nem eisernen Bolzen an die Kränze des Rades befestigt sind,
indem sie durch beyde Kränze gehen. Kömmt nun der Eimer
B bey dem vertical stehenden Holze D an, so mufs er das Wasser
in die Ausgufsrinne c ergiefsen, von welcher es durch die
Oeffnung E weiter geleitet wird. Es ist sonach klar, dafs das
Ausgiefsen schnell vor sieh geht, welches bey denen an dem Umfang
des Rades befestigten Eimern nicht der Fall ist, die sich
langsam ausleeren, daher öfters viel Wasser verschütten.
ff. 47. Zu den schwerfälligsten und kostbarsten Schöpfmaschinen
kann man das Schnecken- Z.ellen- oder Trommelrad (Fig.
3.'6. und 7. Tab. 88.) zählen; dessen bereits Vitruv erwähnt.
Diese Maschine besteht, wenn sie durch das Gewicht der Menschen
oder Thiere mittelst Auftreten oder Niederdrücken in Bewegung
gesetzt wird, aus zweyen Rädern: nämlich aus den mit
spiralförmigen Zellen Fig. 7. und be Fig. 6. versehenen Schöpfrade.
Wenn dasselbe mittelst Niederdrücken bewegt wird, so
hat es an beyden Seiten Handhaben, wie Fig. 6. zeigt. W ird
dasselbe aber mittelst Auftreter herumgedreht: so ist das Zellenrad
an ein gewöhnliches Tretrad befestigt, welches zugleich die
Steifigkeit der ganzen Maschine bewirkt.
Um den hohlen und unbeweglichen Theil der W e lle , wodurch
ein Zapfen geht, bewegt sich die Trommel a und die darüber
passenden spiralförmigen Zellen Fig. 7, Beydes wird zum
besten aus Blech gemacht.
Dieses Zellenrad ist auch mittelst zweyer seitwärts desselben
befestigten Stirnräder, die von zwey an einer gemeinschaftlichen
Welle befindlichen Drehlinge umgedreht werden, in Bewegung
zu setzen.
§. 48. Nach der Einrichtung, die sich Perronet bey dem
Brückenbau (Tab. 88. Fig. 3. 6. und 7.) bediente, waren an
den Seiten des Rades auf ein Gerüste 12 Mann gestellt (an jeder
Seite sechs) welche die in Fig. 3. gezeichneten Hölzer oder Sprossen
mit den Händen nach und nach herunter drückte. Von
aussen hatte es die Construktion Fig. 3. und 6. Damit das Zellenrad
eine Steifigkeit erhielt, dazu diente die Verbindung Fig.
3. Die Einrichtung der Zellen zeigt Fig. 7. wo der Queerschnitt
der Trommel gleichfalls erscheint. W ie das aufgeschöpfte Wasser
wieder in das auszuschöpfende zurückstürzt, zeigt Fig 5. und
ist hier die Leitrinne weggelassen. Solches Zellenrad gab, auf
acht Schuh Förderungshöhe, folgenden Effekt:
Die Anzahl
der Arbeiter
welche
Eintauchung
der
Zellen
Umdrehungen
in
der
Jede Umdrehung
gofs
Jede Zelle
schöpfte
Effekt der 1
Maschine
binnen 1
Stunde an
zwölf mit Z o ll. M in u te . i Z e lle n . C u b ik fu fs. | C u b ik sch u h cn . J
zweystiin- 1 .) 12 2 2 4 15 4320
digen Ab-
wechselun- 2-) 9 2 5 24 1 3 600
gen. 3 . ) 6 3 24 4 3 2 4 0
1---- |-- 4-) 3 3 24 2 2160
Vergleicht man den letzten Effekt mit dem eines Paternoster
oder Rosenkranzwerkes, welches gleichfalls das Wasser 8
Schuh hoch hebt, der 640 Cubikschuh in einer Stunde ist, so
würden ?>tooo Paternosterwerke nöthig gewesen seyn, um einen
dem Zellenrade gleichkommenden Effekt zu bewirken. Dieselben
hätten aber mehr als dreyzehn Mann erfordert. Noch vor-
theilhafter sind die ersten drey Erfahrungen für das Zellenrad.
Indessen ist es doch wegen seiner Schwere von 7 bis 8000 Pfund
und derer mit der Versetzung verknüpften Kosten nicht anders
als auf grofse Baustellen anzuwenden.
Ich habe ein Modell eines solchen Rades mit spiralförmigen
Zellen machen lassen und an dasselbe ein Trettrad gesetzt; dessen
Durchmesser ist -L des Durchmessers an dem von Perronet
gebrauchten und in Fig. 6. dargestellten Rade, die damit ange-
stellten Versuche gaben im Mittel, in 180 Secunden, drey Cubikschuh
Wasser und zwar in i 65 Umdrehungen, also in einer
Minute hur einen Kubikschuh.