quem sind, einzuwandeln, oder Dämme und Trancheen aufzuwerfen.
Hat nun dasselbe während des Friedens, Chausseen und
Dämme gebaut, so wird es ihmein leichtes seyn, die Absicht des
Feldherrn auszuführen.
Zu der Unterhaltung von Bauwerken wird das Militair aber
keinesweges mit gleichem Vortheile als zur Erbauung neuer W e r ke
gebraucht werden können, weil man ihm dabey nicht die
einzelnen Arbeiten im Verdinge, nach der Cubikklafter u. s. w.
geben kann. Dabey wird also die Aufsicht der Offiziere, welche
ihren Bemühungen angemessene Zulagen erhalten, doppelt wirksam
seyn müssen, wenn die Absicht erreicht werden soll. Aus
den oben aufgestellten Betrachtungen und dem Nutzen, den solche
W erke für den Staat hervorbringen, folgt demnach: dafs die
bey einem solchen Bau kommandirenden Offiziere sich durch gute
Leitung und Aufsicht um den Staat verdient machen, und die
Belobung, welche sie deswegen von dem Kriegsminister oder
dem commandirenden Feldmarschall erhalten , als eine Belohnung
ansehen werden. W e r aber für solche Aufmunterung keinen
Sinn hat, dem fehlt es am reinen Patriotismus!
Wiewohl der aus der Verwendung des Militairs zum Bauwesen,
und insonderheit zum Strafsenbau , entspringende Vortheil
nicht geläugnet werden kann, so hängt derselbe doch für den
Baufond gröfstentheils von der Methode ab, nach welcher die Mi-
litairarbeiter angestellt und unter Aufsicht gehalten werden. Sie
müssen nämlich nicht in zu klein zerstreuten Trupps^ arbeiten,
zweytens mufs ihnen die Arbeit so viel als möglich in Accord
gegeben werden. Ueberhaupt wird der Bau sehr befördert, wenn
er Compagnien- und Bataillions-Weise betrieben wird. Indem
das Militair zum Strafsen- Flufs- und Brückenbau; kurz fast zu
allen Abtheilungen des Bauwesens verwendet w ird , erhält dasselbe,
auch in Friedenszeiten eine ihm würdige Beschäftigung, die
den Bürger nöthigt, dessen W e r th , welcher aus der steten Bemühung
für die Sicherheit und das Beste des Ganzen hervorgeht,-
anzuerkennen. Hierzu kömmt endlich noch, dafs dergleichen
Arbeiten , nach dem Urtheil der berühmtesten Tacktiker, den
Soldaten zur Gewandheit, Mäfsigkeit und Strapazen gewöhnen
folglich unmittelbar das Beste der Armee befördern.
Ungeachtet aller dieser aus der Verwendung des Militairs
entspringenden Vortheile giebt es dennoch Einige, die dagegen
sind. Ich will und kann ihre Beweggründe nicht enthüllen so
viel ist aber gewifs, dafs ein Bauführer, welcher sich ohne hinreichende
und überzeugende Gründe gegen die Verwendung des
Militairs erklären würde, den Verdacht auf sich ziehen müfste,
als wollte er nur deswegen nicht vom Militair arbeiten lassen,
weil da die Mannschaft richtig gezählt ist.
UebrigenS könnte die Verwendung des Militairs auch wohl
mit den militärischen Uebungen vereinbart werden (wenn es erfahrne
Militaire für nothwendig erachten), weil bey der Mann
Schaft stets Offiziere commandirt sind, und es ist daher leicht die
Einrichtung zu treffen, die commandirte Mannschaft monatlich,
zwey oder drey Tage im Exerciren zu üben.
V I E R T E R A B S C H N I T T .
V O N D E R A R T U N D W E IS E , N A CH W E L C H E R ERDD
E IC H E ZW E C K M Ä S S IG A U FG E FÜ H R T W ERD EN .
§' 55. Dieser für den Deichbau sehr wichtige Gegenstand
ist meines Wissens zuerst in der Ueb. (2te Aufl.) von mir abgehandelt
worden, und ich werde denselben hier noch weiter ausführen
, deswegen auch einige von mir in der Praxis gesammelte
Erfahrungen aufnehmen.
§. »6. Die Aufführung eines Erddeiches geschieht nehmlich
auf folgende Weise: i°- wird (nachdem die Deichlinie und das
Profil des Deiches bestimmt und alles zur Aufführung in Bereitschaft
ist) auf dem Local der Deichfufs in a und e Fig. 62. Tab. 84
alle 10 bis i 5 Ruthen (in Beziehung auf ein genaues Nivellement