Der Fr. Ingenieur Cessart hat aus einem Reverberir- Ofen
geführten und dann zu kleinen Stücken ( einer Erbse gros)
zerstofsenen Basalt 180 C.Z.Kalk 73 C.Z. Brunnenwasser 93 C.Z.
Granit 288 C.Z. jedes Stück von der GrOfse einer Nufs, einen
wasserdichten Mörtel gemacht. Annales de Chemie N. 3. i 8o3.
§. 19. Was der sogenannte Kitt zur Ausstreichung der
Fugen anbetrifft, so gebraucht man ihn im Wasser bey guten
Cement-Mörtel nicht; wohl aber an Mauern , die zuweilen vom
Wasser bespühlt werden (*).
(*) Zur Ausstreichung der Fugen, eines wasserdichten Mauerwerkes, giebt
H. Gilly in seiner classischen Landbaukunst einen Kitte an, die bewährt
befunden Wörden sind. (*)
(* ) Seite i 3o dieses Werkes giebt er folgende Kitte an
1 . ) Wenn das Mauerwerk bald im Nassen bald im Trocknen befindlich ist»
5 5 Pfund von der Luft abgelöschten Kalk
2 i - - ganz fein gesiebtes Ziegelmehl>
JL - - pulverisirtes Glas
2 - - ordinaires Leinöhl
10 Pfund»
2. ) Wem! der Kitt beständig im Wasser bleibt»
5 Pfund Kalk
2 I . - Ziegelmehl
L - - Hammerschlag
L - - pulverisirtes Glas
2 - - Leinöhl
10 Pfund.
Der Kalk, sowohl als. äas Ziegelmeh! müssen so trocken als möglich
seyn. Von dem Öhl, welches man vorher noch zu kochen pflegt, nimmt
man anfänglich nur so viel, dafs die Masse beym Schlagen oder Stampfen
nur nicht staubt. Ein Mann kann in einem Tage höchstens 10 Pfund
schlagen, und zwar auf folgende Weise: die vorher in einem Mörser zer-
stofsene Masse wird gesiebt; von'neuem in einen Mörsel gethan, sodann
drey Viertheil des Öhls, oder ein und ein halb Pfund, hinzugethan, und
alles zu einem steifen Teig gestoßen; Sodann wird das letzte Viertel Ohl
hinzugethan, wovon alles an einander hängt. Nunmehr wird die Masse
aus dem Mörser gekratzt, auf eine Werksteinplatte gelegt, und mit einem
dazu geschmiedeten 20 Pfund schweren Eisen, (man kann auch ein
gewöhnliches Brecheisen nehmen) einen ganzen Tag geschlagen, wobey
§. 20. Was nun endlich die Prüfung des Kalksteines anbetrifft:
so braüfst Scheidewasser darauf gegossen im Blasen aufund
wenn er darin oder in .Salzsäure liegt und sich gänzlich auflöfst
so ist er- sehr gu t: je mehr andere aufgelöfste Erden zurück hleimail
den breiten Kuchen wieder von allen Seiten zusammenlegt und von
neuem breit schlägt, u
• „W ird vieler Kitt gebraucht, so kann eine Portion von 25 Pfund
zugleich zubereitet werden. Es sollte zwar nicht mehr im Voraus gemacht
werden;, als man in zwey oder drey Tagen zu verbrauchen gedenkt.
Macht man indessen einen Vorrath auf 8 bis i,2-Tage, oder man
würde ah dem Verbrauch gehindert, so mufs der-Kitt mit feuchtem Papier
umschlagen an einem frischen Orte aufbewahret werden, damit derselbe
.keine Rinde bekommt. u
j,Beym Verkitten des- Mauerwerks müssen .die Steinfagen von aller
Nässe abgetrocknet seyn, jedoch werden, die Fugen vor dem Einstreichen
des Kitts einige mahl .mit Ohl, vermittelst eines Pinsels, äusgestrichen,
und so dann der Kitt mit hölzernen oder eisernen Spateln mit. Gewalt so
tief als möglich eingeprelst. “
Entstehen in den ersten Tagen nach diesem Einstreichen, kleine
Risse , so müssen selbige mit Ohl bestrichen und von neuem zugedrückt
werden. -
In acht Tagen pflegt, alles trocken zu seyn und nach Jahr und Tag ist
dieser Kitt fester als der Stein, selbst. r
* „Haben diese Werkstücke “oder andere Steirfe eine graüe oder röthli-
ehe Farbe, so kann man dem Kitte durch Zusatz .von etwas -Schwärze oder
Bolus das nehmliche Ansehn geben. (1
„ Ein guter Feuer- oder heisser Kitt wird folgendermaßen zuberei-
tet: Man nimmt 24 Loth^Colofonium .oder Pech, 3 Loth gelbes Wachs,
2, Loth Terpentin., 1 Loth gestofsnen Mastix, 1 Loth Scjrwefel und"eine
gute' Hand voll Ziegelmehl. Diese Massen werden in einem Topf oder
■ ■Grapen auf dem Feuer zerlassen und fleifsig -umgerührt. _ Wenn dieser
Kitt sogleich gebraucht werden soll, so müssen die Fugen mit glühenden
Holzkohlen oder mit einem darauf gelegten starken glühenden Eisen heifs
gemacht werden, und so wird die Masse.glühend eingegossen.
Mann kann daher diesen Steihkitt nur all ein. bey plattliegenden Sternen,
als bey Bassins,’ Wassér - Heser voirs und «dergleichen anbringen»
Er wird' gleich hart, so»dafs der überstehende weggemeiselt werden mufs»
Von diesem Feue-rkitt kann man auf viele Jahre*“ Vorrath machen,
solchen in Stücken- aufheben und.beym Gebrauch So viel'abschlagen und
" Schmelzen, als. man benöthigét ist» '
Der Kitt zur Verdichtung der Fugen ^zwischen Kupfer und Sandsteinen,
soll aus 7*Theileiï Menninge, 3 Theilên Silberglätte, 3 Theile Bolus,
1 Theil gestofsene.m Glase und 2 Theile gutem Firhifs“ bestehen,
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