Schmiedeschlacken, Ziegelmehl aus gut gebrannten Dachziegeln
oder Töpfergeschirren , Quarz ; scharfer Flufssand ; und endlich
der von allen Erdtheilen gesäuberter scharfer gegrabener Sand ist
vortreflicher zum Mörtel (*). Die zwo ersten Abtheilungen von
Ingredienzen sind zum Wassermörtel die befsten , wozu die letztem
keinesweges hinreichen , wenn der Kalk nicht selbst die Eigenschaft
hat, dafs er im Wasser erhärtet. Es müssen daher dazu,
wenn nur immer möglich, von den erstem Stoffen beygemischt
Werden. Das Ziegelmehl erfordert aber einen sehr guten K a lk ,
wenn der damit angemachte Mörtel von langer Dauer im Wasser
seyn soll. W o der Kalk aber sehr gut ist, bedient man sich
des mit Ziegelmehl gemisch ten Kalkes zum Wassermörtel. Z. B.
in Frankreich (das dort auch Ciment heifst) mit dem befsten Erfolge.
Das Ziegelmehl saugt nämlich die an dem Mörtel enthaltene
Feuchtigkeit ein und nimmt den Kalk auf, trocknet und verbindet
daher die Mörtelmasse.
Da uns vorzüglich der Wassermörtel zu dem man nur aus
Kalksteinen gebrannten Kalk und ohne Noth nie Muschelkalk
nimmt, weil er Salztheile enlhält, wichtig ist, so will ich die befsten
Erfahrungen hierüber beybringen.
Smeaton mischte zu \ Theil Sand | Puzzolane oderTrafs und
i Kalk. Der aus gleichen Theilen , Puzzolan und Kalk bereitete
Cement war dem aus Trafs verfertigten vorzuziehn , weil er eben
so an der Luft als im Wasser erhärtet. ( An den Murazzi vor V e nedig
springt er aber, der Luft ausgesetzt, vom Froste, aus den
(*) Zu dem Bausande mufs niemahls schlechter und glatter oder Mergelsand
noch solcher genommen werden, zwischen dem sich Erdtheile
befinden. Man mufs auch den befsten scharfen Flufssand gehörig waschen
, wenn er Erd oder Mergeltheile hat, dann trocken werden lassen
und endlich durch ein Drathgitter werfen. Ist aber kein scharfer Sand
zu haben, so müssen Porphyre, Granite oder Quarze und grofse Kieselsteine
zu Sande gestofsen werden. Zuweilen wird es auch, unter diesen
Umständen gut seyn, unter den Mörtel Ziegelmehl zu mischen; selbst
bey dem gewöhnlichen Mauerwerk.
Fugen.) Er bediente sich auch des Seewassers zur Mischung, und
fand, dafs der damit angemachte Mörtel unter Wasser noch fester
ward als der mit süssen W a s ser bereitete. Zu Mauern über
Wasser räth er jedoch nicht dazu , weil das darinn enthaltene Salz
die Feuchtigkeiten aus der Luft einsauge. Auch fand er es besser
den gelöschten Kalk frisch zu verarbeiten. Aus den 20 Mischungen
die er mitgetheilt hat, will ich nur einige aufnehmen.
Kalkpulver.
2
2
2
2
Pozzolane. Sand.
> Wassermörtel.
1 1 > l 3 aussen zu gebrauchen.
\ 3 im innern des Gemäuers,
Zerstossene Schmidtschlacken (Minion.)
2 2 1 aussen.
2 i 3 im Innern.
Trafs.
2 | --
2 1 1
2 1 2 U . S. W .
Alles dieses ward trocken untereinander gemischt, dann Wasser
darauf gegossen und tüchtig geschlagen.
Auch in Italien mischt man so die Puzzolanerde unter den
gebrannten Kalk. Dieser wird nämlich in das Mörtelbett ausgebreitet
, nach und nach mit Wasser angefeuchtet und so wie er
zu einem Teige geworden , mufs der Puzzolan darauf geschüttet
werden, welches zu wiederholten malen geschieht; wobey mit
der Mörtelhacke alles tüchtig untereinander gearbeitet wird. Bey
dieser, so wie bey der Bereitung alles Mörtels gilt die Regel:
dafs man so wenig ’Wasser als möglich dazu nehmen und den
Mörtel tüchtig untereinander arbeiten mufs. Dazu kann sich
eines gezackten Rades Fig. 5 g. Tab. 84. bedient werden. Die
Zacken oder Zähne des mittelst eines Pferdegöpels herumgetriebenen
Rades werden nämlich durch die Mörtelmasse durchgezogen.
Vorher, ehe der Mörtel darunter kömmt, mag dieser
jedoch mit der Hacke durchgearbeitet seyn. Perronet bediente