
Eine Ramme, mit welcher in der kürzesten Zeit, und mit
der geringsten Kraftanwendung, bey sonst gleichem Erdreich,
die gröfste Anzahl von Pfählen eingeschlagen wird, ist die beste.
ff 2. Der Rammen giebt es nun vorzüglich dreyerley:
1 ) Die Handramme besteht aus einem hölzernen 45 bis z 5o
Pfund schweren Klotze (Tab. 85. Fig. 3g) welcher von Menschen
aufgehoben wird. ,
2 ) Die aus einem Gestelle , einer Scheibe , einem Seil und
hölzernen oder metallenen Klotze C Rammenklotze , auch Bär genannt,
bestehenden Zugramme Fig. 2, ist die gewöhnlichste.
3) Die sogenannten Kunstrammen welche mittelst .eines
Rades, oder mehrerer Räder von Menschen , Thieren, oder dem
Wasser in Bewegung gesetzt werden. Fig. 5 , 6, und 3o.
§. 3. Zur Einschlagung kurzer und dünner Pfähle, wird
sich auch des Schlägels bedient Fig. 38,. welcher von einem auf
dem an dem Pfahl befestigte Gerüste stehenden Arbeiter auf diesen
einzutreibenden Pfahl geschlagen w ird , den. also das Gewicht
des Arbeiters und Gerüstes zugleich hineinzudrücken strebt.
Des mit einem Stiel versehenen 40 bis 5o Pfund schweren
Klotzes Fig. 40, so wie des mit drey Handstielen versehenen 5o
bis 80 Pfund schweren Klotzes (Fig 41 und 42) bedient man
sich vorzüglich zum Einschlagen kleiner etwa fünf Schuh langer
Pfähle , oder zum Feststofsen des Strafsen- Pflasters und des Erdreichs
in der Oberfläche der Dämme.
Die Handramme Fig. 3g hingegen wird zur Einschlagung
von 5 .bis g Schuh langen und 6 bis 8 Zoll dicken Pfählen gebraucht.
Dieser oben und unten schmälere und mit zwo eisernen
Reifen umgebene Klotz hat rundherum , aus zähen Hasel
oder Birken gemachte Handhaben, welche mit Keilein dem Klotz
eingetriehen sind, und woran die ihn drey Schuh hoch hebenden
Arbeiter greifen. In dessen Mitte ist ein Loch, durch welches
eine in den einzuraumenden Pfahl eingesteckte eiserne Stange
geht, längs welcher der Klotz auf und nieder gleitet, mithin
senkrecht auf .den Pfahl fällt, vuelches ohne diese Stange nicht
geschehen könnte.
ff 4. Die wesentlichsten Theile der Zugramme bestehen in
den Schwellwerke Fig. 10, dem Rammklotze-c Fig. 2-, welcher
mittelst des Rammthaues, das über die Rammscheide lauft, und
den Zugleinen , die daran befestiget sind, in die Höhe geschnellt
wird; aus dem Läufer d un welchem der Rammklotz auf und
nieder gleitet; aus der Vorderruthe e Fig. 3 und Hinterruthe Z;
endlich aus dem Pfahlthaue, welches über die Rolle b und unten
über eine Welle geht; womit der einzurammende Pfahl vor dem
Läufer in die Höhe gezogen (getrizt) wird.
Auf mehr als eine Weise werden die Theile einer Ramme
zusammengesetzt oder construirt.
So bedient man sich z. B. in Holland fünf runder Hölzer
(Tab. 83, Fig. 1.) e, ƒ, g, h, i, wovon die zwo erstem die bey-
den Läufer abgeben, und daher der Rammklotz A auf den Seiten
vier Arme a, b, c, und d hat, welche längs den zwo Läufern
hingleiten, i, und h sind die Vorderruthen g ist die Hinterruthe.
Diese Maschine steht mit ihren Spitzen entweder in dem
Boden , oder auf einem liegenden Gerüst, das Rammthau C geht
aber durch einen Kloben B dessen Scheibe etwa einen Schuh im