als eine praktische Erfahrung angenommen -werden kann, denn
das Zugmanövre mufs diese Wirkung hervorbringen, wenn der
Rammklotz vortheilhaft aufgeschnellt werden soll. Dieses heftige
Aufschnellen ist aber nothwendig, weil es die Arbeit erleichtert |
und den Klotz höher steigen macht, als ersteigen würde, wenn
die Arbeiter ihn langsam außiehn nicht aber durch schnellhintereinander
gemachte Züge, aufschnellen wollten.
V I E R T E R A B S C H N I T T .
VON DEN VORZÜGLICHSTEN MASCHINEN, DIE GEBRAUCHT
WERDEN:
I . Um grofse Werkstücke zu heben,
I I . Dieselben zu transportiren ,
I I I . Pfähle unter JVasser abzusägen, und
IV. Den Grund unter Wasser zu ebnen.
§. 1. Die mehresten derer zur Hebung und Fortbringung
großer Werkstücke, dienenden Maschinen (kleine Werkstücke
werden auf Hebel getragen) waren bereits den Alten bekannt.
Dazu werden gebraucht: die schiefe Fläche; der Keil; der Hebebaum;
die Rolle; der Flaschenzug; die Schraube und das Rad
an der Axe.
§. 2. Ich will hier weder den Keil und Hebebaum, noch
die Hebelade, wovon der Gebrauch beym Ausziehn der Bäume
vorkömmt, erörtern: sondern diejenigen Betrachtungen und Sätze
vortragen, welche die Hebemaschinen so darstellen, dafs
man bey ihrer Anwendung mit Nutzen verfahren kann.
§. 3. Wenn über eine Rolle ein Zugseil fortbewegt wird
und ihr Mittelpunct unverändert fest liegt: so heifst sie die festliegende
Rolle, wo im Gegensatz die Rolle, deren Axe ihre Lage
verändert, die schwebende Rolle genannt wird.
Werden mehrere Rollen 1. 2. 3. 4- Fig. 52. Tab. 84. auf
einen gemeinschaftlichen Zapfen geschoben und in ein Gehäuse,
jede Rolle für sich, gesetzt ;?- es befinde sich eine in solches Gehäuse
Fig. 32., oder es werden auch mehrere Reihen von Rollen
in ein gemeinschaftliches Gehäuse e Fig. 33. Tab. 83. angebracht,
so heifst diese Einrichtung ein Kloben oder eine Flasche.
w erden zwo solche Flaschen, welche die Rollen gröfstentheils
einschliefsen, mittelst eines um diese Rollen gezogenen Seils in
Verbindung gebracht, so nennt man diese Vorrichtung einen
Flaschenzug C und E. Rollenzüge sind solche, worin die Rollen
einzeln über einander stehen. Gewöhnlich nennt man aber
einen Rollenzug nur die Anbringung einzelner Rollen, als Fig.
A , B, C und D Tab. 8g. und die in einen Kloben über einander
gestellten Rollen , Fig. 3o. gleichfalls einen Flaschenzug.
§. 4- Damit bey den Flaschenzügen sich die Seilstücke
nicht untereinander berühren , so müssen in der obern oder
hangenden Flasche die untern Rollen und in der untern die obern
kleiner als die übrigen seyn. Gewöhnlich macht man die grossen
Rollen 9 bis 12 und die kleinern Rollen 8 bis 10 Zoll im
Durchmesser. Besser würde es seyn, wenn man sie vergröfser-
te. Aber sie werden alsdann zum transportiren schwerer. Man
könnte sie jedoch bis 18 Zoll grofs machen, wenn sie von Bux-
baum oder Bockholz sind, bis i 5 Zoll von Metall und Eisen, ohne
dieselben zu schwer gemacht zu haben. Die kleinen Rollen
einer und derselben Flasche mögen dann um mahl die Dicke
des Seils genommen kleiner als die grofsen Rollen seyn , welches
hinreichend klein ist, damit sich die Seilstücke nicht berühren.
D ie Rollen selbst werden zum besten von Weisbuchen.
Pflaumenbaum-, Buxbaum- und Bockholz, von Eisen oder Metall,
gemacht und erhalten an ihrem Umfange eine, der Dicke
des Zugseils angemessene, Rinne und einen von Eisen oder recht
festem Hölze i bis Zoll dicken Nagel oder Zapfen, um den sie
sich bewegen. Sind sie aus Holz gemacht, so läfst man sie ei-
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