in da einen Säulendamm vorgesehlagen, welcher derFluth und
Ebbe einen freyen Durchgang läfst; die Wogen und Brandungen
aber von dem Bezirk cd abhält. Dieser Bezirk ist in der Nähe
derStadt; der daran anzulegende Meerda,mmHy schliefst den Torrente
Flufs von dem Hafen ab, und erhält, des Verkehrs wegen,
zwischen cd eine Breite von 36 Schuh. Der gesammte Meerdamm
mufs drey Schuh über die ordinaire Fluth (*) also noch
höher als der Molo St. Carlo zu liegen kommen, und erhielte
nach aufsen drey Schuh, nach dem Hafen 15 Schuh Böschung auf
jeden Fufs Höhe. Er wird von grofsen Fel&stücken, die in denen
am Ufer liegenden Steinbrüchen in hinreichender Menge angetroffen
werden , und mit Mörtel aus Pozzelana und Kalch gemacht,
aufgeführt, nämlich bis zur Ebbe mit geworfenen Felsstü»-
cken und darüber mit Werkstücken, die 6 Schuh breit, 8 bis 1 2
lang und 3 Schuh hoch sind und mittelst steinernen .Dollen, wie
die Steinlagen des Leuchtthurmes von Edystone (siehe 3 B. S. 338 )
zusammengefügt werden sollten. Der Meerdamm erhält also
bey sechs Schuh oberer Breite eine hinreichende Festigkeit.
Da dieser Damm eine krumme Linie formirt, und den Tor-
rebte Flufs ausschliefst, so fafst er auch einen grofsen Raum ein,
und ist daher grofs genug für 536 Kauffahrer und 3oo kleine Fahrzeuge.
Auch sichert er den Hafen vor der Anhäufung von Kieseln ,
die jetzt der Torrente in den jetzigen Hafen einführt.
Zur Sicherheit der Schiffe sind in dem Hafen noch einige
D ucs d’Alben, in denen die Pfähle durch Sinkstücke gerammt
werden müssen, anzulegen, weil der Ankergrund nicht der befste
ist, folglich die Schiffe mittelst Anbindung der Kabeltaue an diese
Ducs d’Alben einen sichern Stand erhalten ; selbst bey dem schlechten
Ankergrunde. Auf dem Meerdamm mögen auf 20 Klafter
Abstand alte Kanonen oder steinerne Anbindesäulen eingesetzt
werden, um die Schiffstaue daran zu befestigen.
(*) Der Unterschied zwischen der ordinairen Fluth und' ordinairen Ebbe
beträgt vor Triest drey Schuh. Die hohe Fluth steigt zwey Schuh höher
als die ordinaire, wenn nämlich kein starker Wellenschlag hinzukommt.
Zur Bequemlichkeit der Seefahrer würde ich, nach diesem
Vorschläge, auf der Spitze B des vorgeschlagenen Meerdammes einen
siebenzig Schuh hohen und auf dem Theresien Mole einen
niedrigen, so wie auf dem Punte di Salvore in Istrien einen dritten
Leuchtthurm errichten. Endlich habe ich bey I einen kleinen
Bregeplatz für Barken und davor noch einen zweyten für die Schifferfahrzeuge
vorgeschlagen. Auf die zwo Spitzen desMeerdammes,
welche die kleine Hafenmündung x bilden , würde ich gerne zwey
in Aquileja in einem Garten stehende Säulenschäfte von Granit
setzen , um diese letzten Ueberreste ehemaliger Gröfse noch zu
erhalten. Denn Aquileja hat sonst fast keine bedeutende Ueberbleibr
sei aus dem Alterthume aufzuweisen.
Diese für die Oestreichische Monarchie so wichtige Seestadt
kann ich hier nicht eher verlassen, ohne meinen Lesern die in
Triest allgemein bekannte Thatsache anzuführen , dafs der Staatsminister
Graf v. Zinzendorf und der ehemalige Gouverneur Graf
Brigido das Commerz dieses Seehafens mit rühmlichem Eifer befördert
haben.
IV. Band. A'