kostbaren Ausladungsarten durch das Walzen der Waaren, wo-
bey diese überdiefs leiden, nicht mitansehen müssen.
§. 18. W ird ein Holzgestelle zur Anbringung eines Takelfalls,
wie Fig. 1. und 2. Tab. 82. zeigt, gebraucht, so heifst dasselbe
ein Hebebock. Hat derselbe 2 Kreuzhaspel und 4 Scheeren,
so nennt man ihn einen doppelten Hebebock. Auf der horizontal
liegenden W e lle , wickelt sich.das Zugseil auf, und so wird
die an der schwebenden Flasche befestigte Last aufgezogen.
§. 19. Man kann die Werkstücke oder Steine beym Heben
nur selten mit Seile umschlingen , (Fig. 38. und 41. Tab. 84.)
und macht daher in der Oberfläche des Werkstückes Oeffhun-
gen. Darin wird die eiserne Zange L , Tab. 83. Fig. 33. gesteckt,
deren obere Arme sich beym Anziehn des Flaschenzuges nähern,
folglich werden die untern an die Seiten der in das Werkstück
gemachten Oeffnungen angeklemmt, sobald man das Zugseil des
Flaschenzugs anzieht.
§. 20. Besser noch als diese -Zangen ist aber der ganz aus
Eisen bestehende Trage- oder Steinkrampen (Festhalter oder
Zwinge) Fig. 3o. B , welche in eine in das zu hebende Werkstück
gemachte Vertiefung pafst. Diese Zwinge besteht 1.) aus
dem Griff oder Tragbügel m, d, l, 2.) dem Kopfnagel cb durch
den bey m ein Spliefs gesteckt wird, 3.) aus den drey auf den
Nagel aufgesteckten l i Zoll dicken,tf Zoll breiten Stücken 1 .2 .3 .
V o n diesen ist das mittlere unten nur 3-Zoll breit, aber auch
l i Zoll dick. Die zwo Seitenstücke gehn unten mit einer runden
Ausbiegung 1. 3. einen Zoll vor, für welche in den Stein
• ein 3 Zoll tiefes Seitenloch ausgehauen wird, das nach oben enger
ist.
Soll nun der Steinkrampen in das Werkstück eingesetzt
werden, so schiebt man erst die zwo Seitenstücke 1. und 3. in den
Stein; zwängt mi.t einigen Hammerschlägen das mittlere oder
Keilstück 2. dazwischen;, dann aber wird der Tragbügel angelegt
und durch diesen sowohl, als den drey Stücken 1. 2. 3. der
Kopfnagel cb durchgesteckt, und das Spliefs m wird durch diesen
Nagel geschoben. Endlich wird der zwischen den Endestücken
1. 3. gebliebene Raum ee mit Sand ausgefüllt und der
Tragebügel d mit dem Flaschenzuge mittelst der Kette d f in
Verbindung gebracht. (*)
§.21 . Es ist schon im 4- §■ bemerkt worden: dafs die sogenannten
Rollenzüge, oder solche Flaschenzüge , worin die
Rollen übereinander stehen, vor den Flaschenzügen, bey denen
die Rollen nebeneinander liegen, einige mechanische Vortheile
haben, dieselben bestehn ausser denen daselbst angeführten auch
noch in folgenden: dafs die um die Rollen gehenden Seile sich
nicht so stark biegen dürfen, folglich einen geringem Widerstand
äussern. Dahingegen haben sie in Praxis den wesentlichen
Nachtheil, dafs sie eine zu grofse Höhe einnehmen, wenn mehr
als zwey Rollen unter- oder übereinander angewendet werden
müssen. Es fallen daher die Richtbäume oder Hebeböcke , an
welchen man sie anbringt, sehr hoch aus. Da, wo man also
mit wenig Rollen die Last heben kann, ist es besser, sich solcher
Flaschen, in denen die Rollen übereinander stehen, zu bedienen.
Zu sehr schweren Lasten aber der Flaschenzüge mit
zween oder mehreren Rollen nebeneinander zu gebrauchen.
§. 22. Was die in der Statik über das Rad an der Welle
bekannten Sätze anbetrifft, so sind solche im Zustande des Gleichgewichts,
folgende:
1 . ) Die Kraft verhält sich zur Last, wie der Halbmesser
der Welle zur senkrechten Entfernung ihrer Axe von der Richtung
der Kraft.
2. ) Die Summe des mit der Richtung der Last parallelen
Lage entstandenen Druckes der Zapfen von der W e lle , ist der
Last des Products aus der Kraft des Cosinus des Winkels, welchen
ihre Richtungen miteinander machen, gleich.
(* ) Wenn sehr grofse Werkstücke aufgezogen werden, so mufs man zwey
Steinkrampen einlassen, um das Werkstück wagerecht aufzuziehen und
e? ist dann darauf zu sehn , dafs die Vertiefungen gut ausgetheilt werden
, um diese Absicht erreichen zu können.