i '1.
■'S ■ . i %
. ( i r ; v
wälirend unseres hiesigen Wiuter-Aufenthalies unweit iVIouui-Vernon am OJiio erlegt.
Der Tirgiiiisclie Hirsch (Cervus virginiamis') ist gegenwärtig iioch ziemlich
häullg, nimmt aber täglich mehr ab. Als Rapp seine Niederlassung hier begann,
schoss mau auf einer der Wabasch-Inselii in einem Tage über 7 0 Stück dieses
Wildes»). Der Wolf (3 ) ist noch ziemlich häufig, er wird in Fallen gefangen.
Von dem europäischen scheint er nicht bedeutend verschieden zu seyn, dagegen
bildet er eine von dem Wolfe der Prairies am Missouri verscliiedene Species. In
deu Prairies a'oii Illinois soU ein schwarzer Wolf Vorkommen, der vielleicht eiue
besondere Species bilden könnte (4). — Vou Füchsen habe ich nur den grauen
(Canis cinereo-argenteus) bemerkt, obgleich der rothe (C. fuhus Desm) ebenfalls
Vorkommen soll, welchen ich iu den AUeghauys erhielt. Man findet in den verschiedenen
naturhistorischen Werken über Nord-America in Hinsicht der Raub-
thiere viele Unricbtigkeifeu. W a rd e n » » ) , dessen naturhistorischen Nachrichten
kein wissenschaftlicher Werth beigelegt werden kann, führt noch immer den Canis
virgiuianus auf, der gewiss nicht existirt, und von dem rothen Fuchse hat er zwei
Abarten, den Brant-Fox und den Red-Fox, beides nur Varietäten, gerade wie dies
mit unseren europäischen Brand- und Birkfüchseu besteht. Der Panther (Felis con-
color) ist ausgerottet»»»), dagegen kommt eine Art von Luchs (Felis rufa Güld),
hier Wild-Cat genannt, nicht selten vor. Man hat in den zoologischen Werken
den hier, so wie iu Europa variirenden Luchs uuuöthig in mehre Species getheilt,
und ich glaube mit Go dm an *j*), dass sich nur zwei verschiedene Species dieser
Thiere für Nord-America mit Grund annehmen lassen. Der Rakuliu (Procgon
Lolor) ist gemein iu deu Waldungen von Harmony. Am Tage findet mau ihn
* ) üeber die Tliiere der M'abasch-Ufer redet auch D. T h om a s , allein seine Nachrichten über diesen Oe-
stand haben keinen AVerth, die Benennungen sind sämmtlich unrichtig und aus veralteten Büchern g e -
nommen.
**) L. cit. Vol. U.
Miss T r o llo p e (pag. 16 2 ) nennt den Panther komischer AVeise „Ihe terror of the West“ ; jedermann
w eiss, dass dieses Thier ganz harmlos für Menscben ist.
Siehe Godman American Kalural-IIislory Vol. I.
nicht; es wird daher des Nachts auf ihn mit Hunden Jagd gemacht, welche ihn
auf einen Baum treiben. Eiuen Winterschlaf hält dieses Thier nicht, da wir ihn
Avähreiid der Wintermonate häufig erhielten. Das Beutelthier (Didelphgs virginiana)
ist ebenfalls häufig in dieseu Wäldern, und lebt etwa wie der Rakuhn. Stinktbiere
(Mephitis mesomelas L ic h t) erhielt ich mehre. Sie sollen in den Prairies von
Illiuois noch häufiger Vorkommen. In Pennsylvanien und Indiana habe ich nicht die
leisesten Farbenabweichungen bei diesen Thieren beobachtet, und ihre Zeichnung
scheint ziemlich constant zu seyn (5). Die Fischotter (L u tra canadensis) (Q),
welche man gänzlich mit Unrecht mit der brasilianischen verwechselt hat, lebt im
Wabasch und in den Bächen ziemlich zahlreich, Avird sehr gross und ihr Fell ist
gesucht. Man fängt sie in Tellereisen (Steeltraps), die man mit dem stark riechenden
Drüsenapparate des Thiers bestreicht (veiwittert). Der Mink, Foutereau der
Canadier (Mustela Vison) (7 ) ist höchst gemein und zahlreich; ich erhielt oft in
wenigen Tagen 6 uud mehre dieser kühnen kleinen Raubthiere. E r hat in Gestalt
und Färbung sehr viel Aehnliehkeit mit Mustela lutreola Linn. Auch der Pekan-
Marder, der Fisher der Americaner (Mustela canadensis oder Pennantii), soll
zuweilen Vorkommen, obgleich nicht häufig. Der Hermelin (Must. Erminea) ist in
deu Prairies von Illinois nicht selten. Das Murmellliier oder Ground-hog (Jj'Cto-
mgs jn'uinosus) wird gross und schwer, es lebt selbst auf den Inseln des Wabasch.
Die Moschusratte (Fiber zibefhicus') ist zaldreich an allen Flüssen. Das sogenannte
Kaninchen (Lepus americanus) ist zwar nirgends so häufig, als der Hase in Europa,
kommt aber überall vor. Es verbirgt sich über der Erde, in bohlen Baura-
wurzelii, alten Stöcken, unter Holz- und Steinhaufen u. s. aa%, auch selbst unter
dem Bauholze in den Dörfern. Vom Eichhörnchen (Sciurus) giebt es mehre Arten,
besonders häufig das gemeine graue (Sc. cinereus), dann das rostbäuchige (Sc.
rufiventris), das gestreifte Erdeichhorn (Tamias striatus), welches hier sehr selten
ist, und das fliegende (Pteromys volucelta). Das budsouische Eichhorn (Sc. hud~
sonius) scheint nicht bis westlich von den AUeghanys verbreitet zu seyn. GerbiUus
■ i